Wer die einschlägigen Medien in den vergangenen Monaten verfolgt hat, konnte regelmäßig Berichte über eine schwächelnde Weltwirtschaftsmacht lesen – China, so der Eindruck, macht schlapp. Und tatsächlich: Die makroökonomischen Probleme, mit denen sich das vormals so erfolgsverwöhnte China auseinandersetzen muss, sind nicht von der Hand zu weisen und lassen tiefergehende strukturelle Ursachen vermuten. Da wäre zum einen die Immobilienblase. Beeindruckende Aufnahmen von Geisterstädten, in Rekordzeit hochgezogen, um noch mehr Menschen in die pulsierenden Ballungsräume zu locken, machten die Runde. Bei der renommierten Kapitalanlagegesellschaft Franklin Templeton jedoch, deren „Templeton Asian Growth Fund“ in den letzten Wochen ebenfalls unter dieser Entwicklung gelitten hat, sieht man die Sache pragmatischer: „Wir sind der Ansicht, dass der Bauboom in China sich vor allem darauf zurückführen lässt, dass ein Mangel an qualitativ hochwertigen Wohn- und Bürogebäuden besteht“, heißt es in einem aktuellen Marktkommentar. Die Analysten rechnen vor, dass die Immobilienpreise in den vergangenen Jahren in den chinesischen Top-Standorten zwar erheblich gestiegen sind, aber immer noch genug Luft nach oben besteht. Um einer möglichen Blasenbildung entgegenzuwirken, so die Investmentspezialisten, habe die chinesische Regierung inzwischen außerdem den Fremdfinanzierungsanteil bei Immobiliengeschäften verringert.

Templeton-Team bleibt zuversichtlich
Grund zur Sorge bereitete auch das chinesische Schattenbanksystem. Damit sind nicht regulierte Kreditmarktaktivitäten gemeint. So dürfen bislang auch Finanzdienstleister, die gar keine Banken sind, Kredite vergeben. Diese inoffiziellen Finanzierungskanäle wurden in den vergangenen Jahren erheblich ausgeweitet – sehr zum Leidwesen der offiziellen Bankhäuser, bei denen dadurch die Gefahr hinsichtlich notleidender Kredite zunimmt. Die Franklin-Templeton-Analysten bleiben jedoch auch in diesem Punkt zuversichtlich, ein Scheitern der eigenkapitalstarken Großbanken in China schließen sie aus. Selbst wenn staatliche Rettungsaktionen für einzelne Banken notwendig würden, wäre aufgrund der enormen Devisenrücklagen der chinesischen Regierung kein volkswirtschaftlicher Gesamtschaden zu befürchten. Außerdem, so die Experten des Emerging Markets Team, ergreife China bereits notwendige Maßnahmen, um das Schattenbanksystem zu zügeln.

Viele positive Signale für Value-Investments
Als insgesamt positive Signale führt das Emerging Markets Team unter anderem die nachhaltig robusten Exportzahlen und den rasch anziehenden Binnenkonsum an. Denn mit steigenden Löhnen wächst auch die Bevölkerungsschicht, die konsumieren und in moderneren Häusern leben möchte. Zwar gehen auch die Templeton-Experten von einer gewissen Verwundbarkeit der chinesischen Aktienmärkte aus, insgesamt seien jedoch genügend langfristig attraktive Investmentchancen wahrnehmbar. Hintergrund für diese Analyse war das im bisherigen Jahresverlauf schwache Abschneiden des „Templeton Asian Growth Fund“. Das Investmentteam gibt an, weiterhin auf Wert und Qualität bei der Aktienauswahl zu setzen. Die langfristigen Performanceaussichten für den Asia-Fonds seien daher optimistisch. Weiter heißt es: „Der nicht-benchmarkorientierte Ansatz führt phasenweise unweigerlich zu einer Underperformane, aber das Team ist für eine langfristige Outperformance aufgestellt.“

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