Um aus dem Kapitalstock Erträge für die Erfüllung des Stiftungszwecks zu erzielen, setzen immer mehr Stiftungen auf Investments in Fonds. Die Entwicklung lässt sich hervorragend daran ablesen, dass die Zahl jener Sondervermögen, die ein „Stiftung“ im Namen tragen, in den vergangenen Jahren sprunghaft angestiegen ist.


Diese Hinwendung erfolgt nicht zufällig, sondern wird durch die lang anhaltende Niedrigzinsphase getriggert. Reichte es für Stiftungen als „Vermögensverwaltung“ über Jahrzehnte aus, Staatsanleihen bis zur Endfälligkeit zu halten, um die Mittel dann in die nächste Staatsanleihe zu investieren, verlangt die Situation zunehmend aktives Verhalten. Auf der Suche nach Alternativen haben Stiftungen Fonds – wenn auch individuell unterschiedlich in Tempo und Dosis - als sinnvolles Vehikel entdeckt.


Beyond Staatsanleihen: Fonds mit Vorteilen


Fonds eröffnen Stiftungen eine Reihe von Vorteilen: Rechtssichere Kapitalanlage, Professionalisierung des Investmentprozesses, Diversifizierung über die unterschiedlichsten Branchen, Regionen, Assetklassen mit individueller Risikoadjustierung, Umsetzung nachhaltiger Strategien sowie nicht zu vergessen die Möglichkeit, überhaupt noch Erträge zu erzielen. Über einen Fonds als Anlagevehikel lässt sich die Aufgabe der Vermögensverwaltung sehr zielgerichtet delegieren, die Entscheidung dazu dokumentieren und die Entwicklung kontrollieren.


Die Stiftungsaufsicht jedenfalls macht keine Vorbehalte geltend, denn die Landes-Stiftungsgesetze erlauben entsprechende Freiräume. Die viel zitierte „Mündelsicherheit“ oder ähnliche Formulierungen finden sich darin nicht. Stiftungen wird also eine relativ freie Hand bei der Vermögensanlage gelassen, so lange alle Handlungen im Zusammenhang mit der Anlage des Stiftungsvermögens gut und nachvollziehbar dokumentiert sind. Daher eignen sich insbesondere Fonds, die einen Transparenzbericht erstellen, für die Stiftungsanlage, da so der Stiftungsaufsicht die Grundlagen der Anlageentscheidungen mit geringem Aufwand klar darzulegen sind. Werkzeuge wie ein Transparenzbericht oder eine Website zu einem Fonds belegen, dass der Anbieter sich um eine stiftungs- bzw. zielgruppenspezifische Informationspolitik bemüht. Wird explizit ein Ansprechpartner für Stiftungen benannt, umso besser.


Standen zu Beginn der Entwicklung häufig noch zu eng gefasste Anlagerichtlinien der Stiftungen dem Engagement vor allem in Aktienfonds entgegen, haben die Stiftungen nunmehr, häufig mit Hilfe von Vermögensverwaltern, die Richtlinien angepasst. Im Rahmen dieser Fortschreibungen wurde sehr häufig festgelegt, dass nachhaltige Anlagen im Sinne von ESG-Kriterien besonders beachtet werden sollen. Zunehmende Verbreitung finden auch Regelungen zu den Sustainable Development Goals der UN.


Bei der Auswahl geeigneter Fonds können Stiftungen somit entlang des festgelegten Risiko- und Nachhaltigkeitsprofils tätig werden. Ausgesprochen beliebt sind Mischfonds, die überwiegend in Anleihen investieren und in der Regel bis zu 30 Prozent in Aktien allokieren dürfen. Beigemischt werden mitunter spezialisierte Fonds, die das Anlageuniversum um Themen wie Emerging Markets oder Immobilien/Infrastruktur erweitern. Eines ist jedoch zu beachten: Eine explizite 70 zu 30-Regel für einen Stiftungsfonds existiert nicht.


Ausschüttungssicherheit – DAS Kriterium für Stiftungen


Neben den genannten Auswahlkriterien achten Stiftungen besonders auf die Ausschüttungssicherheit und die Volatilität, also die Schwankungsbreite. Deshalb sind Fonds mit einer hohen Sharpe-Ratio bei Stiftungen besonders beliebt. Die Sharpe-Ratio kombiniert die Kennzahlen der Wertentwicklung mit Risikokennziffern. Man erhält also risikoadjustierte Kennziffern: Sie setzt die Risikoprämie - definiert als der Mehrertrag des Fonds gegenüber einer risikoärmeren Anlage ins Verhältnis zur Volatilität. Je höher diese Kennziffer ist, je höher ist entweder die Überrendite oder - gerade für Stiftungen interessant - je geringer die Volatilität.


Stiftungen sind auf Ausschüttungen angewiesen, weswegen sie weniger bis gar nicht in thesaurierende Fonds investieren (sollten). Eine möglichst lückenlose Ausschüttungshistorie über die unterschiedlichen Marktphasen hinweg ist deshalb eine wichtige Information. Es bietet sich zudem an zu recherchieren, ob ausschüttungsfähige Reserven im Fonds vorhanden sind. Als ausgesprochen zielführend hat es sich für Stiftungen erwiesen, auf den Investorenkreis eines Fonds zu achten. Sind überwiegend Stiftungen oder andere Langfristinvestoren wie z.B. Pensionskassen investiert verringert sich die Gefahr, dass der Fonds in turbulenten Marktphasen zusätzlich unter Druck gerät, weil kurzfristig geparkte Gelder von unruhigen Händen abgezogen werden. Sind beispielsweise viele Dachfonds im Fonds investiert, heißt es Obacht zu geben. Rumpelt es an den Märkten, drücken diese sehr schnell bzw. schneller als andere auf den Verkaufsknopf und bringen Unruhe in den Fonds. Mit den Tranchen für steuerbegünstigte Investoren finden Stiftungen häufig bereits maßgeschneiderte Angebote für ihre Bedürfnisse.


Fazit: Mit einem sorgsam zusammengestellten Portfolio an Fonds können Stiftungen einen großen Teil ihrer Vermögensanlage darstellen und dabei ihre individuellen Ziele in Hinblick auf Risiko und Ertrag sowie Nachhaltigkeit verwirklichen. Stiftungen unterliegen dem Diversifikationsge- und dem Spekulationsverbot – mit Fonds werden Stiftungen diesen Obliegenheiten gerecht.


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