Wer hätte das gedacht? Trotz der starken Verunsicherung an den Märkten und des Börsenchrashs im März 2020 sind der Fondsbranche in Deutschland von Anfang Januar bis Ende März des Jahres 24,1 Milliarden Euro zugeflossen. Das meldet der Branchenverband BVI. Offene Spezialfonds hätten mit 32,7 Milliarden Euro hohe Zuflüsse generieren können. Ein höheren Jahresauftakt hätte es zuletzt im Jahr 2015 gegeben (44 Milliarden Euro neue Gelder). Offene Publikumsfonds hätten allerdings Abflüsse hinnehmen müssen, insgesamt 13,9 Milliarden Euro, eindeutiger Verlierer in dieser Gruppe: Aktienfonds mit Rückgaben in Höhe von 14 Milliarden Euro. Für offene Immobilienfonds sei es hingegen das absatzstärkste Quartal seit 17 Jahren gewesen. Zu Buche hätten Zuflüsse von 3,9 Milliarden Euro gestanden.


Nachhaltige Publikumsfonds triumphieren


Trotz der Rückgaben in der Gruppe offener Publikumsfonds sei es nachhaltigen und auf ESG-Kriterien anlegenden Produkten gelungen, im ersten Quartal Zuflüsse in Höhe von 3,4 Milliarden Euro zu generieren. Anleger hätten konventionellen Publikumsfonds 17,3 Milliarden Euro abgezogen, so der BVI. Auf europäischer Ebene wurde ein ähnliches Verhältnis ermittelt. Laut der Ratingagentur Morningstar hätten nachhaltige Fonds, die in Europa verwaltet werden, das erste Quartal mit einem Plus von rund 30 Milliarden Euro abschließen können. Dagegen hätte das gesamte Fondsspektrum Federn lassen und die ersten drei Monate des Jahres mit Abflüssen in Höhe von 148 Millionen Euro abschließen müssen. Kapitalmarktexperten erklärten das gute Abschneiden von europäischen ESG-Fonds mit einer besonders langfristigen Fokussierung der Anleger.


Verlustreicher März 2020: Negativrekord seit zwölf Jahren


Die ersten drei Monate hätten unterschiedlicher nicht verlaufenen können. So seien Publikumsfonds im Januar und im Februar von Zuflüssen geprägt gewesen (rund 9,1 Milliarden Euro). Anders im März: Dort hätte es Verluste in Höhe von 23 Milliarden Euro gegeben – die höchsten Abflüsse innerhalb eines Monats seit Oktober 2008 (46 Milliarden Euro). Hätten damals vor allem Renten- und Geldmarktfonds leiden müssen, seien es im März 2020 vor allem Aktienfonds (Einbußen in Höhe von 15,3 Milliarden Euro) und Mischfonds (Abflüsse in Höhe von 4,9 Milliarden Euro) gewesen. Doch auch im volatilen März hätte es Kategorien mit Zuflüssen gegeben. Dazu zählten offene Immobilienfonds und vor allem Spezialfonds.


Zwei Fonds aus zwei Gewinnerkategorien


Nachhaltigkeit: PRIMA - Global Challenges (ISIN: LU0254565053)


Investmentlegende Hendrik Leber managt den im Jahr 2006 aufgelegten Aktienfonds. Er investiert weltweit in Unternehmen, vorwiegend in den USA. Diese sollen im Rahmen ihres Kerngeschäfts substanzielle Beiträge zur Bewältigung von sieben globalen Herausforderungen leisten: Wald- und Klimaschutz, Biodiversität, Trinkwasserversorgung, Armutsbekämpfung, Bevölkerungsentwicklung, Compliance. Alle ausgewählten Unternehmen werden von der Nachhaltigkeits-Ratingagentur ISS-oekom bewertet. Zu den größten Positionen zählen der britische Dienstleister Diploma PLC, der Chemiekonzern Croda International sowie Ryman Healthcare aus Neuseeland.


Wertentwicklung (Fünf-Jahres-Zeitraum)



Offener Immobilienfonds: hausInvest (ISIN: DE0009807016)


Hausinvest gehört zu dienstältesten Immobilienfonds der Bundesrepublik (Auflage 1972) und ist mit einem Fondsvolumen von rund 16,1 Milliarden zudem ein echtes Schwergewicht. Das Portfoliomanagement um Mario Schüttauf und Gerry Dietel investiert in Gewerbeimmobilien, Immobilien-Projektentwicklungen und Beteiligungen an Immobilien-Gesellschaften. Schüttauf und Dietel konzentrieren sich auf Büroobjekte, Shopping-Center, Hotels und Logistikimmobilien, vorwiegend in Deutschland. Neueste Investition ist eine Gewerbeimmobilie in der Hamburger Innenstadt (ABC-Viertel).


Wertentwicklung (Fünf-Jahres-Zeitraum)


 


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