So wurden laut Statistik der Deutschen Börse allein im November des laufenden Jahres 20 neue ETFs zum Handel an der Frankfurter Börse zugelassen. Für 2011 rechnet der Marktführer bei den ETFs, BlackRock, mit einem Volumenzuwachs von 15 Prozent. Die Turbulenzen an den Märkten haben die ursprüngliche Wachstumsprognose einer bis zu doppelt so starken Wachstumsrate zunichte gemacht.

Den Chancen, die sich Anlegern mittlerweile durch die ETFs eröffnen, tut BlackRocks reduzierte Marktwachstumsprognose für 2011 keinen Abbruch. Durch die anhaltend hohe Emissionstätigkeit der ETF-Verwalter hat sich ein sehr breites Angebot entwickelt, aus dem Geldanleger schöpfen können. Im Gegensatz zum Futures-Markt können Investoren schon mit einem geringeren Geldeinsatz und ohne Marginleistungen professionelle Strategien umsetzen und in Märkte investieren, die ihnen sonst oftmals verschlossen bleiben. Das hat vor allem in turbulenten Märkten seine Vorteile.

Wie kann man das Depot mit ETFs absichern?
ETFs sind in der Regel passiv gemanagte Fonds, die zum Beispiel einen zugrundeliegenden Index nachbilden. Ein solcher Index könnte der DAX sein, der führende Aktienindex des Frankfurter Aktienmarktes. Anlegern bieten ETFs also die Möglichkeit, mit einer sehr klaren Depotzusammensetzung an der Entwicklung ganzer Märkte zu partizipieren. Da ETFs auf zahlreiche Märkte emittiert wurde, ist für Anleger eine sehr detaillierte Depotzusammensetzung möglich – und damit auch eine gezielte Absicherungsstrategie.

Zum einen ermöglichen ETFs es Anlegern, ohne übermäßige Gebührenbelastungen ihre Gelder breit über viele Märkte zu streuen. Entsprechende Diversifikationseffekte können sich positiv auf das Portfolio auswirken und die Gesamtrisiken des Engagements senken. Hierfür allerdings muss das Depot unter gewissen Aspekten zusammengesetzt sein, die verschiedenen Märkte, in die man über den „Umweg“ ETFs investiert hat, müssen weniger stark miteinander korrelieren.

Short-Strategien sind möglich
Eine echte Absicherungsstrategie ist eine solche Risikostreuung auf wenig korrelierte Märkte allerdings nicht, doch auch so etwas ist mit ETFs möglich. Hierzu muss man sich anschauen, wie ein ETF strukturiert ist. Üblicherweise sind Engagements in Fonds „Long-Investments“, der Fonds entwickelt sich also in die Richtung, in die auch der Markt marschiert. Allerdings gibt es auch den umgekehrten Fall, dass der Fonds sich über Shortstrategien gegen den Markt positioniert. In diesem Fall fällt dessen Entwicklung umgekehrt zum Markt aus – verliert der Index, gewinnt der Fonds.

Mit solchen Short-ETFs können Anleger gerade in Zeiten drohender Rückschläge gezielt ihr gesamtes Depot oder Teile davon absichern. Mögliche Verluste aus Kursrückgängen am Markt werden dann durch Gewinne bei Short-ETFs kompensiert. Derartige Engagements zur Absicherung sind stets temporärer Natur, sodass langfristige Aufwärtstrends an den Märkten weiter zugunsten des Anlegers wirken können. Der Vorteil einer solchen Absicherung ist vor allem eine geringe Kostenbelastung im Vergleich zur Alternative, Risiken zu vermeiden, indem man den gesamten risikobelasteten Depotanteil komplett oder teilweise auflöst und später neu einsteigt. Zudem bleibt der Anleger flexibel – so kann die Risikoabsicherung problemlos wieder aufgelöst werden, sofern es an den Märkten nicht zu einem befürchteten Rückschlag kommt.