Viele Informationen gelangten nicht an die Öffentlichkeit über den Giftgas-Angriff in Syrien. US-Präsident macht mit seinem unerwarteten Luftangriff gegen Syrien das Assad-Regime für die schrecklichen Angriffe am Mittwoch verantwortlich und antwortet mit Vergeltung. Und noch einen Effekt hat diese militärische Aktion: Während seines Aufenthalts in China und dem Treffen mit dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping kann Trump Stärke demonstrieren. Dafür nimmt der neue US-Präsident auch das Leben der Syrer in Kauf, die bei dem Bombenhagel der Tomahawk Missiles in am Donnerstag ums Leben gekommen sind.

Diese menschliche Tragödie wird auch Folgen für die Finanzmärkte haben. Erste Anzeichen lassen erahnen, dass der US-Markt schwächer eröffnen wird: Die US-Futures sind eingebrochen, wie das Finanzmagazin Marketwatch berichtet. Gleichzeitig sind sichere Investmenthäfen wie Gold (1 %) und der Yen gestiegen.

„Nach tagelangem Ringen hat Gold in US-Dollar mit dem heutigen Sprung auch die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie überschritten, was dem Goldpreis weiteren Auftrieb geben könnte, sollte er sich darüber etablieren. Die geopolitischen Risiken, die den Marktteilnehmern mit der heutigen US-Militäraktion aufgezeigt wurden, haben zu einem starken Kaufinteresse für Gold als sicherem Hafen geführt“, berichtet das Rohstoff-Research Team der Commerzbank.

Auch der Ölpreis reagiert heftig auf den Militärschlag (2 %): „Zwar ist Syrien kein bedeutender Ölproduzent, wohl aber seine Verbündeten Russland und Iran. Von deren Reaktion auf die US-Militäraktion wird es abhängen, ob sich der Preisanstieg fortsetzt oder zumindest teilweise wieder korrigiert wird“, so die Research-Experten weiter.

Kehrt die Unsicherheit nun zurück in die Märkte?
Die offensichtliche Antwort lautet: Ja. Denn eigentlich die Märkte erwarten eine zügige Reform des US-Steuersystems, welches Unternehmen entlastet. Außerdem muss Trump seinen Worten Taten folgen lassen, die Staatsausgaben zu erhöhen und umfassende Infrastruktur-Maßnahmen umzusetzen. Diese Erwartungen waren eine der Ursachen für die Trump-Rallye, die nach der Wahl die Börsen in den USA und Europa in neue Höhen katapultiert hat. Doch Investoren scheint eine Enttäuschung bevorzustehen.

Denn nach dem Giftgas-Angriff in Syrien ist die US-Steuerpolitik auf der Agenda des Präsidenten offenbar weiter nach unten gerutscht. Der Luftangriff gegen Syrien sei im Interesse der nationalen Sicherheit der USA, heißt es aus dem Weißen Haus. Mit dieser Aktion verleiht die US-Regierung ihrer außenpolitischen Entschlossenheit neues Gewicht, nicht nur gegen Syrien oder zur Machtdemonstration gegen China. Auch Nordkorea gerät zunehmend in das Fadenkreuz des US-Präsidenten. Bereits am Donnerstag zitierte die Financial Times Donald Trump in einem Interview, er werde notfalls auch ohne die Hilfe Chinas in Nordkorea aktiv werden. Der nordkoreanische Präsident Kim Jong Un sorgte am Mittwoch für Schlagzeilen, weil er bei einem Waffen-Test eine Rakete ins Japanische Meer feuern ließ.

Sollte der Luftangriff gegen Syrien nur der erste Schritt in der Militärdoktrin Trumps gewesen sein, dürften die negativen Auswirkungen auch für Anleger in Europa und Deutschland zu spüren sein. Der DAX reagiert mit deutlichen Verlusten. Absicherungs-Strategien und marktneutrale Anlagekonzepte sind jetzt gefragt.

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