Jeder Höhenflug hat irgendwann mal ein Ende. So suchen konservative Investoren in Zeiten von Höchstständen an den Börsen händeringend nach Möglichkeiten, das Risiko zu diversifizieren, Gewinne aus dem Aktienmarkt mitzunehmen oder in andere Assetklassen umzuschichten. Zu solchen konservativen Investoren zählen auch Stiftungen. Wie das Fachmagazin „Die Stiftung“ berichtet, rücken Wandelanleihen als Assetklasse in das Blickfeld von Stiftungen (Ausgabe 3/17). Doch was sind Wandelanleihen überhaupt und wie funktioniert diese Assetklasse?


Wandelanleihen sind im Grunde genommen Unternehmensanleihen. Diese unterscheiden sich von konventionellen Anleihen durch das Recht des Besitzers, seine Anleihe gegen eine vorher festgelegte Anzahl an Anteilen in die zugrundeliegenden Aktien zu tauschen. Dies macht z.B. Sinn, wenn der Wert einer Aktie überproportional stark gestiegen ist. Wenn die Anleihe hingegen nicht gewandelt wird, zahlt der Emittent das Kapital am Ende der Laufzeit zurück.


Chartvergleich Wandelanleihen-Fonds


„Da sich Wandelanleihen automatisch an die Großwetterlage anpassen, stellen sie eigentlich immer eine attraktive Alternative dar und gehören in jedes Portfolio“, sagt Claus Weber von Selection Asset Management dem Fachmagazin. Weber managt den Pioneer Investments Global Convertibles (ISIN: DE0008484957), einen global investierenden Wandelanleihen-Fonds. Der Fonds erzielte in fünf Jahren eine Performance von 34,05 Prozent (FWW, Stand: 08.12.2017), bei einer Volatilität von lediglich sechs Prozent. Sowohl als Ersatz für Aktien als auch für Renten seien Wandelanleihen heute attraktiver denn je, so Weber. Investitionsschwerpunkt des Fonds ist Europa mit knapp 61,2 Prozent am Fondsvolumen von knapp 54 Millionen Euro.


Andere Wandelanleihen-Fonds setzen regional unterschiedliche Schwerpunkte, wie zum Beispiel der Schroder ISF Global Convertible Bond (ISN: LU0351442180). 27,6 Prozent des Fondsvolumens von 1,35 Milliarden Euro sind in Japan investiert, weitere 25 Prozent in den USA. Deutschland (12,34 %), China (9,73 %) und Frankreich (7,06 %) gehören auch zu den größeren Länderallokationen im Fonds. In den vergangenen fünf Jahren erzielte der Fonds 50,61 Prozent auf Euro-Basis, allerdings bei einer deutlich höheren Volatilität von 9,43 Prozent.


Der M&G Global Convertibles Fund A-H USD (ISIN: GB00B7XWNM45) investiert zu 63,6 Prozent in Wandelanleihen, die in US-Dollar notiert sind. Die Anteilsklasse wird gegen den US-Dollar abgesichert. Weitere 26,6 Prozent des Fondsvolumens liegen in Euro notierten Wandelanleihen. Mit dieser Allokation erzielte der Fonds im Vergleichszeitraum 43,18 Prozent auf Euro-Basis bei einer Volatilität von 9,22 Prozent.


Aufgrund der höheren Volatilität dürften die Wandelanleihen-Fonds von M&G sowie Schroder Stiftungen oder andere konservative Anleger eher abschrecken, auch wenn Sie über einen Zeitraum von fünf Jahren eine höhere Performance abliefern konnten. Ein Blick auf die Sharpe-Ratio in unserem Kennzahlen-Vergleich zeigt jedoch, dass beide Fonds trotz ihrer Outperformance das eingegangene Risiko nicht kompensieren konnten. Erst bei einem Wert über 1, wie beim Wandelanleihenfonds aus dem Hause Pioneer, ist das Risiko-Rendite-Verhältnis des Fonds ausgeglichen.  

Kennzahlen-Vergleich der Wandelanleihen-Fonds




Hinweis:
Weitere Wandelanleihen-Fonds finden Sie über unsere Fonds-Suche unter Rentenfonds/Wandelanleihen. Alle hier vorgestellten Fonds sind über FondsDISCOUNT.de ohne Ausgabeaufschlag erhältlich.