Die Inflationsrate im Euro-Raum beträgt im Januar 1,8 Prozent, sehr nahe an dem von der Europäischen Zentralbank erklärten Ziel von zwei Prozent. Wie der EZB-Rat jedoch kürzlich verkündete, werde die Phase der Reflation – also der ultralockeren Geldpolitik zur Vermeidung deflationärer Tendenzen – vorerst weiter gehen, obwohl das Deflations-Gespenst längst vertrieben scheint.

Für Wirtschaftsforscher ist das unerklärlich: Das IW Köln stellt die aktuelle Geldpolitik von EZB-Chef Mario Draghi fundamental in Frage. „Durch die sich normalisierenden Ölpreise und die zunehmende wirtschaftliche Erholung des Euroraums haben sich die Inflationsaussichten deutlich verstärkt“, schreiben Markus Demary und Michael Hüther in einem Beitrag für die Börsen-Zeitung. Die Forscher warnen davor, dass die Inflation über das Ziel von zwei Prozent hinausschießen könnte, wenn die EZB nicht schnell reagiert. Die Finanzierungskosten im Euro-Raum seien gesunken, die Kreditvergabe sei auf ein zufriedenstellendes Maß angestiegen. Eine Verlängerung der Anleihekäufe sei daher nicht gerechtfertigt.

Das IW Köln weist auf die Gefahr hin, dass die EZB ein „Gefangener der Politik“ werden könne, wenn sie nicht bald die Zinsen erhöhe. „Die Regierungen haben sich an den Niedrigzins gewöhnt, und sie haben die Niedrigzinsphase nicht zur Schuldenkonsolidierung genutzt. Für sie ist die Höhe der Staatsverschuldung nun zum Politikinstrument geworden. Lassen sie die Schuldenquoten hoch, erschweren sie den Geldpolitikern die Zinswende und sichern sich so geringe Finanzierungskosten“, so die Forscher. Insgesamt könne der Euro-Raum einen moderaten Zinsanstieg mittlerweile verkraften.

Was bedeutet Reflation für die Finanzmärkte in Europa?
Die Einschätzung der Forscher wird auch von Asset Managern getragen. Das Ende von QE könnte schneller kommen, als gedacht. So heißt es im aktuellen Marktbericht von Rouvier Associés: Die Deflationsängste seien überwunden und die Finanzmärkte „strotzen vor neuem Optimismus“. Auch die Anleger scheinen realisiert zu haben, dass die nötigen Voraussetzungen für eine Normalisierung der Zinssätze geschaffen seien. „Daher ist es denkbar, dass, wie schon zu Jahresende beobachtet, auch in diesem Jahr weiter Kapital zugunsten der Aktienmärkte umgeschichtet wird. In Europa wird dies zusätzlich durch eine allgemeine Unterbewertung im Vergleich zum langfristigen Kurspotenzial begünstigt.“ Grund zur Vorsicht gibt es dennoch genügend, denn in Europa stehen wichtige Wahlentscheidungen an.

Wie sollen Privatanleger sich nun verhalten? Das hängt, wie immer, ganz vom Risikoprofil ab. Rouvier hält für jeden Investor das passende Fondsprodukt bereit. Für konservative Anleger eignet sich der Rouvier Patrimoine (ISIN: LU1100077442). Der Fonds investiert in kurzlaufende Staatsanleihen, überwiegend aus Deutschland. Diese weisen nicht nur eine hohe Liquidität auf, sondern sind auch gegen steigende Zinsen immun. Der Aktienanteil des Fonds liegt bei etwa 20 Prozent. Mit dieser Anlagestrategie haben Anleger in den letzten 20 Jahren alle großen Krisen gemeistert, mit einer Volatilität von nur drei Prozent über die letzten zehn Jahre (FWW, Stand: 24.02.2017).

Der Rouvier Valeurs (ISIN: LU1100076550) verfolgt einen Stock-Picking-Ansatz. Der zu fast 90 Prozent in überwiegend europäische, börsennotierte Unternehmen investierte Fonds hat im Januar einen Höchststand erreicht. Der Fokus liegt dabei auf Qualitätsunternehmen aus Frankreich, sie machen aktuell 40 Prozent der geografischen Vermögensverteilung im Portfolio aus.

Sein abgesichertes Pendant, der Rouvier Evolution (ISIN: LU1100077103), ist mit einer Aktienquote von 65 Prozent in das neue Jahr gestartet. Zuvor erwies sich die Absicherungsstrategie mit stetig sinkenden Kosten als vorteilhaft. Der Rouvier Europe (ISIN: LU1100076808) enthält Titel, die von der Konjunkturerholung in Europa profitieren und im Vergleich zu ihrem Fair Value unterbewertet sind. Der Fonds ist vollständig in ein Portfolio aus 34 Positionen investiert. Beide Fonds setzen sich einen Wertzuwachs zum Ziel, der über dem Vergleichsindex der größten europäischen Börsen liegt.