Sie sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft: Eigentümergeführte Unternehmen stellen den weitaus größten Teil der in Deutschland tätigen Firmen. Studien zeigen, dass lediglich 5 von 100 Unternehmen nicht zur Kategorie der „Familienunternehmen“ gehören. Vor allem der Klein- und Mittelstand wird von ihnen geprägt – und der gilt nicht zu Unrecht als ein Erfolgsmodell in Deutschland. Rund zwei Drittel aller sozialversicherungspflichtigen Jobs in Deutschland sind hier zu finden, noch größer ist der Anteil bei den Ausbildungsstellen. Doch der Mittelstand hat noch eine andere wichtige Bedeutung. So ist er zum einen höchst innovativ. Da ist es kein Wunder, dass zum Beispiel in der Entwicklung neuer Medikamente häufig hoch spezialisierte kleine Unternehmen den Ton angeben, deren Innovationen später finanziell im Rahmen von Partnerschaften von Großkonzernen gestützt werden. Weitere typische Eigenschaften von Familienunternehmen sind zum Beispiel eine hohe Identifikation der Manager mit dem Unternehmen, eine langfristig ausgerichtete Unternehmenspolitik oder auch eine tendenziell größere Risikoaversität.

Auch Großkonzerne in Familienhand
Doch, im Gegensatz zu dem Eindruck, den der Begriff „Familienunternehmen“ erwecken könnte, findet sich auch unter den börsennotierten Unternehmen eine Vielzahl solcher Gesellschaften, die in Eigentümerhand liegen. Das sind vor allem die Unternehmen der zweiten und dritten Reihe, aber selbst Großkonzerne wie BMW (Quandt-Familie) oder die Metro (Haniel-Familie) zählen zu der Gruppe. Für Geldanleger ist dies ein interessanter Fakt, denn es bieten sich damit Möglichkeiten, von den Besonderheiten bei Familien- bzw. eigentümergeführten Unternehmen zu profitieren. So zeigen wissenschaftliche Untersuchungen, dass Investments in diese Gruppe von Gesellschaften für Investoren Überrenditen bringen können. Das liegt nicht nur an den oben geschilderten strukturellen Vorteilen dieser Unternehmensgruppe, sondern beispielsweise auch an vielen Übernahmen, die hier passieren und welche die Bewertungen treiben. Den Renditechancen stehen die üblichen Kursrisiken bei einem Investment in Unternehmensanteilen gegenüber.

Interessanter Spezialfonds
Wer sich engagieren und kein Portfolio von Einzeltiteln auswählen will, dem empfiehlt sich der Europa-Aktienfonds L.K. Family Business aus dem Hause des Vermögensverwalters GS&P. Zu den Top-Holdings des erfolgreichen Fonds gehören aus Deutschland unter anderem die TecDAX-notierte Software AG sowie KSB und Gerry Weber. Industrie- sowie Konsumtitel zyklischer und nicht-zyklischer Art bilden das Rückgrat des Fonds, während Finanzwerte mit knapp 5 Prozent nur sehr gering gewichtet sind.