„Wind statt Sonne“ – so könnte das neue Motto bei Investitionen im Segment erneuerbarer Energien lauten. Das gilt zumindest für den Bereich der geschlossenen Energiefonds. Haben Solarinvestments 2012 noch klar dominiert, so setzen Anbieter mittlerweile fast ausschließlich auf Windkraft: 2013 wurde nur ein einziger Solarfonds emittiert, alle anderen Energiefonds investieren in Wind. Bezogen auf die Anzahl der emittierten Beteiligungen führen nun Windfonds mit satten 88 Prozent das Segment der geschlossenen Energiefonds an, wie die unabhängige Ratingagentur Scope mitteilt.

Verantwortlich für diese Entwicklung sind vor allem die stetig sinkenden Einspeisevergütungen sowie Einschränkungen bei der Förderung von Solaranlagen – sowohl in Deutschland als auch im europäischen Ausland. Zwar ist das Windaufkommen deutlich volatiler als die Sonnenscheindauer. Aber: Sowohl die Technologie als auch die Kalkulationssicherheit haben im Bereich Windenergie starke Fortschritte gemacht, so dass die Analysten von Scope diese beiden Aspekte als ausgereift bewerten.
Dennoch bleibe auch die Windkraft vorerst von staatlicher Förderung abhängig: Denn während die staatlich garantierte Vergütung aktuell bei rund neun Cent pro Kilowattstunde (kWh) liegt, beträgt der Marktpreis für Strom nur rund fünf Cent pro Kilowattstunde. Als weiteres Investitionshemmnis macht Scope die hohe Ankaufskonkurrenz bei attraktiven Windstandorten in Deutschland aus. Diese ließen die Preise steigen und die Renditeerwartungen sinken.

Europäisches Ausland im Trend
Als Reaktion auf diese Entwicklung setzen immer mehr Initiatoren auf ausländischen Investments, vornehmlich in Europa. Besonders beliebte Zielländer sind dabei laut Scope Frankreich, Finnland und Polen. Auch bei Anlegern kommen die Beteiligungen gut an. So konnte der Initiator Leonidas Associates beispielsweise einem Bericht des Manager Magazins zufolge für seine beiden Frankreich-Windfonds XII und XIII in nicht einmal drei Monaten die nötigen 20 Millionen Euro Eigenkapital einwerben. Aktuell haben Anleger die Möglichkeit, den Windfonds Leonidas Associates XIV zu zeichnen.

Windenergie aus dem hohen Norden
Anleger, die lieber auf die Windkraft aus den nördlichen Breitengraden setzen möchten, können aktuell in den reconcept RE 03 Windenergie Finnland investieren. Finnland bietet nicht nur eine stabile Volkswirtschaft und verlässliche gesetzliche Rahmenbedingungen. Wegen der umgebenden Meere und der zahlreichen Seen ist Finnland außerdem ein besonders windreiches Gebiet. Die Windenergieressourcen sind jedoch noch lange nicht ausgeschöpft: Laut Fondsprospekt wird das Windenergiepotenzial in Finnland auf 8.900 Megawatt (MW) geschätzt, wobei bis Ende 2012 nur 288 MW Windkapazität ans Netz gegangen sind. Bis 2020 plant die finnische Regierung 2.500 MW Leistung aus Windenergie zu installieren. Ein weiteres Plus: Das finnische Gesetz für Erneuerbare Energien bietet einen Frühstarterbonus („early bird rate“) für Windenergieanlagen, die vor dem 31. Dezember 2015 an das finnische Stromnetz angeschlossen werden. Deshalb plant die Fondsgesellschaft, mittelbar in Windenergieanlagen in Finnland zu investieren, die noch vor Ende 2015 an das finnische Stromnetz angeschlossen werden sollen. Als Projektentwickler konnte INTERCON ENERGY gewonnen werden. Das Unternehmen hat bereits den Bau mehrerer Windparks in Finnland begleitet.

Direktinvestment in Polen
Eine weitere attraktive Möglichkeit, in Windkraft zu investieren, bietet der Direkt Invest Polen 8 Windenergie Portfolio von elbfonds Capital. Polen, seit 2004 EU-Mitglied, glänzt mit einem durchschnittlichen BIP-Wachstum von über vier Prozent in den vergangenen 20 Jahren und rangiert, direkt hinter Deutschland, auf Platz sieben der attraktivsten Investitionsstandorte weltweit. Für die kontinuierlich wachsende Wirtschaft ist eine zuverlässige Energieversorgung unerlässlich. Windenergie hat die Möglichkeit, zu einem wichtigen Baustein der polnischen Energieversorgung zu werden, insbesondere, da das Land die Vorgaben der Europäischen Union im Bereich Klimaschutz erfüllen muss. Entsprechend plant die polnische Regierung den Anteil der Windenergie an der Energieproduktion von zwei Prozent im Jahr 2011 auf 8,9 Prozent im Jahr 2020 zu erhöhen – einer Vervierfachung in nur neun Jahren! Diese Entwicklung möchte sich der Fonds Direkt Invest Polen 8 Windenergie zunutze machen. Geplant sind Investitionen in den Bau und Erwerb von Windenergieanlagen, die ein Portfolio von ausschließlich in Polen gelegenen Windparks bilden sollen; Ziel ist, mit den Windparks langfristig Strom zu erzeugen und diesen zu verkaufen. Ein konkretes Projekt, das sich derzeit in Prüfung befindet, ist ein Windpark südöstlich von Warschau.

Tipp: Demnächst wird die langjährig etablierte und auf alternative Anlagen spezialisierte Investmentgesellschaft Aquila Capital den Fonds WindINVEST II auflegen. Die geschlossene Beteiligung wird in Windenergieanlagen in Schottland investieren. Nähere Informationen sowie den Emissionsprospekt finden Sie, sobald der Fonds in die Platzierung geht, auf FondsDISCOUNT.de.

Risiken von geschlossenen Windenergiefonds
Neben attraktiven Renditeaussichten sollten interessierte Anleger vor Zeichnung die jeweiligen Risiken von Windenergie-Investments genau prüfen. Wie bei unternehmerischen Beteiligungen üblich, kann der wirtschaftliche Erfolg der Investition und somit der Vermögensanlage nicht mit Sicherheit vorhergesehen werden. Sind die tatsächlichen Windverhältnisse schlechter als prognostiziert, fallen unerwartete Kosten an oder gerät die jeweilige Betreibergesellschaft unter Druck, können die Einnahmen unter dem prospektierten Wert liegen. Bei den vorgestellten Beteiligungsangeboten handelt es sich außerdem um Blind-Pool-Konzepte. Das heißt, dass die konkreten Investitionen in Windenergieanlagen zum Zeitpunkt der Prospektaufstellung noch nicht feststehen, weshalb unter anderem baubedingte beziehungsweise finanzielle Fertigstellungsrisiken entstehen können. Darüber hinaus können sich rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen verändern. Neben geringeren oder gänzlich ausfallenden Auszahlungen an die Anleger kann auch eine mögliche Insolvenz der Vertragspartner oder der Fondsgesellschaft eintreten. Das Maximalrisiko besteht im Totalverlust der Einlage und eventuellen zusätzlichen privaten Vermögensnachteilen. Grundsätzlich eignen sich unternehmerische Beteiligungen daher nur als sachwertorientierte Portfoliodiversifikation. Ausführliche Risikohinweise finden Sie in den jeweiligen Emissionsprospekten, die wir Ihnen auf Anfrage gerne kostenlos zusenden.