Das fragt man sich öfter mal: Wie tickten die Menschen vor über hundert Jahren? Welche Kleidung haben sie getragen? Was waren ihre Alltagsprobleme? Welche Musik war populär? Vieles davon kann man nachlesen oder sich auf unterschiedlichen Kanälen Bilder anschauen. Es gibt aber auch Dinge, die man nicht so ohne Weiteres recherchieren kann. Zum Beispiel: Nach welchen Strategien hat man damals investiert? Was wurde diesbezüglich medial vermittelt? Die Portfoliomanagerin Jenna Bernard hatte das seltene Glück, Einblicke zu bekommen. Zu verdanken hatte es sie einem guten Freund.


Zum Geburtstag einen Ratgeber


Wie FONDS professionell berichtet, bekam Jenna Bernard zu ihrem Geburtstag von einem Freund ein Buch geschenkt. Der Titel: „Ratgeber für Damen und fortschrittlich denkende Männer zu Investments inklusive Warnhinweisen vor gerissenen Beratern und gewissenlosen Verkäufern“. Das Buch mit dem ausgedehnten Titel war keine Neuerscheinung aus dem Sachbuchverlag, sondern ein museumsreifes Fundstück aus dem Jahr 1892. Grundlage des antiquierten Wälzers sind Anlageerfahrungen einer anonymen Autorin im späten 19. Jahrhundert. Bernard wird dahingehend zitiert, dass der Inhalt nicht nur lehrreich gewesen sei, sondern auch die Situation beleuchte, in der sich Anleiheinvestoren mehr als ein Jahrhundert später befunden haben: Zu dem Zeitpunkt befand sich England in der „Großen Depression“. Diese Phase sei von sinkenden Teuerungsraten, stagnierenden Reallöhnen und düsteren Wirtschaftsprognosen geprägt worden. Barnard, die seit 2015 für die britische Investmentgesellschaft Janus Henderson tätig ist, sieht darin viele Parallelen zur heutigen Zeit.


Tugenden von damals sind zeitlos


Bernard hat laut dem Finanzportal dieses Buch mit großem Interesse gelesen. Vor allem eine Passage hätte tiefen Eindruck hinterlassen: „Erwarte niemals, durch einen großartigen Coup Geld zu verdienen; von Zeit zu Zeit moderate Risiken und moderate Gewinne sind die einzige solide Grundlage für dauerhaften Erfolg. Große Risiken verwirren den Geist und enden normalerweise in einer Katastrophe.“ Zitate wie diese wären aktuell und würden ebenso zum Nachdenken anregen.


Die Fondsmanagerin zitiert in dem Bericht weitere Passagen aus dem Buch: „Die Staatspapiere Südeuropas, Spaniens, Portugals und Griechenlands sind als dauerhafte Investitionen gefährlich. Von Zeit zu Zeit haben sie ihre Gläubiger in der Vergangenheit kompromittiert und werden dies auch wieder tun.“ Oder: „Meiden Sie Anleihen oder Aktien von Unternehmen, die ungewöhnlich hohe Zinssätze oder übermäßige Gewinne versprechen.“ Nach Bernard sollten diese Merksätze aus dem antiquarischen Leitfaden allzu renditehungrige Bondkäufer warnen. Für sie wäre dieses Buch ein zeitloser Ratgeber und „eine nützliche Erinnerung an die Bedeutung von Stilfestigkeit und Prinzipientreue bei Anlagen in Schuldtitel.“


 


Rentenfonds von Janus Henderson


Janus Henderson High Yield Fund (ISIN: IE0009531710)

Die Kernstrategie des im Jahr 1999 aufgelegten Fonds für Hochzinsanleihen ist auf starke, risikobereinigte Ergebnisse fokussiert. Dieser dynamische, risikobewusste Ansatz basiert auf einem fundamentalen Anlageprozess und zielt darauf ab, die mit dem US-amerikanischen High-Yield-Asset verbundenen Abwärtsrisiken über einen vollständigen Marktzyklus hinweg abzumildern. Anlageschwerpunkt des Rentenfonds, der ein Volumen von rund 412 Millionen US-Dollar hält, ist die USA.


Janus Henderson Flexible Income Fund (ISIN: IE0009516927)

Das Fondsmanagement investiert überwiegend in ein breites Spektrum an festverzinslichen Wertpapieren, um durch Kapitalwachstum und laufende Erträge eine Vermögenssteigerung zu erzielen. Aufgelegt wurde der Rentenfonds ebenfalls im Jahr 1999. Der Schwerpunkt liegt in den USA.