Fondsvermögen im Jahr 2020 weiter angestiegen


Das Vertrauen gegenüber dem Kapitalmarkt ist im vergangenen Jahr in Deutschland trotz Corona-Krise weiter angewachsen. Wie der BVI mitteilt, ist das von Depotbanken verwahrte Vermögen im genannten Zeitraum um 6,6 Prozent gestiegen. „Insgesamt betreuten die 35 Verwahrstellen in Deutschland zum Jahresende 2020 ein Vermögen von 2.565 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor waren es 2.406 Milliarden Euro“, so der Branchenverband. Den Angaben zufolge wird das größte Vermögen mit 687 Milliarden Euro bei der BNP Paribas verwahrt. Die State Street Bank (328 Milliarden Euro) und HSBC Trinkaus & Burkhardt (288 Milliarden Euro) schließen sich an. Nach Fondsgruppen wird demnach das größte Vermögen mit offenen Wertpapierfonds verwahrt – 2.281 Milliarden Euro bei 31 Verwahrstellen. Es folgen Immobilienfonds (elf Verwahrstellen mit insgesamt 251 Milliarden Euro) und geschlossene Investmentfonds (13 Verwahrstellen mit 33 Milliarden Euro).


DJE: Ausrichtung der ESG-Fonds nach EU-Offenlegungsverordnung


Vermögensverwalter DJE hat mitgeteilt, die Nachhaltigkeitsfonds gemäß Artikel 8 im Rahmen der EU-Offenlegungsverordnung auszurichten. Die Umstellung soll mit Vorliegen der behördlichen Genehmigungen erfolgen, voraussichtlich im Sommer/Herbst 2021. „Die Einzeltitelauswahl für DJE-Fonds basiert auf einem strikten, systematisierten Prozess, der verantwortungsvolles Investieren aufgrund der konsequenten Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien gewährleistet“, so die DJE in der Mitteilung. Zudem stehe die in Pullach ansässige Gesellschaft für eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie auf Unternehmensebene. Wie es weiter heißt, überwacht ein ESG-Gremium die in der DJE-Datenbank enthaltenen Zielinvestments und gibt Empfehlungen hinsichtlich der Erweiterung beziehungsweise Anpassung der Ausschlusslisten. Die DJE setze zudem auf E-Mobility, ergonomische Arbeitsbedingungen sowie Ökostrom.


Des Weiteren hat die DJE angekündigt, zwei Fonds gemäß Artikel 9 nach EU-Offenlegungsverordnung ausrichten zu wollen – den Mischfonds DWS Concept DJE Responsible Invest (ISIN: LU0185172052) sowie den zum Jahresbeginn aufgelegten Aktienfonds DJE - Umwelt & Werte (ISIN: LU2262057305).


Dynamisches Wachstum des ESG-Fonds-Angebotes setzt sich weiter fort


Das Jahr 2020 war im Bereich Nachhaltigkeitsfonds ein Rekordjahr. Laut dem Analysehaus Scope wurde mit 249 Neuauflagen ein Höchstwert erreicht. Auch bei den Zuflüssen konnten Rekordwerte verbucht werden. Der Trend scheint sich im Jahr 2021 fortzusetzen. Die Berliner Ratingagentur meldet 56 neue Fondsauflagen für das erste Quartal. Insgesamt stehe Anlegern hierzulande ein Universum von 1.500 ESG-Fonds zur Verfügung. Das Volumen mit 700 Milliarden Euro (Stand: Ende März 2021) habe sich in den vergangenen drei Jahren mehr als verdoppelt. Seit März 2021 gilt die EU-Offenlegungsverordnung. Kapitalverwaltungsgesellschaften müssen nun Anleger darüber informieren, wie nachhaltig ihre Fonds sind, indem diese klassifiziert werden. Unterschieden wird zwischen Artikel 8 („hellgrün“, Integration von ESG-Aspekten im Investmentprozess) und Artikel 9 („dunkelgrün“, explizites Nachhaltigkeitsziel). Den Scope-Analysten zufolge klassifizieren Asset Manager in Deutschland aktuell rund 1.800 ihrer Produkte als Artikel 8-Fonds und weitere rund 400 als Artikel 9-Fonds – insgesamt rund 2.200 nachhaltige Fonds im Sinne der Offenlegungsverordnung. Da die Scope-Definition in einigen Aspekten über diesen Standard hinausgeht, kommt die Ratingagentur auf das erwähnte Universum von 1.500 ESG-Fonds.  


Holz: Rohstofffonds Pictet Timber im Fokus


Dieser Aktienfonds von Pictet (ISIN: LU0340559557) ist aktuell verstärkt im medialen Aufmerksamkeitsfokus. Zum einen knackte der Fonds des Schweizer Traditionsunternehmens kürzlich die 1-Milliarde-Euro-Grenze. Zudem ist Holz der Anlageschwerpunkt – und Holz ist derzeit in aller (Investoren-)Munde. Denn Lieferengpässe machen diesen Rohstoff noch kostbarer, der Holzpreis schießt in die Höhe. Holz wird beim Online-Handel als Pappe gebraucht, es kann Plastik ersetzen und generell tragen Wälder dazu bei, die Umwelt zu schützen. Portfoliomanager Christoph Butz investiert vor allem in US-amerikanische, kanadische und skandinavische Unternehmen. Das können Waldbesitzer und Bauholzproduzenten, aber auch Biogaserzeuger und Papierhersteller sein. Zum Portfolio gehören aktuell rund 59 Einzelwerte. Größte Position des im Jahr 2008 aufgelegten Fonds ist Rayonier – ein auf Schnittholz und Immobilien fokussiertes Unternehmen. Der Fonds konnte sich immer wieder gegenüber Wettbewerbern durchsetzen.