Manche Anleger trennen sich von ihren Fondsanteilen, weil sie ihr Portfolio umschichten möchten und der geschlossene Fonds nicht mehr ins Anlagekonzept passt. Weitere häufige Gründe für einen vorzeitigen Verkauf sind Erbschaft, Schenkung oder Scheidung. Für verkaufswillige Anleger hat sich mit der Fondsbörse Deutschland eine Handelsplattform etabliert, wo Verkäufer und Käufer zusammenkommen. Wer sich vorab informieren möchte, zu welchem Kurs seine Beteiligung gehandelt wird, kann auf den Service von FondsDISCOUNT.de zurückgreifen: Der Fondsvermittler stellt eine kostenlose Kursindikation und der Investor entscheidet, ob er zu diesen Konditionen verkaufen möchte. Die Veräußerung des Fondsanteils über die Fondsbörse erfolgt dann im Höchstbietverfahren.

Wie aus den Zahlen der Fondsbörse für März hervorgeht, gewannen zuletzt Beteiligungen aus dem Bereich Erneuerbare Energien, Flugzeuge und Lebensversicherungen an Bedeutung. Am häufigsten am Zweitmarkt gehandelt werden jedoch Anteile von Immobilienfonds. Zuletzt lag der Durchschnittskurs für eine gebrauchte Immobilienbeteiligung bei 62,05 Prozent. In Einzelfällen lassen sich durchaus aber auch 70 bis 80 Prozent der Nominalbeteiligung erzielen.

Vorteile von Zweitmarktfonds
Doch nicht nur private Käufer sind an der Fondsbörse aktiv, auch spezialisierte Initiatoren durchleuchten den Zweitmarkt nach interessanten Angeboten. Aus diesen günstig bewerteten Fondsanteilen werden dann neue Publikumsfonds konzipiert. Solche Zweitmarktfonds profitieren zunächst durch günstigere Ankaufspreise als im Erstmarkt. Denn der Zweitmarkt weist gerade einmal 0,5 Prozent des Transaktionsvolumens am Erstmarkt auf, es werden rund 200 Millionen Euro im Jahr gehandelt. Zum Vergleich: Allein die Gewerbeimmobilien am Erstmarkt hatten im vergangenen Jahr ein Volumen von über 55 Milliarden Euro. Beim Zweitmarkt handelt es sich also um eine absolute Nische, die gemessen an den Transaktionsvolumina nicht interessant für institutionelle Investoren ist. Wer hier einkauft, ist von den zum Teil erheblichen Preissteigerungen am Erstmarkt nicht betroffen und kommt immer noch an attraktive Objekte zu annehmbaren Preisen. Ein weiterer Vorteil von gebrauchten Fondsanteilen ist deren gute Bewertbarkeit: Da sich die Objekte oft schon mehrere Jahre in Bewirtschaftung befinden, sind Ausschüttungen gut planbar. Und nicht zuletzt bieten Zweitmarktfonds mit nur einer Fondsbeteiligung eine breite Streuung über eine Vielzahl verschiedener Objekte und Nutzungsarten.

Aktuelles Beteiligungsangebot von HTB
Einer dieser Zweitmarkt-Spezialisten ist die in Bremen ansässige HTB-Gruppe. Das Unternehmen nutzt die Fondsbörse Deutschland als Marktplatz, hat seit mittlerweile 15 Jahren aber auch ein eigenes Netzwerk aufgebaut – verkaufswillige Anleger können also direkt an HTB herantreten. Für den aktuell zur Zeichnung offenen Zweitmarkt-Immobilienfonds HTB 7 wurde das Konzept optimiert. Statt klassischem Buy-and-Hold verfolgt der Initiator ein aktives Assetmanagement, um auf Marktveränderungen rasch reagieren zu können. Anteile mit Kursgewinnen können zum Beispiel wieder an den Markt gebracht werden. Dadurch kalkuliert das Fondsmanagement mit höheren laufenden Ausschüttungen als bisher: Ab dem Jahr 2020 sollen die jährlichen prognostizierten Ausschüttungen demnach bei über zehn Prozent liegen. Für die Jahre 2018 bis 2019 werden laut Prognose jährlich fünf bis sechs Prozent anvisiert. Bei Verkauf der verbleibenden Fondsanteile zum Laufzeitende sollen dann zusätzlich knapp 80 Prozent des investierten Kapitals zurückgeführt werden. Vorgesehen ist, sich an insgesamt rund 50 deutschen Immobilienfonds zu beteiligen. Geplant wurde mit einer Laufzeit von zehn Jahren über die HTB Gesamtausschüttungen in Höhe von 169 Prozent prognostiziert.

Ein weiterer Zweitmarkt-Spezialist ist die in München ansässige Asuco GmbH. Die Gesellschaft hat bislang zwei Privatplatzierungen und drei Zweitmarkt-Publikumsfonds emittiert. Aktuell in Vorbereitung ist eine Produkt-Serie unter dem Namen „Zweitmarktzins“ im Produktmantel von Namensschuldverschreibungen. Die Publikumstranche sieht einen Mindest-Anlagebetrag von 5.000 Euro und eine feste Laufzeit von zehn Jahren vor. Ein Anfangsportfolio mit Investitionen in über 175 Zielfonds und rund 11,8 Millionen Euro Anschaffungskosten wurde nach Angaben des Initiators bereits aufgebaut. Der Platzierungsstart soll im zweiten Quartal 2016 erfolgen.