Fondsbranche mit optimistischem Blick für das Jahr 2021


Das Geschäftsjahr 2021 kann sich genauso gut oder noch besser entwickeln als das vergangene Jahr. Das ist das Ergebnis einer kürzlich veröffentlichten Studie des Branchenverbandes BVI, der dazu nach eigenen Aussagen 179 Führungskräfte aus der Fondsbranche befragt hatte. Demnach sind 83 Prozent der Befragten dieser Meinung. Gerade einmal 16 Prozent der Fondsgesellschaften gehen laut BVI davon aus, dass sich die Geschäftslage verschlechtern wird. „Die Fondsgesellschaften haben sich auf die veränderten Rahmenbedingungen durch den Lockdown gut einstellen können. Die Umstellung auf Heimarbeit, auch bei den Handelsaktivitäten, verlief bei fast zwei Drittel der Gesellschaften schnell und reibungslos“, so der BVI. Die größte Nachfrage erwarte die Branche bei nachhaltigen Fonds. Nachdem den ESG-Fonds im vergangenen Jahr rund 20,6 Milliarden Euro zugeflossen seien, könnte sich das Volumen weiter erhöhen. Der Verband warnt bei der Nachhaltigkeitsthematik jedoch vor einer Überregulierung: „Diese Dynamik sollten die Regulatoren durch eine sinnvolle und praxisnahe Nachhaltigkeitsregulierung fördern.“ Den Studienergebnissen zufolge erwarten die Befragten einen großen Einfluss zudem von Big Data (48 Prozent) und künstlicher Intelligenz (41 Prozent)


Management von RWS-Dachfonds an DJE übertragen


Die Dachfonds RWS-DYNAMIK A (ISIN: DE0009763334) sowie RWS-ERTRAG (ISIN: DE0009763375) werden ab sofort von der DJE gemanagt. Das hat die in Pullach ansässige Gesellschaft kürzlich bekanntgegeben. Schon zuvor hatte der Vermögensverwalter das Management für den RWS-AKTIENFONDS (ISIN: DE0009763300) übernommen und damit die Kooperation mit der Vertriebsgesellschaft RWS intensiviert. Die Investmentstrategien sollen auch diesmal fortgeführt werden: „Der RWS-Dynamik investiert weiterhin weltweit in Aktienfonds aus Industrie- und Schwellenländern, während der RWS-Ertrag auch künftig überwiegend in weltweiten Renten- und Geldmarktfonds investiert sein wird. Schwerpunkt sind neben Publikumsfonds auch ETF“, so die DJE in einer Pressemitteilung. Zudem sollen die beiden RWS-Dachfonds zunehmend an Nachhaltigkeitskriterien ausgerichtet werden. Demnach sei es das Ziel, die Dachfonds gemäß Artikel 8 der ESG-Offenlegungsverordnung (SFDR) zu kategorisieren. Die DJE gibt an, dass Analyst und Fondsmanager Marc Worbach für die Titelauswahl und Anlagestrategie der Fonds verantwortlich sei. Die Verwaltung des Fonds liege weiterhin bei Metzler Asset Management.


EU-Offenlegungsverordnung: Wie gehen die Fondsgesellschaften damit um?


Das Analysehaus Morningstar hat eine erste Auswertung veröffentlicht, wie die Fondsgesellschaften in Europa mit der zu Anfang März 2021 in Kraft getretenen EU-Offenlegungsverordnung umgehen. Die Ratingagentur hatte dazu die Verkaufsprospekte von 5.695 offenen Publikumsfonds und ETFs ausgewertet, die in Luxemburg aufgelegt wurden. Demnach seien 18 Prozent dieser Fonds gemäß Artikel 8 klassifiziert (hellgrün), weitere 3,6 Prozent nach Artikel 9 (dunkelgrün). Laut Morningstar haben diese Fonds einen Anteil von 25 Prozent des analysierten Fondsuniversums (gemessen am verwalteten Vermögen). „Wir erwarten, dass diese Zahl in den kommenden Monaten weiter steigen wird, weil Asset Manager ihre Strategien erweitern, Fonds umklassifizieren und neue Produkte auflegen, die Artikel 8 oder 9 erfüllen“, heißt es dazu bei Morningstar. Laut dem Analysehaus gibt es bei den Fondsgesellschaften große Unterschiede bei den Anteilen von als nachhaltig eingestuften Fonds. Gemessen am Gesamtvermögen komme der Vermögensverwalter Amundi auf 60 Prozent, BNP Paribas auf 80 Prozent, Robeco sogar auf 96 Prozent. Dagegen seien bei Blackrock gerade einmal 17 Prozent klassifiziert, bei J.P. Morgan Asset Management sogar nur 1,5 Prozent. Die Gesellschaften haben Morningstar zufolge jedoch angegeben, in den folgenden Monaten weitere Fonds in die Artikel-8- oder -9-Kategorie überführen zu wollen.


Offene Immobilienfonds: Renditevorsprung zu Staatsanleihen sinkt


Nunmehr sieben Jahre lang stieg die Renditedifferenz zwischen offenen Immobilienfonds und deutschen Staatsanleihen. Im vergangenen Jahr ist der Anstieg nun gestoppt – das meldet die Ratingagentur Scope. Aus Sicht des Berliner Analysehauses belastet vor allem die Corona-Krise die Performance der offenen Immobilienfonds. Die Performance im Jahr 2020 sei gegenüber dem Vorjahr im Durchschnitt um rund 0,6 Prozentpunkte gefallen. Aus diesem Grund sei auch der Renditeabstand zu deutschen Staatsanleihen gesunken (um 0,6 Prozentpunkte/PP). „Der Renditevorteil der offenen Immobilienfonds befindet sich Ende 2020 mit 2,9 Prozentpunkten immer noch auf einem historisch hohen Niveau“, so Scope. Die Ratingagentur geht den Angaben zufolge davon aus, dass das Renditeniveau der offenen Immobilienfonds weiter absinken werde. So seien im Zuge der Corona-Pandemie viele Gewerbeimmobilienmieter bzw. -pächter „finanziell angeschlagen“. Zudem gebe es zunehmend Mieter, welche komplett ausfallen, was wiederum längerfristige Auswirkung auf die Bewertung der Objekte habe. Scope prognostiziert sinkende Wertänderungsrenditen – „vor allem auch aufgrund der umfangreichen Objektankäufe der vergangenen Jahre, die auf einem historisch hohen Preisniveau erfolgten.“