FondsDISCOUNT.de: Ihre Gesellschaft hat sich auf Immobilien spezialisiert, nun wurde die Silberlake 5%-Anleihe begeben. Wie möchten Sie den Emissionserlös aus der Anleihe konkret verwenden?


John Bothe: Mit den Anleihemitteln wollen wir unseren Wachstumskurs vorantreiben. Ziel der Gesellschaft ist es, weiter zu expandieren und die Aktivitäten auch auf andere Bundesländer sukzessive auszuweiten. Unsere Projektentwicklungspipeline ist mit mehr als 100 Millionen Euro gut gefüllt. Wir wollen mit den zusätzlichen Finanzmitteln unsere Flexibilität erhöhen, um sich bietende Gelegenheiten schnell nutzen zu können. Unser Vorteil gegenüber deutlich größeren Wettbewerbern ist unsere Transaktionsgeschwindigkeit und unsere Vernetzung in der Immobilienwelt. Mit dem zusätzlichen Kapital können wir unsere Transaktionssicherheit noch einmal deutlich steigern.


Welche Sicherheiten bieten Sie Ihren Anlegern?


John Bothe: Wir bei Silberlake haben uns entschlossen, dass unsere Anleger bestmöglich abgesichert sind. Das komplette Anleihevolumen wird durch Grundschulden auf Immobilien der Silberlake geschützt. Die Besicherung des Investorenkapitals kann im zweiten Rang im Grundbuch erfolgen, wobei der tatsächliche Marktwert der wertstabilen Wohnimmobilien den Eintrag der Grundschuld übersteigt – also ein doppeltes Sicherheitsnetz für unsere Anleger. Wir wollen unseren Anlegern in unsicheren Zeiten auf diese Weise zusätzliche Sicherheiten bieten. Denn von einer erfolgreichen Platzierung profitieren wir natürlich auch, beispielsweise mit unserem Standing bei Banken oder institutionellen Investoren. Und wer sagt, dass es unsere einzige Anleihe bleibt?


Wie sieht die Besicherungsstruktur denn in der Praxis aus?


John Bothe: Immobilienanleihen funktionieren alle nach einer ähnlichen Struktur. Die Emittentin der Anleihe tritt gegenüber der restlichen Unternehmensgruppe als eigenständiges Unternehmen und Gläubiger auf. Das heißt in unserem Fall, die Silberlake Finance Group stattet Unternehmen der Silberlake Gruppe mit Kapital aus, die Verbindlichkeiten werden dann im Grundbuch eingetragen und mit den Wohnimmobilien besichert. Dabei ist die Anleihe nicht an ein bestimmtes Objekt gebunden. Die Grundschuld fungiert damit auch als Sicherheit der Anleger, dass die Emittentin gegenüber der Unternehmensgruppe ihre Verbindlichkeiten einfordert. Mit der Struktur orientieren wir uns an den großen Immobilienplayern am Kapitalmarkt, etwa den DAX-Konzernen Vonovia oder Deutsche Wohnen.


Weshalb haben Sie sich für die Emission einer Anleihe entschieden statt für klassische Bankkredite?


John Bothe: Durch die Anleihe können wir uns bankenunabhängig und damit flexibler aufstellen. Beispielsweise sind wir in der Anleihe freier, was die Gestaltung angeht. Zudem können wir Corona-bedingte Opportunitäten viel besser und schneller nutzen. Außerdem sind wir als Emittent nicht von der Beurteilung eines einzelnen Kreditgebers abhängig, sondern können den ganzen Kapitalmarkt ansprechen. Im Übrigen ist grundsätzlich schwierig, für eine Expansionsstrategie einen Bankkredit zu bekommen, da solche Projekte eben nicht zum Hauptgeschäft der immobilienfinanzierenden Banken gehören. Durch die Ausgabe einer Anleihe stärken wir unsere unternehmerische Unabhängigkeit und Gestaltungsfreiheit, was immer ein Garant für unseren Erfolg war.


Herr Bothe, wir bedanken uns für dieses Interview und kommen im weiteren Platzierungsverlauf gerne nochmals mit Anschlussfragen auf Sie zu!