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Rebalancing: Convatec statt Philips


California Water Service Group – Wertvolle Mangelware Wasser


Smurfit Kappa Group Plc.


Solaria – Energía y Medio Ambiente SA


Fazit


Der Global Challenges Index, der dem WI Global Challenges Index-Fonds (ISIN: DE000A1T7561) zugrunde liegt, besteht aus 50 internationalen Aktien von Unternehmen, die eine bedeutende Rolle bei der Bewältigung der sieben globalen Herausforderungen spielen, die von den Vereinten Nationen definiert wurden. Diese Herausforderungen umfassen den Klimawandel, die Trinkwasserversorgung, den Erhalt der Artenvielfalt, eine nachhaltige Waldwirtschaft, die Bevölkerungsentwicklung, die Armutsbekämpfung und die Förderung verantwortungsvoller Führungsstrukturen. Nachdem in den vergangenen Jahren das Rebalancing zu lediglich geringer Fluktuation geführt hatte, wurden während der jüngsten Aktualisierung des Portfolios gleich vier aussichtsreiche Unternehmen neu aufgenommen.


Rebalancing: Convatec statt Philips


Genaugenommen sind es sogar deren fünf, denn die Aufnahme von Philips wurde nach nur wenigen Wochen revidiert. Stattdessen setzt der Index beim Thema Medizintechnik seit dem 6. Juli 2023 auf die britische ConvaTec Group. Grund für das außerplanmäßige Rebalancing des Global Challenges Index ist die Entdeckung eines Ausschlussgrundes bei Philips. „ConvaTec ersetzt das Unternehmen Koninklijke Philips NV, das infolge einer schwerwiegenden Kontroverse im Bereich des Verbraucherschutzes, im Kontext der globalen Herausforderung zur Bevölkerungsentwicklung, ausscheiden muss“, teilte die Börse dazu mit.


Koninklijke Philips NV war vielen Verbrauchern noch als Hersteller von Elektrogeräten für Haushalt oder Wohnen wahrgenommen, tatsächlich handelt es sich um einen weltweit führenden Technologie- und Healthcare-Konzern. Das niederländische Unternehmen ist in erster Linie auf Healthcare- und Gesundheitsprodukte ausgerichtet und verfügt über marktführende Positionen in den Bereichen Kardiologie, Notfallmedizin und Gesundheitsversorgung. Das Unternehmen hatte den Index-Gestaltern vor allem gefallen, weil es das SDG „Gesundheit“ perfekt abdeckt und eine Reihe von Management-Maßnahmen eingeleitet hatte, die die Messbarkeit der ESG-Fortschritte verbesserte. Doch das kann die Kontroverse natürlich nicht aufwiegen.


Den Platz von Philips übernimmt die britische Convatec Group – im Fußball würde man von einem positionsgetreuen Wechsel sprechen, denn auch dieses Unternehmen zählt zum Bereich Medizintechnik, wenngleich auch in unterschiedlichen Sparten. Convatec ist ein Entwickler, Hersteller und Vermarkter medizinischer Produkte, die sich auf Therapien für das Management chronischer Krankheiten konzentrieren. Die vier Geschäftsbereiche bieten Produkte für die fortgeschrittene Versorgung von Patienten mit chronischen und akuten Wunden, Stomapflege (künstliche Körperöffnungen), Kontinenz- und Intensivpflege sowie Infusionsgeräte zur Behandlung von Diabetes und anderen Erkrankungen.


Das Unternehmen ist in den Bereichen Entwicklung, Produktion und Vertrieb von medizinischen Produkten und Technologien tätig. Es hat die Initiatoren – die Börse Hannover und den Anbieter von ESG-Lösungen ISS ESG – sowie den GCX-Expertenbeirat überzeugt. Dabei wurden seine Produkte für ihren Beitrag zur Bewältigung globaler Herausforderungen und ihre guten Leistungen in Bezug auf branchenspezifische Nachhaltigkeitsthemen und -risiken, insbesondere im Bereich Produktsicherheit, gelobt. „Das außerplanmäßige Rebalancing zeigt, dass wir jederzeit bereit sind, Unternehmen zu ersetzen, die den sehr hohen Ansprüchen des GCX nicht mehr entsprechen. Dadurch sichern wir die Qualität der Indexzusammensetzung und kommen den Erwartungen des Anlegerpublikums entgegen“, erläutert Hendrik Janssen, Geschäftsführer der Börse Hannover und Vorstand der BÖAG Börsen AG. Das nächste planmäßige Rebalancing des GCX wird im September 2023 durchgeführt.


