Obwohl die Beliebtheit von „Exchange Traded Funds“, kurz ETFs, bei Privatanlegern stetig zunimmt, spielen die an der Börse gehandelten Fonds beim Gros der privaten Investoren kaum eine Rolle: Lediglich fünf Prozent des Ordervolumens an der Frankfurter Börse kommen von Privatanlegern. Einer der Hauptgründe hierfür dürfte sein, dass sich viele Anleger schlicht noch nicht mit dem Thema ETFs beschäftigt haben und lieber auf klassische Investmentfonds setzen. Anders als diese werden ETFs nicht aktiv verwaltet, sondern bilden bestimmte Indizes ab. Der Vorteil: Die Kostenbelastung ist weitaus geringer – bei Indexfonds liegt die Gesamtkostenquote bei durchschnittlich 0,40 Prozent. Bei passiven Investmentfonds beträgt sie nach Angaben von Blackrock üblicherweise 0,78 Prozent und bei aktiv gemanagten Fonds sogar bei 1,76 Prozent. Hinzu kommt, dass ETFs wie Aktien gehandelt werden können, aber die Diversifikationsvorteile von Investmentfonds bieten. Besonders interessant ist für viele Anleger zudem, dass ETFs neben den gängigen Indizes auch unterschiedliche Anlagestrategien abbilden. Wir stellen Ihnen einige von ihnen vor.

Die Short-Strategie
Wenn Anleger Aktien oder klassische Investmentfonds kaufen, so setzen sie damit naturgemäß auf steigende Kurse (Long-Position). Mit der sogenannten Short-Position spekulieren Investoren hingegen auf einen Kursrückgang. Eine einfache Möglichkeit von fallenden Kursen zu profitieren sind so genannte Short-ETFs. Wenn Sie beispielsweise einen Short-ETF auf den DAX in Ihrem Depot verwahren und der DAX an einem Tag um drei Prozent fällt, wird aus dem Verlust von drei Prozent für Sie ein Gewinn von drei Prozent. Umgekehrt gilt aber auch: Steigt der DAX um drei Prozent, streicht der Short-ETF einen Verlust von drei Prozent ein. Daher sind solche Short-ETFs vor allem dann sinnvoll, wenn sich eine Baisse ankündigt und Anleger ihr Wertpapierdepot gegen einen Kurseinbruch absichern möchten. Dabei sollte allerdings beachtet werden: Short-ETFs eignen sich in der Regel nur für kurzfristige Absicherungen. Denn die meisten Short-ETFs werden börsentäglich neu berechnet, weshalb es bei Langfristpositionierungen zu erheblichen Abweichungen des ETFs von der Indexentwicklung kommen kann. Unter den Short-ETFs ist bei unseren Anlegern momentan vor allem der db x-trackers SHORTDAX® Daily UCITS ETF 1C (WKN: DBX1DS) besonders gefragt.

Die Hebelstrategie
In der klassischen Variante bilden ETFs die Wertentwicklung eines Indexes annähernd eins zu eins ab. Für risikoaffine Anleger gibt es außerdem sogenannte Hebel-ETFs oder Leveraged ETFs wie den Multi Units Lux. - Lyxor ETF LevDAX (WKN: LYX0AD), der derzeit zu den beliebtesten ETFs unserer Kunden gehört. Mit ihnen werden die Bewegungen bekannter Indizes mit dem Faktor zwei gehebelt, indem das Anlagekapital durch Fremdfinanzierung verdoppelt wird. Die Tagesperformance des Hebel-ETFs ergibt sich dadurch, dass die Entwicklung des Basisindexes mit zwei multipliziert wird. Das kann einerseits erhebliche Gewinne ermöglichen, andererseits aber auch zu herben Verlusten führen. Hinzu kommt, dass die Hebelstrategie wie auch die Short-Strategie nicht für den langfristigen Buy-and-Hold-Anleger geeignet ist, da es vor allem bei längeren Zeiträumen zu hohen Schwankungen und deutlichen Abweichungen vom zugrundeliegenden Index kommen kann. Ein Beispiel: Fällt der Ausgangsindex an Tag eins um zehn Prozent von 100 auf 90 Punkte und steigt an Tag zwei wieder um zehn Prozent, so notiert er schließlich bei 99 Punkten. Der Wert des Hebel-ETFs reduziert sich parallel an Tag eins auf 80 Punkte, um an Tag zwei auf nur 96 Punkte zu steigen.

Value-Strategie
Investoren-Legenden wie Warren Buffett oder Sir John Templeton haben es schon lange gewusst: Mit Value-Investing lässt sich mit genügend Atem ein großes Vermögen aufbauen. Gemeint ist mit der Value-Strategie, dass Aktien unterbewerteter Unternehmen, die ein hohes Aufwärtspotenzial haben, gekauft werden, um die Anteile langfristig zu halten und schließlich mit hohem Gewinn wieder zu verkaufen. Um von der Value-Strategie profitieren zu können, müssen Anleger kein Expertenwissen wie Warren Buffett haben oder selbst Geschäftsberichte und Finanzkennzahlen von potenziellen Unternehmen auswerten. Neben Investmentfonds, die den Value-Ansatz verfolgen, können Anleger auch in Value-ETFs investieren. Die mögliche Unterbewertung einzelner Unternehmen ermitteln solche ETFs anhand der Analyse verschiedener Fundamentaldaten wie Kurs-Gewinn-Verhältnis, Marktwert-Buchwert-Verhältnis, Dividendenrendite oder Gewinnwachstum. Passende Unternehmen nehmen sie dann in ihr Portfolio auf. Ein Beispiel für einen Value-ETF ist der db x-trackers MSCI Europe Value INDEX UCITS ETF 1C (WKN: DBX0FK).

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Bitte beachten Sie: Alle Wertpapieranlagen sind mit Risiken verbunden.
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  • Verluste aufgrund von Währungsschwankungen sind nicht auszuschließen.
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