Value: Titel mit Substanz


Fondsmanager, die sich Value verschrieben haben, suchen nach „werthaltigen“ Unternehmen, deren wahren Werte aus ihrer Sicht vom Markt aktuell verkannt werden, also unterbewertet erscheinen. Sie interessieren sich nicht für Trends oder wachstumsgeprägte Branchen. In ihrem Fokus stehen so genannte „graue Mäuse“ – solide Gesellschaften mit guter Marktposition, die stetig Gewinne generieren und steigern. Der Fondsmanager hofft darauf, dass der Markt das Unternehmen in Zukunft höher bewertet.


Value- oder Substanzaktien können zum Beispiel „gefallene Engel“ sein – Unternehmen, die aus unterschiedlichsten Gründen an der Börse in Ungnade gefallen sind. Daneben gehören zum Value-Universum auch zyklische Werte sowie Unternehmen aus traditionellen Wirtschaftsbereichen, welche im Stillen beständig wachsen. Allen verschiedenen Arten von Value-Unternehmen weisen Fondsmanager einen größeren Wert zu als die aktuelle Kursnotierung anzeigt.


Der berühmteste Vertreter des Value Investings ist Börsenguru Warren Buffett. Traditionell setzt er auf wenige, aber dauerhaft erfolgversprechende Unternehmen, welche über Alleinstellungsmerkmale und damit über dauerhafte Wettbewerbsvorteile verfügen. Solche können von Konkurrenzunternehmen nur schwer von ihrem Platz verdrängt werden.


Growth-Ansatz: Der Blick auf ganze Branchen


Beim Growth-Ansatz konzentrieren sich Investmentmanager weniger auf die Analyse einzelner Unternehmen. Hier folgen Fondsmanager in erster Linie der Idee, von einem Trend einer ganzen Branche zu profitieren. Dazu versuchen sie, Wachstumsmärkte zu erkennen und Unternehmen in diesen Märkten zu orten – Unternehmen, die sich bereits in einer frühen Phase in einem Zukunftsmarkt positionieren konnten und bereits eine entsprechende Wachstumsdynamik vorweisen können.


Die Entscheidungen der Fondsmanager beruhen dabei vor allem auf Erwartungen: Der Markt boomt, das Unternehmen wächst weiter und bringt überdurchschnittliche Gewinnsteigerungen hervor. Das kann aber auch bedeuten, dass Growth-Investoren Unternehmen ins Boot holen, welche bisher noch keine schwarzen Zahlen geschrieben haben.


Technologieunternehmen sind typische Vertreter von Growth-Aktien. Die Bewertungen in diesem Segment können hoch ausfallen, weil Börsianer starke Gewinnsteigerungen erwarteten. Diese Erwartung wird in den Börsenkursen vorweggenommen. Ein weiteres Beispiel für Growth-Aktien sind Pharmawerte, deren Patent-Innovationen zum Beispiel zu einem starken Gewinnwachstum in der Zukunft führen können.


 


Fazit: Für Anleger kann es sinnvoll sein, auf beide Investment-Strategien zu setzen, um von beiden per ausgewogener Diversifikation zu profitieren. Wir stellen Ihnen zwei Fonds aus beiden Lagern vor.


 


Der Value-Spezialist: ACATIS Gané Value Event Fonds A (ISIN: DE000A0X7541)


Die Portfoliomanager Henrik Muhle und Uwe Rathausky verfolgen mit dem Mischfonds Acatis Gané Value Event Fonds seit der Auflage im Jahr 2008 eine Value-Strategie. Auf dieser Grundlage suchen sie Titel, die sie an der Börse für unterbewertet halten. Bevor ein Unternehmen ins Portfolio gelangt, untersuchen Muhle und Rathausky das Geschäftsmodell und das Management, um fundamentale Risiken zu vermeiden. Zusätzlich zu ihrem Value-Konzept achten sie darauf, ob bestimmte Ereignisse den Wert eines Unternehmens positiv beeinflussen können (Eventdriven Value). Dazu zählen etwa Aktienrückkäufe, Ausschüttungen oder Fusionen, aber auch operative Ereignisse, die dazu führen, dass das Unternehmen schneller wachsen könnte. Nachdem das Managementteam aktuell die Kassenposition reduziert hat, wurden aktienseitig Amazon, Alphabet, Kabel Deutschland und McKesson Europe neu ins Portfolio aufgenommen. Zu den drei Top Holdings gehören Berkshire Hathaway, Apple und die Grenke AG. Der Fonds performte in allen Zeiträumen immer über den Sektorendurchschnitt. Bisher kam es zudem in keinem einzigen Kalenderjahr zu einem Kapitalverlust.


Wertentwicklung im Fünf-Jahres-Zeitraum



 


Fidelity Funds - European Growth Fund A (ISIN: LU0048578792)


Fondsmanager Matthew Siddle beschreibt seinen Fonds als „eine Mischung aus Qualität, Wachstum und Bewertung“. Dazu investiert er in Qualitätsfirmen mit stabilen Cashflows und Gewinnen. Für das Bottom-up-Research sind die Aktienanalysten von Fidelity zuständig, die europaweit nach Branchen organisiert sind. Passend zur Growth-Strategie sind bei Siddle Technologie-, Gesundheits- oder Konsumgüter meist übergewichtet. Länderschwerpunkt ist Großbritannien – allerdings hat ein Großteil der dortigen Unternehmen eine internationale Ausrichtung (beispielsweise British American Tobacco und der Versicherer Prudential). Andere britische Unternehmen agieren unabhängig von der britischen Konjunktur (BP oder Shell). Derzeit hält Siddle im Portfolio 58 Einzelwerte. Zu seinen Favoriten zählen SAP, Roche, Shell, der französische Pharmakonzern Sanofi sowie das Medizintechnik-Unternehmen Fresenius Medical Care. In den letzten 20 Jahren konnte der Fonds seinen Wert mehr als verdreifachen.


 


Wertentwicklung im 20-Jahres-Zeitraum



 


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