Regierungswechsel in Mexiko. Abgewählt wurde der amtierende Präsident Felipe Calderón, der nicht mehr antreten durfte. Die Wähler hatten wohl nach zwei PAN-Präsidenten die Nase von dieser Partei voll. Sein Versprechen, Korruption, soziale Ungleichheit und das Drogenproblem in den Griff zu bekommen, hat Calderón nicht erfüllt. Enrique Peña Nieto von der Oppositionspartei PRI machte das Rennen. Gleichwohl dürfte sich nach dem Wechsel im Präsidentenamt wenig ändern. Die PRI, die das Land von 1929 bis 2000 ständig regierte, gilt als korruptionsanfällig. Das erweist sich nun sogar als Pluspunkt. Die Mexikaner hoffen, dass die alten PRI-Kader ihre Kontakte reaktivieren und so das Drogenproblem eindämmen können. Der Kampf von Calderón gegen die Kartelle mithilfe des Militärs hat seit 2006 etwa 60 000 Menschen das Leben gekostet und ist gescheitert. Waren früher nur die Regionen an der USGrenze von Gewaltexzessen betroffen, zieht sich die Angst inzwischen durchs ganze Land. Die Nachfahren der Maya wissen, dass sie mit der Drogenmafia leben müssen, wollen aber zumindest ein Ende der Gewalt. Dennoch läuft die Wirtschaft, die stark vom wichtigsten Handelspartner USA abhängig ist, nach dem Absturz in der Finanzkrise wieder rund. Inflation und Auslandsverschuldung sind unter Kontrolle, die Wirtschaft wächst mit rund 3,5 Prozent. Da 80 Prozent der Exporte in die USA gehen, beflügelt der dortige Aufschwung auch Mexiko. „Zudem verlegen wegen der explodierenden Löhne in China zunehmend multinationale Konzerne ihre Zulieferbetriebe nach Mexiko“, sagt Alexander Kalb von der BayernLB.

Dennoch fließen Direktinvestitionen für das große Potenzial des Landes eher spärlich, was der instabilen Sicherheitslage geschuldet ist. Calderón bekämpfte zwar die Mafia militärisch, an ihre Finanzquellen traute er sich aber nicht heran. Die Politik habe daran kein Interesse, denn die Drogenkartelle hätten sich durch breit gestreute Investitionen fest in der Wirtschaft etabliert. Aber es gibt auch noch redlichere Wirtschaftszweige. Etwa das Telekomgeschäft. Hier sticht das im MSCI Mexiko am höchsten gewichtete Unternehmen América Móvil (30%) hervor. Es ist der größte Mobilfunkanbieter in Lateinamerika und gehört Carlos Slim Helúte, dem reichsten Mann der Welt. Zweitgrößter Wert ist das größte Getränkeunternehmen Lateinamerikas, Fomento ECO Mexicano (zehn Prozent). Sie exortieren weltweit ihre Produkte und sind der größte Abfüller für CocaCola in Südamerika.

Mexiko steht bei den meisten Anlegern nicht auf der Speisekarte. Gleichwohl ist die Börse dort nicht zu unterschätzen. Die Performance ist gut und Banken oder Schuldenkrise sind ein Fremdwort. Vielleicht ist es ein gutes Omen, dass der reichste Mensch der Welt – Carlos Slim – ein Mexikaner ist.

CS ETF on MSCI Mexico Capped
Anlagefokus: Mexikanische Aktien
Emittent: Credit Suisse
ISIN: IE00B5WHFQ43
WKN: A1C1H0
Ertrags-Verwendung thesaurierend
ETF-Art: Volle Replikation
Auflegung 25.August 2010
Volumen: 62,02 Mio.USD
Verwaltungsgebühr: p.a.(TER): 0,65%