Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat im ersten Quartal 2014 lediglich 17 Fonds nach dem Vermögensanlagengesetz gestattet und damit noch einmal zwölf Fonds weniger als im Vergleichszeitraum 2013. Das geht aus einer aktuellen Analyse der FERI EuroRating Services hervor. Ein weiteres Ergebnis der Studie: In den ersten drei Monaten dieses Jahres hat die BaFin nur einen einzigen Publikumsfonds, der den Anforderungen des Kapitalanlagegesetzbuchs (KAGB) entspricht, zum Vertrieb zugelassen: „Auch wenn das KAGB bereits zum 22. Juli 2013 in Kraft getreten ist, erlangte bis Ende März 2014 erst ein Publikums-AIF im Sinne des KAGB eine Vertriebserlaubnis seitens der BaFin, d.h. bei den restlichen von der Bafin zugelassenen Fonds handelt es sich um die bisherigen Vermögensanlagen", erklärt Christian Michel, Direktor und Teamleiter Fonds bei der FERI EuroRating.

Zuversichtlich in die zweite Jahreshälfte

Trotz dieser sehr ernüchternden Ergebnisse blicken erstaunlich viele Anbieter geschlossener Beteiligungen mit Zuversicht in die Zukunft. So geht aus einer Umfrage des Berliner Analysehauses Scope Ratings hervor, dass die Hälfte der Anbieter ihre Lage als gut oder gar sehr gut einstuft und ein Viertel ihre Lage immerhin als befriedigend bewertet. Der Optimismus bezieht sich vor allem auf die zweite Jahreshälfte. Grund hierfür dürfte vor allem der geringere Wettbewerbsdruck sein. Denn Anbieter, die nach KVG-Zulassung zügig geeignete Produkte anbieten können, agieren in einem Umfeld mit wenig Konkurrenz – und rechnen dementsprechend mit hoher Resonanz im Vertrieb.

Anbieter setzen auf Immobilien

Mit Blick auf die Investitionsziele sind aus Anbietersicht vor allem Immobilien gefragt: In diesem Jahr planen 50 Prozent der befragten Anbieter Neuemissionen mit deutschen Immobilien – immerhin knapp 40 Prozent beabsichtigen die Auflage geschlossener Fonds mit ausländischen Objekten. Weitere rund 40 Prozent setzen in diesem Jahr auf die Asset-Klasse Mobilien / Flugzeuge, 22 Prozent planen Erneuerbare-Energien-Fonds.
Das klare Votum zugunsten der Asset-Klasse Immobilien beschränkt sich der Scope-Umfrage zufolge allerdings nicht nur auf dieses Jahr: Für mehr als 90 Prozent der Anbieter sind Immobilien die Asset-Klasse mit dem größten Potenzial für die kommenden drei Jahre. Entsprechend geht das Analysehaus von einer Belebung des Marktes für geschlossene Fonds im zweiten Halbjahr 2014 aus, die sich insbesondere im Segment der Immobilien-Beteiligungen bemerkbar machen wird. Die KAGB-Richtlinien und der durch sie erzwungene Neustart sei für die Branche den Analysten zufolge die Chance, Vertrauen zurückzugewinnen.