Wohnimmobilien: Anteile steigen – zunächst auf niedrigem Niveau


Die Asset Manager von offenen Immobilienfonds setzen offenbar zunehmend auf Wohnimmobilien. Das hat die in Hamburg ansässige Service-KVG Intreal herausgefunden und beruft sich dabei auf Zahlen des Branchenverbandes BVI. Demnach hat sich der Anteil innerhalb eines Jahres knapp verdoppelt. Laut der Recherche lag der Anteil gemessen an der Nettosollmiete bei 2,1 Prozent (30.06.2020). Ein Jahr zuvor habe der Anteil noch bei 1,1 Prozent (30.06.2019) gelegen. Trotz dieser Steigerung sei der Anteil aber nach wie vor gering. „Büro/Praxis“ und „Handel/Gastronomie“ sollen Anteile mit jeweils 54,1 Prozent bzw. 25,1 Prozent halten. „Bis zur Finanzkrise 2008 gab es praktisch keine Wohnungen in offenen Immobilien-Publikumsfonds. Seitdem wurden einige wenige auf Wohnimmobilien spezialisierte Produkte aufgelegt. Zu nennen sind hier vor allem der Fokus Wohnen Deutschland von Industria Wohnen, der UniImmo Wohnen ZBI von Union Investment und der Wertgrund WohnSelect D von Wertgrund“, erklärt Michael Schneider, Geschäftsführer von Intreal, in der Mitteilung. Aus seiner Sicht steigt der Wohnanteil in den Fonds auch künftig weiter an.


Intreal sieht vor allem die Spezialfonds als Treiber der Entwicklung: „Lag der Wohnanteil 2014 noch bei sechs Prozent, waren es 2019 starke 35 Prozent“, heißt es dazu. Die Gesellschaft weist in dem Zusammenhang auf das Marktwachstum in dieser Zeit hin. So habe das Nettofondsvermögen aller der für professionelle Anleger vorbehaltenden Fonds Ende 2014 noch bei 47,1 Milliarden Euro gelegen, während es Ende 2019 rund 104 Milliarden Euro betragen habe. Hinsichtlich Publikumsfonds analysiert Schneider: „Wohnimmobilien haben in der Krise erneut ihre Konjunkturunabhängigkeit und Krisenresilienz unter Beweis gestellt. Das ist genau das, was Privatanleger, die Zielgruppe der Publikumsfonds, suchen.“ Andere traditionelle Nutzungsvarianten wie Hotel und Non-Food-Einzelhandel seien nicht mehr so populär.


Fokus Wohnen Deutschland mit hohen Zuflüssen


Der Fokus Wohnen Deutschland (ISIN: DE000A12BSB8) ist ein auf Wohnimmobilien spezialisierter offener Immobilienfonds mit Intreal als administrierende KVG. Laut einer kürzlich erschienenden Mitteilung vom zuständigen Asset Manager Industria Wohnen konnten in nur vier Monaten 50 Millionen Euro für den im Jahr 2015 aufgelegten Fonds eingeworben werden. Die Gesellschaft habe das Kapital unter anderem in ein großvolumiges Neubau-Projekt im Umland von Berlin investiert. Der bestehende Cash Call könne aufgrund der hohen Anlegernachfrage und der Deal-Pipeline verlängert werden. „Nach einem coronabedingten Rückgang im Frühjahr hat der Vertrieb unseres Fonds seit Juni wieder deutlich an Fahrt aufgenommen. Wohnimmobilien haben in der aktuellen Krise ihre Konjunkturunabhängigkeit einmal mehr unter Beweis gestellt“, meint Klaus Niewöhner-Pape, Geschäftsführer von Industria Wohnen, dazu in der Mitteilung. Dies sei in Form einer hohen Nachfrage vonseiten privater Anleger zu spüren. Zuflüsse sind laut Niewöhner-Pape auf einem Level, welches oberhalb der Vorkrisenzeit liege. „Wir planen, das Immobilienportfolio des Fonds perspektivisch auf eine Milliarde Euro auszubauen.“ Derzeit liegt das Volumen bei rund 657 Millionen Euro.


Privatanleger haben mit dem Fokus Wohnen Deutschland die Möglichkeit, auch mit kleinen Beträgen in Wohnimmobilien zu investieren.


 


Wertentwicklung im Fünf-Jahreszeitraum (im Vergleich zur Peergroup Immobilienfonds Europa)


 



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