Im Folgenden stellen wir die drei weiteren neuen Unternehmen näher vor.


California Water Service Group – Wertvolle Mangelware Wasser


Die Nachrichten sind beunruhigend und häufen sich: Auf der iberischen Halbinsel, in weiten Teilen Frankreichs sowie im Norden Italiens leiden Menschen und Landwirtschaft unter Dürre. Oder wie jüngst in Norditalien und Südspanien, unter Überschwemmungen, wenn nach wochenlanger Trockenheit sehr ergiebige Regenfälle auf steinhart getrockneten Boden fallen. Unvergessen ist auch die Dürrephase in Deutschland 2018, als die Rhein-Schifffahrt eingestellt werden musste und zahlreiche Unternehmen nicht mehr oder nur eingeschränkt über Deutschlands längsten Fluss beliefert werden konnten. Dabei ist der Klimawandel nur ein Faktor. Weltweit verfügen laut UNICEF rund 2,2 Milliarden Menschen keinen regelmäßigen, einfachen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die wachsende Menschheit mit sauberem Trinkwasser zu versorgen, gilt als eine der größten Aufgaben des 21. Jahrhunderts.


Investitionen in die Versorgung mit sauberem Trinkwasser sowie in die Abwasserentsorgung steigern nicht nur die allgemeine Gesundheit und Lebensqualität, sondern sie fördern gleichzeitig das Wirtschaftswachstum, denn praktisch alle produzierenden Unternehmen sind auch auf Wasser angewiesen. Besonders deutlich wird dieser Aspekt zum Beispiel bei der Giga-Fabrik von Tesla in Grünheide. Wasseraktien sind dabei auf vielfältige Weise nachhaltig. Der Global-Water-Index, der die weltweit 50 größten Wasseraktien umfasst, legte in den zurückliegenden Monaten weit überproportional zu.


Mit der California Water Service Group befindet sich nun der drittgrößte börsennotierte Wasserversorger in den USA im Portfolio. Ein bedeutender Teil des Unternehmens konzentriert sich auf die Speicherung, Aufbereitung, Prüfung der Verteilung und den Verkauf von Wasser. Dabei erfolgt der Verkauf nicht nur an Privathaushalte, sondern auch an den industriellen und öffentlichen Sektor sowie für Zwecke des Brandschutzes. Die größte Unternehmenstochter California Water Service Company steht dabei für etwa 90% des Umsatzes. Das neue Indexmitglied trägt mit dem gesamten Tun zur Erreichung des SDGs Zugang zu Trinkwasser bei. Darüber hinaus weist die CWSG hervorragend geringe Werte bei Leckagen (2021 betrug die Water Loss Rate lediglich 3,9 Prozent – gegenüber einem Durchschnittswert von etwa 14 Prozent in den USA) auf, schon nachweislich das Grundwasser und betreibt Programme, um den Wasserverbrauch der Kunden zu senken. Anhand solcher Parameter lässt sich die Wirksamkeit des positiven Umwelteinflusses nachverfolgen und bemessen.


Smurfit Kappa Group Plc.


Smurfit Kappa ist in Europa der führende Anbieter bei der Produktion von Verpackungen aus Wellpappe, Wellpappenrohpapier und Bag-in-Box-Verpackungen. Als ein bedeutendes Unternehmen im FTSE 100 und einer der führenden Anbieter von papierbasierten Verpackungslösungen weltweit, hat Smurfit Kappa Niederlassungen in 22 europäischen Ländern und 13 Ländern in Amerika. Das Unternehmen legt großen Wert auf die Förderung verschiedener Nachhaltigkeitsziele (SDGs), wie zum Beispiel Ressourcenschonung und nachhaltigen Konsum. Dabei bezieht Smurfit Kappa nahezu alle Rohmaterialien aus eigenen Papierwerken, was eine konstante Qualität des Produktangebots gewährleistet. Die Verpackungslösungen sind vollständig erneuerbar und werden nachhaltig produziert, wodurch der ökologische Fußabdruck von Unternehmen, die diese Verpackungen nutzen, reduziert wird.


