449 Euro – so viel geben die Deutschen in diesem Jahr für ihre Weihnachtsgeschenke aus. Dabei machen drei von vier Befragten genau so große Geschenke wie im Vorjahr, etwa jeder Zehnte (elf Prozent) wird mehr auf den Gabentisch legen als im vergangenen Jahr. 13 Prozent hingegen wollen dieses Jahr etwas weniger für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Bargeld zu verschenken ist dabei nicht allzu beliebt, Geld liegt nur bei jedem Dritten auf dem Gabentisch. Auch Kapitalanlagen werden zu den Festtagen eher selten verschenkt. Lediglich fünf Prozent der Befragten haben dies in der Vergangenheit bereits getan. Dennoch können sich neun Prozent der Deutschen vorstellen, einen Fondssparplan zu verschenken: Gut die Hälfte der Studienteilnehmer (52 Prozent) halten Fondssparpläne für attraktiv, weil hier bereits mit überschaubaren monatlichen Raten Schritt für Schritt Vermögen aufgebaut werden kann. Knapp jeder Fünfte (18 Prozent) hält Fondssparpläne daher für ein geeignetes Instrument für die Basis-Geldanlage. „Wir beobachten, dass im Niedrigzinsumfeld ein zunehmender Teil der Anleger bereit ist, sich von zinsbasierten Anlageformen zu lösen und neue Formen ratierlichen Sparens auszuprobieren“, erläutert Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment, diesen Trend.

Aktienfondsbesitzer sind zufrieden
Die Analysten wollten außerdem wissen, wie zufrieden die Deutschen mit ihren Geldanlagen sind. Das Ergebnis: Aktienfonds scheinen die Wünsche der Sparer zu erfüllen – 49 Prozent der Befragten sind „sehr zufrieden“ mit diesem Fondstyp. In der Gruppe der 20- bis 29-jährigen Aktienfondsbesitzer sind sogar drei Viertel mit dieser Anlageform zufrieden. Auf den weiteren Plätzen folgen Bausparverträge (48 Prozent) und Mischfonds (44 Prozent). Das Schlusslicht im Ranking bilden Festgelder, Sparbriefe, Sparbücher sowie Tagesgeld. Nicht einmal jeder fünfte Befragte zeigte sich mit diesen risikoarmen – und dadurch zinsschwachen – Anlageformen zufrieden.

Mehr Risiko wollen die Anleger jedoch weiterhin nicht eingehen: Insgesamt blieb die Zahl derer, die bereit sind, einen Teil ihrer Ersparnisse risikoreicher und damit gewinnbringender anzulegen, bei nahezu konstant 21 Prozent – im Vorquartal waren es 20 Prozent. „Insbesondere für den Vermögensaufbau müssen Anleger auf die Diversifikation ihrer Sparformen achten, um die Chancen auf einkömmliche Erträge zu nutzen. Leider setzt sich diese Erkenntnis weiterhin nur zögerlich durch, und die meisten Sparer verhalten sich noch immer abwartend anstatt handelnd“, betont Gay. Dass weiterhin so viele Sparer ihren zinsbasierten Klassikern treu bleiben, sei umso verwunderlicher, weil die Mehrheit der Befragten (66 Prozent, Vorquartal: 60 Prozent) davon ausgehe, dass das Niedrigzinsniveau auch in den nächsten sechs Monaten anhalten werde. Mit leicht steigenden Zinsen rechnen der Umfrage zufolge nur 19 Prozent (Vorquartal: 20 Prozent). Auch die Einschätzung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland für das kommende Halbjahr blieb auf einem ähnlichen Niveau. 56 Prozent (Vorquartal: 59 Prozent) der Studienteilnehmer meinen, dass die wirtschaftliche Situation gleich bleiben bzw. sich leicht verbessern wird, 43 Prozent (Vorquartal: 41 Prozent) äußern sich pessimistischer. Für die eigene finanzielle Situation rechnen lediglich elf Prozent mit einer Verschlechterung ihrer Lage. 89 Prozent gehen laut Union Investment von einer gleich bleibenden bzw. leicht verbesserten Lage aus.

Für die Studie zum Anlegerverhalten im vierten Quartal 2015 wurden 500 Finanzentscheider in privaten Haushalten im Alter von 20 bis 59 Jahren, die mindestens eine Geldanlage besitzen, befragt.