Lange Zeit waren die IT-Abteilungen großer Konzerne oder auch in öffentlichen Einrichtungen eher ein notwendiges Übel. Seit im Zuge des Homeoffice-Trends aber immer mehr Angestellte von zu Hause aus arbeiten und generell immer mehr Lebensbereiche digitalisiert werden, geraten die genutzten Systeme jedoch zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit – denn die Attacken von Cyberkriminellen nehmen immer größere Ausmaße an. Der Ransomware-Angriff gegen den IT-Dienstleiser Kaseya, bei dem die verschlüsselten Daten erst gegen Zahlung eines Lösegelds (engl.: „Ransom“) in Höhe von umgerechnet 70 Millionen US-Dollar in der Internetwährung Bitcoin wieder freigegeben werden sollen, ging nicht nur durch die Presse, sondern rief sogar US-Präsident Joe Biden auf den Plan, der eine Untersuchung des Falls anordnete.


Zuvor war der brasilianische Fleischproduzent JBS Ziel derselben Hackergruppe geworden. Der Konzern kaufte seine Daten gegen Zahlung eines Lösegelds von umgerechnet elf Millionen US-Dollar frei – gezahlt wurde auch hier in Bitcoin. Und mit Ausrufen des ersten Cyber-Katastrophenfalls im Landkreis Anhalt-Bitterfeld, wo eine Ransomware-Attacke die kommunale Verwaltung derzeit komplett lahmlegt, hat auch Deutschland seinen ersten medienwirksamen Hackerangriff zu verzeichnen.


Wobei: Neu ist das Problem keineswegs. Nach Recherchen des Bayerischen Rundfunks und von Zeit online wurden in den vergangenen sechs Jahren in Deutschland mindestens 100 Ämter, Kliniken, Gerichte, Regierungsstellen und Stadtverwaltungen durch raffinierte Verschlüsselungssoftware angegriffen und erpresst. Und auch das Bundeskriminalamt (BKA) sieht in seinem aktuellen „Bundeslagebild Cybercrime 2020“ eine akute Zunahme des Bedrohungspotenzials. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der registrierten Cyber-Delikte demnach um 7,9 Prozent auf über 108.000 Fälle, vor sechs Jahren waren es noch die Hälfte.


Dabei geraten längst nicht nur die großen Konzerne ins Visier der Hacker, sondern auch für mittelständische Unternehmen wird Cybercrime zunehmend zum Problem. So bezieht sich etwa das Handelsblatt in einem aktuellen Bericht auf den Mittelstandsradar der Landesbank Baden-Württemberg, wonach Cyberangriffe in der Wahrnehmung der rund 320 befragten Unternehmen mittlerweile zu den drei größten Geschäftsrisiken zählen.


Cybersicherheit wird auch als Investmentthema interessant


Die steigenden Fallzahlen, die zunehmende kriminelle Energie und die mit dem Digitalisierungsschub größer werdende Angriffsfläche zwingt Unternehmen, Behörden und öffentliche Einrichtungen geradezu dazu, mehr in ihre IT-Sicherheit zu investieren. Für die spezialisierten Anbieter für Firewalls, Virenschutz und Co. dürfte dies langfristig hervorragende Geschäftsperspektiven bieten.


Unternehmen, die man sich aus dieser Branche merken sollte, sind zum Beispiel Crowdstrike und Fortinet. Crowdstrike etwa hat sich auf den cloudbasierten Endgeräteschutz spezialisiert, Fortinet verkauft Software und Dienste auf den Gebieten Firewalls, Antivirenprogramme, Intrusion Detection und Endpunktsicherheit. Die Aktienkurse beider US-Konzerne profitieren vom steigenden Stellenwert von Sicherungssystemen und zeigen demgemäß bislang nach oben. Anstatt sich nun allerdings einzelne Werte aus der IT-Branche ins Depot zu legen und diese dann ständig im Blick haben zu müssen, können Anleger seit Februar dieses Jahres auch einen entsprechenden Themenfonds kaufen: Der AGIF - Allianz Cyber Security (ISIN: LU2286300715) investiert gezielt in IT-Sicherheitsfirmen bzw. Unternehmen, die mit der Abwehr schädlicher Angriffe in Verbindung stehen. Das Portfolio enthält somit neben den bereits genannten Titeln auch Anteile an Zscaler und Okta, aber auch Tech-Giganten wie Microsoft, Samsung und Amazon. Aufgrund der regionalen Ansässigkeit der Technologie-Unternehmen ist das Portfolio insgesamt sehr US-lastig ausgerichtet.


Nachdem sich der im Jahr 2006 aufgelegte Themenfonds Pictet – Security (ISIN: LU0270904781) aufgrund der starken Nachfrage weiterhin im Soft Closing befindet und Anteilskäufe somit bis auf Weiteres nicht möglich sind, erhalten Anleger somit wieder eine Fondslösung, um in dieses spannende Investitionsumfeld einzusteigen.


Tipp: Kunden von FondsDISCOUNT.de sparen den branchenüblichen Ausgabeaufschlag.