Das Angebot an Investmentfonds ist riesig, rund 9.000 Fonds stehen in Deutschland zur Auswahl. Um diese Masse etwas einzugrenzen und das individuell passende Produkt zu finden, empfiehlt Thomas Soltau von FondsDISCOUNT.de im Video-Interview (siehe unten), sich zunächst zu überlegen, wie es mit der persönlichen Risikobereitschaft aussieht und welcher Anlagehorizont angestrebt wird: Will man relativ sicher und eher kurzfristig investieren, können Rentenfonds in Frage kommen. Plant man hingegen mit einem langfristigen Anlagehorizont und kann Kursschwankungen aushalten, dann kommen eher Aktienfonds in Frage. Mischfonds oder Multi-Asset-Strategien sind seit einiger Zeit bei Anlegern besonders beliebt, denn sie investieren in verschiedene Anlageklassen und können je nach Ausrichtung eher defensiv oder auch mit einem höheren Aktienanteil ausgestattet sein.

Viele Anleger ziehen in einem weiteren Schritt die von vielen Fachmedien veröffentlichten Rang- oder Bestenlisten zu Rate. Doch Vorsicht, solche Ranglisten sind nur begrenzt aussagefähig. Der Grund: Fonds, die sich bei solch meist kurzfristigen Performance-Ranglisten auf den vorderen Plätzen befinden, können sich unter Umständen im Verlauf eher schlechter entwickeln. Denn diese Fonds bekommen viel Aufmerksamkeit von den Medien, demzufolge sind die Mittelzuflüsse hoch. Ein steigendes Fondsvolumen kann das Management jedoch vor Herausforderungen stellen, z.B. wenn dies der ursprünglichen Anlagestrategie zuwiderläuft. Beispiel: Ein Fonds, der auf deutsche Nebenwerte setzt und damit in der Vergangenheit gute Ergebnisse erzielen konnte, stößt bei einem erhöhten Volumen an seine Grenzen – denn der Markt für Small und Mid Caps ist nun einmal begrenzt. Ein weiterer Grund liegt darin, dass eine gute Performance unter Umständen auch darauf zurückzuführen ist, dass das Management in der Vergangenheit erhöhte Risiken eingegangen ist. Kommt es dann jedoch zu Änderungen im Marktumfeld, kann sich diese Strategie nachteilig auswirken und die Wertentwicklung des Fonds sinkt. Aussagekräftiger als der reine Blick auf Ranglisten ist daher die Analyse der Performance über drei, fünf oder sogar zehn Jahre – so lassen sich Entwicklungen unter verschiedenen Marktbedingungen besser einschätzen. Thomas Soltau weist im Video-Interview in diesem Zusammenhang jedoch darauf hin, dass man anhand solcher Performance-Listen immer die Vergangenheit kauft – künftige Entwicklungen können davon abweichen.

Als weiteres Auswahlkriterium ist ein Blick auf die Schwankungsbreite hilfreich, Fachbegriff: Volatilität. Diese Kennziffer zeigt, wie stark der Wert eines Fonds in einem bestimmten Zeitraum um seinen Mittelwert schwankt. Hierbei kann man davon ausgehen, dass ein Fonds, der in der Vergangenheit eine hohe Volatilität aufwies, auch künftig hohe Ausschläge haben dürfte. Das muss man aushalten bzw. durch einen langen Anlagehorizont ausgleichen können.

Weitere Kennzahlen, anhand derer sich ein Fonds einschätzen lässt, sind etwa der Active Share und der Tracking Error.

Und schließlich können auch die Kosten, die für einen Fonds anfallen, eine Rolle spielen. Anleger sollte immer bedenken, dass ein Fondsmanager die erhobenen Gebühren erst verdienen muss, bevor er für den Anleger einen Ertrag erwirtschaftet. Daher lohnt es sich, hier genau hinzusehen. Zunächst einmal schlägt die jährliche Verwaltungsgebühr zu Buche, sie liegt üblicherweise bei 0,5 bis 1,5 Prozent. Die jährliche Verwaltungsgebühr wird nicht gesondert in Rechnung gestellt und ist daher nicht offen wahrnehmbar. Mit der sogenannten Performance Fee vergüten hingegen manche Gesellschaften den Erfolg des Fondsmanagements. Bei einer sogenannten Hurdle Rate etwa wird die Gebühr erst dann erhoben, wenn eine zuvor definierte Gewinnschwelle erreicht wurde. Bei der High Watermark muss ein einmal erreichter Höchststand übertroffen werden. Die Total Expense Ratio (TER) schließlich umfasst die Gesamtkosten eines Fonds und gibt daher Aufschluss darüber, wie sich die Kosten und Gebühren auf die zu erwartenden Erträge auswirken. Berechnet wird die TER, indem die Gesamtkosten durch das Gesamtvermögen des Fonds geteilt werden. Üblich sind zwischen einem und drei Prozent, je nach Fondskategorie. Bei Aktienfonds beispielsweise sind im Schnitt zwischen 1,0 und 2,5 Prozent üblich, Mischfonds können etwas darüber liegen und Rentenfonds haben im Durchschnitt eine TER von 0,8 Prozent. Für ETFs sind Gesamtkosten von etwa 0,3 bis 0,4 Prozent üblich. Thomas Soltau weist im Interview darauf hin, dass die „wirklichen“ Fondskosten allerdings in der sogenannten RTER (Real Total Expense Ratio) ersichtlich sind – diese wird bislang allerdings noch kaum von den Fondsgesellschaften veröffentlicht.

Den Ausgabeaufschlag von in der Regel fünf Prozent können sich Anleger komplett ersparen, wenn Fonds über Fondsvermittler wie etwa FondsDISCOUNT.de erworben werden.

Das komplette Interview mit Thomas Soltau sehen Sie hier: