Amerikanischer Kontinent als Vorreiter


Nach der Legalisierung von Marihuana in Venezuela, in mehreren Bundesstaaten der USA und seit Oktober in Kanada sind auch in Mexiko die Weichen für eine Freigabe gestellt. Der Oberste Gerichtshof des lateinamerikanischen Landes hatte am 31. Oktober 2018 entschieden, dass ein absolutes Verbot verfassungswidrig ist und so dem Gesetzgeber die weitere Regulierung von Besitz und Konsum überlassen. Dem waren Prozesse von zwei Klägern vorausgegangen, welche ein Recht auf Besitz und Konsum beanspruchten. Die künftige Regierung hat nun vor, das langanhaltende Verbot abzuschaffen, um so den privaten Konsum und eine medizinische Industrie zu ermöglichen. Begründet wurde die Entscheidung von der designierten Innenministerin Sánchez damit, dass das Verbot zu Kriminalität und Gewalt beigetragen und ein strafrechtlicher Fokus das Drogenproblem im Land nie gelöst hätte. Laut den Vorhaben, könnten Unternehmen Marihuana künftig anbauen und vermarkten. Unter der Bedingung, sich in einem anonymen Regierungsverzeichnis registrieren zu lassen, soll es auch Privatpersonen erlaubt werden, Marihuana für den privaten Gebrauch anbauen zu können. Auch das Rauchen von Joints an öffentlichen Orten wäre erlaubt.


Als erstes führendes Industrieland hatte Kanada kürzlich den Anbau und Verkauf von Cannabis legalisiert. Der liberale Premierminister Trudeau hatte ein Wahlversprechen von 2015 eingelöst und treffend formuliert, dass es für Kinder zu einfach gewesen sei, an Cannabis zu kommen und für Kriminelle zu einfach, davon Profite einzusacken. Zuvor war die kanadische Regierung den Empfehlungen einer Kommission zum Cannabiskonsum gefolgt, nach denen Erwachsenen künftig erlaubt werden soll, bis zu 30 Gramm Gras bei sich zu tragen und vier Pflanzen zu besitzen. Außerdem wurde empfohlen, Marihuana nicht in Geschäften anzubieten, wo Alkohol und Tabak verkauft wird.


Wirtschaftliches Potenzial und Marihuana-Aktien


Trotz des Verbotes auf Bundesebene entscheiden die US-Bundesstaaten seit 2013 selbst über die Cannabis-Politik. Mittlerweile ist Cannabis in neun Bundesstaaten unter Auflagen für den privaten Konsum freigegeben, darunter Washington und Colorado. Seitdem Anfang 2018 Marihuana auch in Kalifornien komplett legalisiert wurde, spricht man vielerorts in Anlehnung an den großen Goldrausch vom „green rush“. Vom auslösenden Boom erhoffen sich kleine als auch große Unternehmen lohnenswerte Gewinne. Derweil beteiligten sich etliche Prominente an Cannabis-Firmen. Vielfältige Möglichkeiten können entstehen, so auch Arbeitsplätzen in Anbau, Qualitätskontrolle, Marketing oder Handel. Seit einiger Zeit produzieren auf Cannabis spezialisierte Unternehmen alternative Heilprodukte. Auch die Beauty-Branche will am Boom teilhaben und vermarktet hanfhaltige Pflegeprodukte. An der Börse machen die Marihuana-Aktien von sich reden, denn immer mehr Cannabis-Unternehmen drängen an die US-Börse. Große Unternehmen wie Aphria oder Canopy Growth werden in Milliardenhöhe bewertet. Beim Börsengang der zuvor unbekannten Firma Tilray wurde an einem einzigen Tag ein Handelsvolumen von 6,5 Milliarden US-Dollar erreicht. So war die Aktie zeitweise nach Amazon die am zweitstärksten gehandelte der Welt. Diese Überhitzung an der Börse ist sicherlich auf die Aussicht auf einen Milliardenmarkt zurückzuführen. Anhand der zunehmenden Legalisierung von Cannabis kann davon ausgegangen werden, dass die Anbieter in den nächsten Jahren stark wachsen. Allein in den USA könnte sich Prognosen zufolge das Marktvolumen von derzeit rund acht Milliarden US-Dollar bis 2025 verdreifachen.


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