Die Mehrzahl der Verbraucher war schon zum Jahresende positiv gestimmt: Die Konjunkturerwartung war nach Angaben des Marktforschungsunternehmens GfK leicht gestiegen, die Einkommenserwartung legte sogar deutlich zu. Einbußen waren nur bei der Anschaffungsneigung zu verzeichnen, allerdings bewegt sich diese weiterhin auf einem hohen Niveau. Der Gesamtindikator Konsumklima erreichte somit im Dezember 9,8 Zähler – jetzt im Januar sind es sogar 9,9 Punkte. Dies markiert den höchsten Stand seit Oktober 2016.

Damit kann der Jahreswechsel aus Sicht dieses wichtigen Indikators durchaus als gelungen bezeichnet werden – weder die US-Wahl noch die Angst vor Terroranschlägen konnten der Konsumlaune bislang etwas anhaben, die Shoppinglust der Deutschen ist ungebrochen. Die hohe Binnennachfrage soll nach Einschätzung der Bundesbank auch Hauptstütze für das Wirtschaftswachstum sein – in ihrer Schätzung von Dezember gehen die Analysten für das vergangene und das laufende Jahr von einem Wirtschaftswachstum von jeweils 1,8 Prozent aus.

Anleger können von diesem Optimismus mit speziell ausgerichteten Aktienfonds und ETFs auf Konsum-Indizes profitieren. Betrachtet man die Wertentwicklung in den vergangenen fünf Jahren, schnitten Investoren mit dem ComStage Stoxx Europe 600 Travel & Leisure-ETF (ISIN: LU0378437254) sehr gut ab. Der Indexfonds erzielte eine Performance von 133,49 Prozent (Quelle: FWW, Stand: 9. Januar 2017). Die Benchmark, der Stoxx Europe 600 Travel & Leisure Returen Index, bildet die Wertentwicklung der größten europäischen Unternehmen im Bereich Reisen und Freizeit ab. Der ETF verwaltet ein Vermögen von rund fünf Millionen Euro und behauptet sich seit 2008 am Markt.

Aktiv verwaltet wird dagegen der Aktienfonds Robeco Global Consumer Trends Equities (ISIN: LU0187079347). Das aktive Management hat den Vorteil, dass negative Marktbewegungen durch Umschichtungen im Portfolio ausgeglichen werden können. Dabei investieren die beiden Fondsmanager Jack Neele und Richard Speetjens gezielt in strukturelle Wachstumstrends im Bereich der Konsumausgaben. Als drei große Trends wurden identifiziert: Der Wandel hin zum digitalen Verbraucher bzw. die wachsende Bedeutung des Internets im Bereich Konsum, der Anstieg der Konsumausgaben in den Schwellenländern und drittens die Attraktivität von starken Marken. Zu den größten Positionen im Portfolio des 1998 aufgelegten Fonds zählen aktuell zum Beispiel Alphabet, Facebook, der chinesische Kommunikationsspezialist Tencent, Amazon und der Sportartikelriese Nike. Diese Strategie ging bislang auf – mit einer Performance von 114,50 Prozent hat sich ein Investment in den vergangenen fünf Jahren für die Anleger gelohnt (Quelle: FWW, Stand: 9. Januar 2017).

Ebenfalls sehr gut abgeschnitten hat bisher der 1995 aufgelegte Konsumfonds OP Food (ISIN: DE0008486655), der es in den letzten fünf Jahren auf eine Wertentwicklung von 92,08 Prozent brachte (Quelle: FWW, Stand: 9. Januar 2017). Wie der Fondsname bereits andeutet, liegt der Fokus dieses Klassikers auf führenden Nahrungsmittelwerten, darunter Nestlé, Unilever, Coca Cola oder zum Beispiel Danone. Der OP Food wurde im Rahmen des Fund Awards 2016 durch das Fachmagazin €uro in der Kategorie „Aktienfonds Konsum“ für den Zeitraum ein Jahr sogar mit dem ersten Platz ausgezeichnet.

Fazit: Zwar lassen sich Wertentwicklungen aus der Vergangenheit nicht auf zukünftige Entwicklungen übertragen – die rasant wachsende Bevölkerung, der steigende Wohlstand in den Schwellenländern und nicht zuletzt robuste Konjunktur- und Konsumdaten schaffen jedoch ein günstiges Investitionsumfeld für Aktienfonds mit Fokus Konsum. Wie üblich sollten Themenfonds als Beimischung zu einem gut diversifizierten Portfolio verstanden werden – schließlich ist das Anlageuniversum im Gegensatz zu sehr breit streuenden Aktienfonds auf bestimmte Branchen begrenzt.