Aus Nachhaltigkeitssicht überzeugt vor allem der Umstand, dass Smurfit Kappa 2021 bereits 75 Prozent recycelte Fasern im Produktionsprozess aufwies. Etwa 15 Prozent des weiteren Materials stammen nachweislich aus zertifiziert nachhaltiger Forstwirtschaft. Um die Produktionssicherheit weiter zu verbessern, wurde ein extern überwachtes Hygienekonzept eingeführt. Es sind Umwelt-Management-Systeme in Arbeit, mit denen die Umweltauswirkungen reduziert werden sollen. Smurfit Kappa verfolgt eine umfassende Strategie gegen den Klimawandel und hat ein wissenschaftlich basiertes Reduktionsziel für den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen gesetzt. In der Beschaffungskette werden aktuell die Umweltauswirkungen bemessen und mit der Bewertung des Life-Cycles der CO2-Bilanz festgestellt. Als eine holzverarbeitende Firma hängt der Nachhaltigkeitsscore grundsätzlich an der Nachhaltigkeitsqualität des Grundstoffs Holz. Für diesen Bereich hat Smurfit Kappa eine funktionierende Beschaffungsstrategie etabliert, die hohe Nachhaltigkeitsstandards sichert.


Solaria – Energía y Medio Ambiente SA


Solaria ist ein führendes Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Erzeugung von photovoltaischer Solarenergie in Südeuropa spezialisiert hat. Das Unternehmen wurde 2002 in Madrid gegründet und hat sich seitdem auf erneuerbare Energien und insbesondere auf die Umsetzung und Entwicklung der Photovoltaik-Solartechnik konzentriert. Ihr Ziel ist es, einen aktiven Beitrag zur Dekarbonisierung und zur Verwirklichung eines globalen Energiemodells auf der Grundlage sauberer Energie zu leisten.


Solaria hat sich dem Ziel verschrieben, bis zum Jahr 2030 eine installierte Kapazität von 18 Gigawatt emissionsfreier Energie zu erreichen. Dies steht im Einklang mit der Agenda 2030 und den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Neben der Herstellung von Photovoltaik-Modulen widmet sich Solaria auch der Entwicklung und Verwaltung von Solaranlagen. Darüber hinaus sind sie auch in den Bereichen Solarthermie und Windkraft tätig.


Im Jahr 2007 erfolgte die Börsennotierung von Solaria, und vor drei Jahren wurde das Unternehmen in den spanischen Aktienindex IBEX 35 aufgenommen. Solaria Energia ist bestrebt, die Nutzung sauberer Energie weiter voranzutreiben und eine nachhaltige Energiezukunft zu gestalten.


Fazit


Der Ansatz des GCX besteht darin, das Thema Nachhaltigkeit gesamtheitlich zu betrachten. Potenzielle Indexmitglieder müssen bei allen drei Säulen der Nachhaltigkeit (Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Führung) strenge Auswahlkriterien erfüllen. Das außerplanmäßige Rebalancing jetzt im Juli zeigt, dass Governance-Themen dabei gleichwertig ernst genommen werden. Die jüngste Aktualisierung zeigt zudem auf, dass damit auch ökonomischer Erfolg einhergeht, denn alle neu aufgenommenen Indexmitglieder befinden sich auf profitablem Wachstumskurs. Das sind gute Nachrichten für die Notierung des Fonds.


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Wertentwicklung im Vergleich zur Peergroup (Aktienfonds All Cap Welt, Fünf-Jahres-Zeitraum)



Investmentfonds unterliegen Kursschwankungen. Damit sind Kursverluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Allein verbindliche Grundlage des Kaufs eines Investmentfonds sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen („Wesentliche Anlegerinformationen“, Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen, die in englischer und/oder deutscher Sprache vorliegen, erhalten Sie unter www.fondsdiscount.de/fonds/de000a1t7561 oder direkt beim Emittenten. Dieser Text dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.