Die Folge ist ein Hunger des Landes nach Rohstoffen, der seinesgleichen sucht. Zwar verfügt die neue Wirtschaftsmacht selbst über ein nicht gerade kleines Arsenal von Bodenschätzen, doch längst lässt sich damit der Nachfrageboom zum Beispiel nach Metallen und Energieträgern nicht mehr befriedigen. Da nicht nur China ein massives Wachstum aufweist, hat die Nachfrage nach Rohstoffen aller Art in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Der deutliche Kapazitätsausbau, den viele Rohstoffförderer vornehmen, beweist dies. Eines der jüngsten Beispiele ist BHP Billiton. Der Branchenriese hat eine weitere milliardenschwere Ausbaustufe für seine Kohlebergwerke in Westaustralien gestartet und plant damit, binnen weniger Jahre seine Kapazitäten rund zu verdoppeln.

Stark wachsende Rohstoff-Nachfrage
Kohle ist aber nicht nur als Energieträger wichtig, sondern auch für die Produktion von Stahl – und die Nachfrage nach dem Baustoff wächst stark, vor allem – man ahnt es bereits – in China. Es sind Trends, die allerdings nicht nur im Lande der neuen asiatischen Wirtschaftsmacht zu finden sind: Vor allem die immer stärker werdende Verstädterung treibt die Nachfrage nach Rohstoffen aller Art in die Höhe. Häuser werden gebaut, der Energiebedarf steigt, das Einkommen der Städter ebenso, was wiederum Konsumwünsche fördert, für deren Befriedigung es wiederum Rohstoffe braucht. Längst ist hier eine Spirale in Gang gekommen, die für einen Superzyklus bei Rohstoffen sorgt. Es ist absehbar, dass diese Trends sich nicht mehr umkehren lassen und damit langfristig eine steigende Nachfrage nach vielen Rohstoffen vorhanden sein wird. Das liegt nicht zuletzt vielfach auch an derzeit fehlenden Möglichkeiten, diese mit Alternativen zu ersetzen. So ist zum Beispiel die regenerative Energie noch weit davon entfernt, überwiegende Teile des Weltenergiebedarfs, der zudem steigende Tendenz aufweist, abzudecken. Hinzu kommen Faktoren, die in keinen volkswirtschaftlichen Modellen kalkulierbar sind – der Wiederaufbau in Japan zum Beispiel nach den riesigen Zerstörungen, die das jüngste Erdbeben und die Flutwelle angerichtet haben. Analysten rechnen hieraus mit weiteren Preisimpulsen insbesondere für Bau-Rohstoffe. Das Marktumfeld für die Rohstoffbranche dürfte daher noch einige Jahre lang positiv bleiben.