Neue Buchungs- und Passagierzahlrekorde, frische Konzepte für ein international wachsendes Publikum, schwimmende Luxushotels – die Schlagzeilen zur Flusskreuzfahrtbranche sind geradezu euphorisch. Das etwas angestaubte Image früherer Jahre wurde erfolgreich modernisiert und die beliebten Routen etwa auf Rhein oder Donau sprechen mittlerweile vermehrt auch eine jüngere Klientel an, gerne auch aus den USA oder China. Wer in einen speziellen Flusskreuzfahrt-Fonds investiert hatte – derzeit ist kein aktuelles Angebot in Platzierung – müsste also eigentlich von dem dynamischen Marktumfeld profitieren. Anleger, die sich im Jahr 2011 jedoch für die Beteiligung „Fluss-Klassik“ mit vier Flusskreuzern entschieden hatten, sehen sich nun mit einem Problem konfrontiert, das nicht originär am Markt liegt, sondern auf die Nicht-Einhaltung versprochener Sicherheitsmerkmale im Fondskonzept zurückzuführen ist.


Wie der Branchendienst „Fondstelegramm“ berichtet, gab der Anbieter, die Premicon AG, im Prospekt an, eine Platzierungsgarantie zu übernehmen, damit das prospektierte Eigenkapital in Höhe von 44,5 Millionen Euro bis spätestens zum 30. Juni 2012 eingeworben sei. Nicht eingesammeltes Kapital solle demgemäß von Premicon übernommen werden. Falls der Initiator dies nicht leisten könne, sollte der Fonds rückabgewickelt werden. Wie der Herausgeber des Fondstelegramms feststellt, betrug der Eigenkapitalanteil Stand März 2012 aber gerade einmal zehn statt der geplanten 51 Prozent des Fondsvolumens, insofern hätte die Aussage im Emissionsprospekt greifen müssen. Stattdessen wurde aber weder die Platzierungsgarantie bedient noch erfolgte die Rückabwicklung. Vielmehr strukturierte Premicon die Eigenkapitalvorfinanzierung in Fremdkapital um, „womit der Fonds mit 90 Prozent Schulden belastet ist“, heißt es im Fondstelegramm. Nun erhielten die Anleger ein Schreiben mit Bitte um Zustimmung zum Verkaufsbeschluss – ohne Bindung an einen Mindestpreis. Rückflüsse seien ohnehin keine mehr zu erwarten, da auf den drei verbleibenden Schiffen rund 22 Millionen Euro Schulden lasten würden, so der Emittent. Alternativvorschläge zur Entschuldung der Fonds-Schiffe wurden keine gemacht und die Anleger dürften gleichermaßen ratlos wie verärgert zurückbleiben.


Hollandfonds beschert Anlegern Verluste


Auch im Bereich Immobilienfonds müssen die investierten Anleger derzeit eine bittere Pille schlucken. Konkret geht es um einen Holland-Fonds aus dem Hause Lloyd. Zur Erinnerung: Holland-Immobilien waren aufgrund des positiven Marktumfelds und der steuerlichen Behandlung eine zeitlang sehr gefragt. Doch aus dem vielversprechenden Investment wurde nun zumindest für Anleger des 2009 aufgelegten Lloyd-Fonds „Holland II“ eine Enttäuschung. Das Fachmagazin Fondsprofessionell zitiert aus dem aktuell versandten Geschäftsbericht für das Jahr 2016: „Zwei der vier Fondsimmobilien wurden zum 21. Juli 2017 (Den Bosch) beziehungsweise 17. Januar 2018 (Amersfoort) verkauft, um eine mögliche Insolvenz der Fondsgesellschaft zu vermeiden.“ Das Bürogebäude in Amersfoort sei lediglich zu 48 Prozent vermietet und die Mietverträge laufen nur noch bis Ende 2020. Aufgrund der hohen Leerstände in der Region und fehlender Mittel für weitere Modernisierungen sei der Verkauf alternativlos, so die Geschäftsführung. Der Verkauf soll in den kommenden Wochen erfolgen – für die Anleger wird dies das Ruder aber nicht mehr herumreißen können. Die Erlöse werden laut Lloyd Fonds nicht ausreichen, um die Bankverbindlichkeiten zu tilgen. Die Performance lag bislang weit unter Plan und allein 2016 fuhr der Fonds 1,3 Millionen Euro Verlust ein. Aufgrund der Leerstände und zusätzlichen Belastungen aus Schweizer-Franken-Darlehen stimmten die Anleger 2016 für den Verkauf.