Zugegeben, den Königsweg für die optimale Streuung des Vermögens gibt es nicht. Wie chancenorientiert ein Anleger ist und wieviel Risiko er im Gegenzug in Kauf nehmen mag, muss jeder letztlich selbst für sich entscheiden. Es gibt jedoch bestimmte Faktoren, von denen sich ableiten lässt, ob ein Anleger eher auf chancenreiche Investments oder auf Sicherheit setzen sollte. Ein wesentlicher Indikator ist das Alter. Eine einfache Faustformel lautet: „100 minus Lebensalter“. Damit soll der Anteil an chancenreichen Investments wie Aktien oder Aktienfonds ermittelt werden. Wer also 30 Jahre alt ist sollte nach der Formel etwa 70 Prozent seines Ersparten in Aktienfonds anlegen, ein 65-Jähriger hingegen nur rund 35 Prozent.

Die Überlegung die dahinter steckt: Jüngere Sparer, die auf Aktien setzen, haben noch viele Sparjahre vor sich, so dass sie etwaige Kursschwankungen besser aussitzen und von den höheren Chancen profitieren können. Außerdem kann bei einer langen Spardauer der Zinseszinseffekt genutzt werden: Die Zinsen einer Geldanlage werden auf das bisherige Kapital addiert. Damit steigt die im Folgejahr verzinste Summe, die erneut verzinst und aufgestockt werden kann. So können Anlagesumme und Ertrag Jahr für Jahr wachsen. Je länger die Kapitalanlage dauert, desto stärker wirkt der Zinseszins-Effekt.

Die Aktion „Finanzwissen für alle“ gibt hierzu ein Beispiel: Eine Sparrate von 100 Euro monatlich und eine Wertentwicklung von im Schnitt zwei Prozent jährlich führen nach 30 Jahren Fondssparplan zu einer Summe von rund 47.000 Euro, 11.000 Euro davon sind allein der Wertzuwachs aus der Verzinsung des eingesetzten Kapitals. Bereits bei sechs Prozent Zinsen erhöht sich dieser Wertzuwachs im gleichen Zeitraum auf 57.000 Euro – also auf das Fünffache.

Während jüngere Sparer also durchaus etwas Risiko wagen können, sollten ältere Anleger zunehmend auf Sicherheit und Vermögenserhalt setzen – und folglich den Anteil der risikoreicheren Anlagen reduzieren. Dennoch ist bei der Formel „100 minus Lebensalter“ zu bedenken: Es handelt sich um eine grobe Faustregel, die nicht für jeden Anleger gleichermaßen geeignet ist. Um die passende Portfolio-Zusammensetzung zu erreichen, sollten sich Sparer daher zunächst immer die eigenen Prioritäten bewusst machen und Faktoren wie die persönliche Risikoneigung, die generellen finanziellen Möglichkeiten, die geplante Anlagedauer und das Ziel des Investments einbeziehen.

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