FondsDISCOUNT.de: Herr Birnbaum, das Management des Leading Cities Invest setzt auf eine sogenannte „Cash Call“-Strategie. Was genau ist darunter zu verstehen?
Birnbaum: Anders als bei anderen offenen Immobilienfonds üblich, können Anleger nur zu bestimmten Zeiten in den Leading Cities Invest investieren, und zwar immer dann, wenn wir eine neue Immobilie ins Portfolio aufnehmen wollen und uns diese bereits mit einem Vorkaufsrecht zugesichert ist. Dann rufen wir einen Cash Call aus und sammeln so lange Anlegergelder ein, bis wir das für den Erwerb der Immobilie benötigte Kapital beisammen haben. Ist diese Summe erreicht, gibt es einen Cash Stop, ab dem Einzahlungen – bis zum nächsten Cash Call – nicht mehr möglich sind.

Welche Vorteile hat dieses Vorgehen für Anleger?
Die „Cash Call“-Strategie ermöglicht es uns, die Liquiditätsquote des Fonds optimal zu steuern. Der Vorteil: Die Rendite, die durch die Immobilieninvestments erwirtschaftet wird, wird nicht durch einen zu hohen Kassenbestand verwässert. Gerade im aktuellen Niedrigzinsumfeld, bei der das „herumliegende“ Geld keine nennenswerte Rendite erzielt, ist das ein nicht zu unterschätzender Faktor bei der Gesamtrendite des Fonds.

Der nächste Cash Call soll in der zweiten Märzhälfte erfolgen. Was müssen Interessenten tun, um dabei berücksichtigt zu werden und Anteile am Fonds zu erhalten?
Bei unserem letzten Cash Call im Dezember haben wir das erforderliche Geld innerhalb von nur drei Wochen eingesammelt. Um beim nächsten Cash Call dabei zu sein, können sich Anleger jetzt schon bei uns oder unseren Vertriebspartnern vormerken lassen. Braucht ein Anleger noch ein wenig Bedenkzeit, ist das aber auch kein Problem: Derzeit rufen wir etwa drei bis vier Mal im Jahr einen Cash Call aus. Wenn es also in diesem Quartal mit der Investition nicht klappt, dann sicherlich im nächsten.

Gibt es eine Mindest- und eine Höchstanlagesumme?
Die Mindestanlage beträgt 50 Euro. Eine Höchstanlage gibt es grundsätzlich nicht. Natürlich achten wir aber darauf, dass nicht ein einzelner Investor einen zu großen Anteil am Fonds besitzt. Dadurch soll sichergestellt werden, dass nicht das Handeln eines Einzelnen Auswirkungen auf den gesamten Fonds hat. Da sich der Leading Cities Invest jedoch an Privatanleger richtet, die in der Regel mit deutlich kleineren Summen investiert sind, kann eine solche Situation für den Fonds ausgeschlossen werden.

Können Anleger trotz Cash Call über einen Sparplan in den Fonds investieren?
Ja, die Anlage über einen Sparplan ist möglich. Meines Erachtens ist es aber sinnvoller, an einem oder zwei Zeitpunkten im Jahr zu investieren. Hintergrund sind die neuen Regelungen für offene Immobilienfonds, nach denen Anleger ihre Verkaufsabsicht ein Jahr im Voraus mitteilen müssen. Da ist es schlicht praktikabler, seltener zu investieren, aber dafür etwas höhere Summen anzulegen.

Für den Erfolg des Leading Cities Invest ist die Auswahl der richtigen Immobilien entscheidend. Wie sieht das aktuelle Fondsportfolio aus?

Bei dem Leading Cities Invest handelt es sich noch um einen verhältnismäßig jungen Fonds. Von Beginn an war es unser Ziel, schnell eine breite Streuung über Standorte, Nutzungsarten und Mieter zu erreichen. Dass uns dies bislang sehr gut gelungen ist, wird am derzeitigen Portfolio sichtbar: Mit sieben Immobilien ist der Fonds nicht nur an drei Standorten – Hamburg, Paris und Brüssel – investiert, das Portfolio ist auch über die Nutzungsarten Büro, Einzelhandel und Hotel diversifiziert.

Was sind die Kernpunkte Ihrer Investitionsstrategie?
Der Name des Fonds sagt es bereits: Der Fokus liegt auf den bedeutenden Welt-Metropolen mit Wachstumspotenzial. Investiert wird dabei schwerpunktmäßig in West-Europa und künftig auch in den USA. Neben dem Standort spielen natürlich noch weitere Kriterien bei der Auswahl geeigneter Immobilien eine wichtige Rolle, etwa die Bonität des Mieters, die Laufzeit der Mietverträge und die mögliche Anschlussnutzung. Zudem achten wir sehr genau auf die richtige Mischung im Portfolio: Statt eine einzelne große Immobilie zu erwerben, setzen wir lieber auf mehrere kleine. Dieses Vorgehen liegt in der Überzeugung begründet, dass der Fonds so stets offen bleibt für neue Trends und auf Marktveränderungen schneller reagieren kann. Denn von mehreren kleinen Immobilien kann man sich in der Regel rascher trennen als von einer großen.

„Big“ ist also nicht zwangsläufig „beautiful“?
Genau. Das Motto „Klein ist besser als Groß“ gilt übrigens nicht nur für die Fonds-Immobilien, sondern für den gesamten Fonds: Sein Volumen soll die Drei-Milliarden-Grenze möglichst nicht überschreiten. Der Hintergrund: Je größer ein Fonds ist, desto schwerfälliger wird er. Mit dem Leading Cities Invest wollen wir lieber ein wendiges Schnellboot darstellen, als einen schweren Tanker.

Herr Birnbaum, vielen Dank für das Gespräch!