Im ersten Teil des Berichtes wurde über die Bilanz der Branche resümiert. Hierin hieß es, dass die europäische Fondsbranche im Jahr 2018 eine positive Absatzbilanz verbuchen konnte. Zwar seien durch die steigende Marktvolatilität im vierten Quartal Fondsanteile im Wert von 95 Milliarden Euro von Anlegern zurückgegeben worden. Trotzdem blieben die Mittelflüsse im Jahresschnitt komfortabel – die Fondsindustrie in Europa hätte Zuflüsse von 152 Milliarden Euro in langfristige Fonds verzeichnen können. Aktien-, Misch- und Geldmarktfonds wären Spitzenreiter und hätten dabei die größten Zuflüsse erhalten. Auch Rohstofffonds konnten stattliche Zuflüsse in Höhe von 4,6 Milliarden Euro verbuchen, was Morningstar auf die starke Nachfrage nach physischem Gold zurückführt. Eine Nachfrage auf hohem Niveau wurde zudem offenen Immobilienfonds zugeschrieben, die sich durch die hohe Nachfrage speziell aus Deutschland stammender Fonds erklären ließe. Laut dem Bericht schlugen sich die schwierigeren Marktbedingungen des vergangenen Jahres auf Rentenfonds nieder, welche eine negative Absatzbilanz verzeichnet hätten.


Aktiv gemanagte Aktienfonds mit hohen Zuflüssen


Der zweite Teil des Berichtes analysiert und bilanziert auf speziellen Ebenen. Hinsichtlich der Fondskategorien hätten hierbei aktiv gemanagte und global anlegende Aktienfonds mit Nettozuflüssen von 22,9 Milliarden Euro die höchste Nachfrage verbuchen können. Auf Rang zwei der höchsten Zuflüsse kamen demnach Indexfonds aus der Kategorie USA-Standardwerte mit 23 Milliarden Euro. Laut Morningstar folgen flexible EUR Mischfonds mit Zuflüssen in Höhe von gut 15 Milliarden Euro. Die am wenigsten gefragte Kategorie wird mit Fonds für Euro Unternehmensanleihen angegeben. Dies ließe sich aus einer hohen Aversion der Anleger hinsichtlich der Kreditrisiken herleiten. Es werden Abflüsse von 13,2 Milliarden Euro für das Jahr 2018 angegeben. Alternative Multistrategiefonds gehörten laut der Analyse mit 12,3 Milliarden Euro Abflüssen auch zu den Verlierern des vergangenen Jahres. In erster Linie hätten Verkäufe von Fondsanteilen stattgefunden, deren Strategie enttäuschende Renditen gebracht haben.

 


UBS und Natixis bei Anbietern vorn


Bei den Fondsanbietern im aktiv gemanagten Universum liegt laut Morningstar das Schweizer Unternehmen UBS an der Spitze und konnte demnach ein Absatzergebnis von 8,7 Milliarden Euro erreichen. Treiber wären hierbei die USD-Rentenfonds gewesen. Es folgt laut der Analayse die Investmentgesellschaft Natixis, die mit der britischen Tochterfirma H2O Asset Management einen Großteil des Kapitals mit alternativen Fonds einsammeln konnte. Höhere Abflüsse mussten dagegen die Allianztochter PIMCO, die Gesellschaft Carmignac und der Indexfondsanbieter Picet hinnehmen.


 


Die Fondsanbieter mit den höchsten Mittelzuflüssen 2018







































  Gesellschaft Vermögenswert (in Milliarden Euro, Stand Dez. 2018)  Zuflüsse  (in Milliarden Euro) QTD (Quarter-to-date, in Milliarden Euro) Wachstumsrate (in %)
  UBS 143 15,26 7,47 10,58
  Natixis 91 13,82 359 16,6
  Mercer Global Investments 52 10,72 983 8,66

Quelle: Morningstar Direkt


Bei den größten Fonds bezüglich des Volumens wurde festgestellt, dass größere Summen aus dem Rentenfonds PIMCO GIS Income (ISIN: IE00B80G9288) abgeflossen sind (rund 1,12 Milliarde Euro in 2018). Der Fond hätte aber im Jahr 2017 übermäßig hohe Zuflüsse erhalten und wäre nach wie vor der volumenstärkste Fonds. Nächstgrößere Fonds, wie beispielsweise die Mischfonds Allianz Income and Growth (ISIN: LU1145024482) oder JPM Global Income (LU0395794307) hätten wiederum durch Zuflüsse ihr Volumen vergrößern können. Die größten Indexfonds konnten allesamt Zuwächse verbuchen.