Zu Beginn des zweiten Jahrzehnts im neuen Jahrtausend steht die Welt vor großen Herausforderungen. Zentrale Themen sind beispielsweise der Klimaschutz sowie die Gewährleistung einer ausreichenden Bereitstellung von Nahrungsmitteln für eine ständig wachsende Weltbevölkerung. Diese Themen gehören auch zu den von den Vereinten Nationen (UN) formulierten Zielen für nachhaltige Entwicklung (engl. Sustainable Development Goals, SDG). Um diese Ziele zu realisieren, kommt der Landwirtschaft eine zentrale Rolle zu. So müssen Technologien entwickelt werden, die die Wirtschaftlichkeit und gleichzeitig die Ökologie verbessern. In diesem Zusammenhang rückt Biokohle zunehmend in den Fokus der Landwirte und der Wissenschaft. Das Produkt erweist sich als universell einsetzbar und hat vielschichtiges Potenzial.


Universell einsetzbar


Biokohle – auch Pflanzenkohle genannt – wird aus Verkohlung pflanzlicher Ausgangsstoffe hergestellt. Unter Luftabschluss und bei hohen Temperaturen von bis zu 1000 °C wird vorwiegend Wasser abgespalten. Schon in der Eisenzeit wurde Biokohle hergestellt. Heutzutage gibt es mehrere Verfahren, zum Beispiel Pyrolyse oder hydrothermale Carbonisierung.


Wie bereits durch mehrere Studien nachgewiesen, kann Biokohle dem Klimawandel entgegenwirken. Biokohle lagert stabil über mehrere Jahrtausende im Erdboden. Pflanzlicher Kohlenstoff wird dabei in der Biokohle gebunden (bis zu dem Dreifachen des Eigengewichts an CO2) und entgeht dem Kohlenstoffzyklus. Eine Umwandlung zu Methan oder zu CO2 kann verhindert werden. Der Weltklimarat IPCC hatte im Jahr 2018 bereits auf Biokohle hingewiesen und sprach von einer vielversprechenden negativen Emissionstechnologie. Die Forschung hat zudem weitere Vorteile entdeckt: „Zunehmend kristallisiert sich heraus, dass Pflanzenkohle in der Lage ist, relevante Mengen an Stickstoff einschließlich Nitrat zu speichern und damit vor Auswaschung zu bewahren sowie darüber hinaus Treibhausgas-Emissionen zu verringern“, heißt es dazu aus dem geoökologischen Fachbereich der Freien Universität Berlin. Lokale Stoffkreisläufe ließen sich mit Hilfe von Pflanzenkohle (Herstellung und Anwendung) schließen, ein Mehrwert für Mensch und Umwelt könne generiert werden. Biokohle kann zudem als Bodenverbesserer angesehen werden, da diese den Humusverlust kompensieren kann. „Auch muss für Pflanzenkohle am Ende kein einziger Baum sterben“, meint Biokohle-Hersteller Pyreg und konkretisiert: „Die weltweiten Mengen an Rest-Biomassen wie Grünschnitt, Gülle & Mist, Bioabfall, Nussschalen, Siebreste etc. reichen locker dafür aus, um auf ganz nachhaltige Art und Weise Pflanzenkohle herzustellen und das Klima zu retten.“


Studie der Convoris-Gruppe: ökonomischer und ökologischer Nutzen


Um den Einsatz von Biokohle voranzutreiben, hatte die Convoris Gruppe kürzlich eine Studie zur Entwicklung eines Kalkulationstools in Auftrag gegeben. Ziel war es, den einzelnen landwirtschaftlichen Betrieben maßgeschneiderte Berechnungen zur Verfügung zu stellen, „die die Kosten, Mehrerträge und Einsparpotentiale aufgrund des Biokohleeinsatzes in der Tierfütterung, Güllebehandlung und Bodenverbesserung quantifizieren.“ Die Analysten der beauftragten AHP GmbH & Co. KG kamen zu dem Schluss, dass durch einen kaskadenartigen Einsatz von Biokohle als Futtermittelzusatz, als Gülle-Stabilisator und als Bodenverbesserer gleichzeitig Emissionen reduziert und sowohl höhere als auch nachhaltigere Erträge in der Landwirtschaft erzielt werden können: „Die landwirtschaftlichen Betriebe würden so von CO2-Emittenten zu Kohlenstoff-Sequestrierern. Die Landwirtschaft würde neben ihrer Aufgabe als Nahrungs-, Futter- und Faserproduzent zum Klima-Dienstleister, die Bauern würden also, wie wir es früher schon nannten, zu Klimafarmern lancieren“, zitieren die Analysten eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gestützte Studie aus dem Jahr 2018 (Klimapositive Landwirtschaft – Klimabilanz eines Schweizer Pionierbetriebes).


Der Einsatz von Biokohle – so AHP – sei für Landwirte wirtschaftlich, „da die Kosten der Biokohle geringer sind als die höheren Erträge in der Viehzucht. Auch sei eine Wirtschaftlichkeit im Ackerbau in Verbindung mit Kostenersparnissen bezogen auf die Tiergesundheit, auf benötigte Flächen zur Ausbringung des Wirtschaftsdüngers tierischer Herkunft und auf Düngemittel- und Bewässerungsbedarf feststellbar. Die Analysten geben an, der Bundesregierung Vorschläge zur Einbeziehung des Agrarsektors in das Klimaschutzpakt der Bundesregierung in Anlehnung an das EU-weite ETS (Emissionshandel) vorgelegt zu haben. „Wenn diese Vorschläge umgesetzt werden, rechnet sich der Biokohleeinsatz im Bereich der Behandlung von Wirtschaftsdünger tierischer Herkunft, was u.a. erhebliche Emissionsminderungen in der Landwirtschaft nach sich ziehen würde.“


In Biokohle investieren


Interessierte Anleger, die von diesem Zukunftsthema überzeugt sind, können in Biokohle investieren. Es besteht die Möglichkeit, sich mit einem Direktinvestment an einer Biokohleproduktionsanlage am Standort Reuden (Sachsen-Anhalt) zu beteiligen. Die dortige Anlage ist ein Pilotprojekt der Convoris Gruppe und den dazugehörigen Tochterunternehmen BioChar (technische/kaufmännische Betriebsführung) sowie Behore (Vollwartungsvertrag). Ziel ist es, erstmals in Deutschland aus Holz Biokohle herzustellen. Die Testphase ist bereits abgeschlossen. Die geplante Laufzeit beträgt zehn Jahre. Die Anlagesumme liegt bei 750.000 Euro plus Mehrwertsteuer (Kaufpreis pro Anlage). Anleger können aber auch ab 30.000 Euro Teileigentum an einer Kommanditgesellschaft erwerben. Prognostiziert werden Gesamteinnahmen in Höhe von 218,70 Prozent bezogen auf die Investitionssumme. Darüber hinaus erhalten Anleger ein Gewinnbeteiligungsangebot – das inkludiert den Gesamtprozess vom Bau der Maschinen über den Einkauf von geeignetem Holz bis hin zum Verkauf der Biokohle. Diesbezüglich ist eine Gewinnbeteiligung von 1,5 Prozent p.a. bis maximal 25.000 Euro p.a. pro Anlage vorgesehen.


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