1. Anleger fragen sich: Wie lange geht es noch so turbulent weiter in der Wirtschaft und an den Märkten?


Seriös prognostizieren lässt sich der weitere Verlauf momentan nicht. Aber, so die DWS: Auch diese Krise ist temporär und es wird eine Zeit nach dem Corona-Schock geben. Johannes Müller, Leiter Macro-Research bei der DWS, nennt drei Voraussetzungen dafür, damit sich die Situation beruhigt. Demnach muss die Ausbreitung des Virus muss gestoppt werden. Zum zweiten müssen die weltweiten fiskalpolitischen Maßnahmen zur Stablisierung der Wirtschaft greifen. Und schließlich muss eine medizinische Lösung zur Bekämpfung des Coronavirus gefunden werden.


2. Zahlreiche Aktienfonds wurden in Mitleidenschaft gezogen. Können diese Verluste wieder aufgeholt werden?


Tatsächlich bereitet vielen Anlegern der Blick auf den Depotauszug derzeit Sorgen. Hier gibt die DWS zu bedenken: So lange die Fonds nicht verkauft werden, stehen die Verluste erstmal nur auf dem Papier.  Zudem sei dies nicht die erste Krise am Aktienmarkt. Epidemien seien an den Märkten nichts Neues. Die Folgen erwiesen sich in der Vergangenheit immer als zeitlich begrenzt und die Kursrückgänge konnten jeweils aufgeholt werden. Insofern laute der Ratschlag hier: Geduld und Durchhaltevermögen. Oder wie es Stefan Kreuzkamp, Chefanlagestratege der DWS, formuliert:: „Marktpanik ist kein guter Ratgeber.“


3. Für Fondssparer, die regelmäßig in einen Aktienfonds einzahlen: „Soll ich meinen Sparplan jetzt stoppen beziehungsweise alles verkaufen und das Geld aufs Girokonto legen?“


Zunächst sollte man sich bewusst machen: Fondssparen ist immer ein langfristiges Ziel.  „Die Coronakrise mit ihren Folgen hat zwar kurzfristig negative Auswirkungen. Langfristig dürfte sie aber nichts an den positiven Aussichten für Aktien ändern. Es gilt nach wie vor: Aktien sind nicht risikolos, aber in Zeiten von Nullzinsen alternativlos. Dazu kommt: Wer jetzt aussteigt, realisiert nicht nur Verluste, er verpasst auch die Chance auf eine spätere Markterholung. Und: Wer seinen Sparvertrag weiter laufen lässt, bekommt bei niedrigen Kursen mehr Anteile für das gleiche Geld“, so die Antwort der DWS.


4. Nochmals zum Fondssparen: „Ich sorge mit einem Fondssparplan, der unter anderem auf Aktien setzt, fürs Alter vor. Muss ich jetzt was ändern?“


Aktien bzw. Aktienfonds gelten aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsen als nahezu alternativlos. Dies gilt laut DWS auch im Hinblick auf die Altersvorsorge. Hier gelte: „Wer seine Altersvorsorge nicht nur breit, sondern langfristig – auf mindestens zehn bis 15 Jahre angelegt hat – den sollten tagesaktuelle Entwicklungen und heftigere Kurseinbrüche an den Börsen nicht aus der Ruhe bringen. Zumal es in der Historie immer wieder heftige Kurseinbrüche gab und selbst heftige Rücksetzer wieder ausgeglichen werden konnten.“


5. Die berühmte Timing-Frage: „Die Kurse sind extrem gefallen. Ist jetzt ein günstiger Zeitpunkt für einen Einstieg?“


Damit begibt man sich in den spekulativen Bereich, denn wie lange die Kurse noch fallen, kann nicht vorhergesagt werden. Oder wie es DWS-Chefanlagestratege Stefan Kreuzkamp zusamenfasst: „Den Wendepunkt wird man nie genau erwischen.“ Wer einen langfristigen Anlagehorizont habe, für den könnten sich in den nächsten Wochen und Monaten günstige Einstiegsmöglichkeiten ergeben, so der Kapitalmarktexperte. Grundsätzlich seien Aktien(fonds) immer ein langfristiges Investment. Wer sein Geld in einem Jahr brauche, sollte die Finger von Aktien lassen, so Kreuzkamp.


6. Berechtigter Einwand: „Zeigt sich jetzt nicht doch, dass Aktien viel zu risikoreich sind und Anleger lieber in Zinsanlagen investieren sollten?“


Die DWS entgegnet: „Die derzeitige Krise dürfte nichts an der grundlegenden Situation bei Anleihen ändern. Die Zinsen dürften auf absehbare Zeit niedrig bleiben. Das sind gute Argumente für Anlagen in Papiere, die höhere Renditen erwarten lassen, also beispielsweise Aktien. Das heißt aber nicht, dass Zinspapiere nicht wichtig für ein Depot sind. Sie sind auch künftig ein wesentlicher Bestandteil eines gut diversifizierten Depots.“


7. Dividenden seien der neue Zins, war in den vergangenen Jahren oft zu hören. Jetzt zeigt sich: „Auch konservative Dividendenfonds haben deutlich an Wert verloren. Können sie nicht halten, was sie versprechen?“


Ganz allgemein gilt: Dividenden können gerade in schwierigen Börsenzeiten die Risiken von Kursverlusten abfedern. Crashen die Märkte aber so heftig wie in den vergangenen Wochen, schwächt sich auch die Pufferwirkung von Dividendenfonds im Depot ab. Aber: Auch nach dem Corona-Kursrutsch habe sich gezeigt, dass die DWS-Dividendenfonds einen Vorteil gegenüber einem Investment in den breiten Aktienmarkt bieten können. „Steigen die Aktienmärkte, sind die Dividendenfonds der DWS auf mittel- bis langfristige Sicht in der Lage, eine ähnliche Wertsteigerung wie der breite Markt zu erzielen. Fallen die Kurse, kann es gelingen, Verluste abzumildern“, so DWS-Fondsmanager Thomas Schüßler, der den langjährigen Kundenliebling DWS Top Dividende (ISIN: DE0009848119) managt.  


8. Gold gilt traditionell als Krisenwährung. Ist das Edelmetall jetzt eine sinnvolle Alternative?


Gold könne durchaus dazu beitragen, dass ein breit gestreutes Portfolio nicht ganz so schwankungsanfällig sei, schreibt die DWS. „Der jüngste Rückgang des Goldpreises ist zurückzuführen auf die Coronakrise, die temporär ist. Wenn diese Krise vorbei ist, wird Gold wieder eine gute Alternative zu vielen Anlageklassen sein“, ist DWS-Fondsmanager Klaus Kaldemorgen überzeugt.


9. Und schließlich: „Was passiert eigentlich, wenn die Fondsgesellschaft unter Druck gerät – wie sicher ist mein Geld bei einem Fonds?“


Grundsätzlich sind Investmentfonds als Sondervermögen konzipiert. Das heißt, Fondsvermögen, also das Kapital der Anleger, wird getrennt vom Vermögen der Fondsgesellschaft verwahrt. Würde nun eine Fondsgesellschaft in Schieflage geraten und müsste am Ende sogar Insolvenz beantragen, würde das Geld der Anleger nicht in die Konkursmasse einfließen, sondern wäre geschützt.