Die erhöhte Unsicherheit ist auch am Moskauer Börsenindex MICEX sehr gut ablesbar. Anfang März brach der Aktienindex allein an einem Tag zeitweise um knapp zehn Prozent ein. Seit Jahresbeginn verlor der MICEX, dessen Werte in Rubel notiert sind, rund 13 Prozent. Der auf Dollar lautende RTS-Index verbuchte sogar einen Verlust von etwa 17 Prozent.
Russische Telekom- und Finanztitel leiden
Nach Einschätzungen der Strategen der Erste Asset Management dürfte sich die Ukraine-Krise zumindest in den nächsten Monaten negativ auf das BIP-Wachstum Russlands auswirken. Die politische Unsicherheit und die höheren Zinsen werde die Investitionsquote negativ beeinflussen, das ursprünglich erwartete höhere Konsumwachstum werde sich nicht einstellen. Den Analysten zufolge sind neben Finanztiteln vor allem Telekomwerte die Leidtragenden der Krise, denn diese würden einen erheblichen Teil der Umsätze und Erträge in der Ukraine erwirtschaften.
Dementsprechend passen die Fondsmanager die Gewichtung der Fondsportfolios an: „Wir verlagern den Schwerpunkt weg von Finanzwerten oder Telekom-Aktien mit Ukraine-Anteil zu Konsumwerten und exportorientierten Aktien. Wir halten derzeit keine ukrainische Aktie in diesem Fonds“, sagt der Senior-Fondsmanager Alexandre Dimitrov über die Positionierung im Espa Stock Russia (WKN: A0MX0V). Auch im Portfolio des globalen Unternehmensanleihenfonds Espa Bond Emerging Markets Corporate (WKN: A0MTAH) seien russische Unternehmensanleihen verglichen mit der Benchmark derzeit stark untergewichtet, wie der Senior-Fondsmanager Anton Hauser berichtet. Lediglich ein Prozent des Fondsvolumens sei momentan in ukrainischen Unternehmensanleihen investiert.
Lichtblick im Osten?
Ungeachtet der lodernden Ukraine-Krise gibt es im osteuropäischen Raum aber auch einige Länder, deren Wirtschaft sich künftig weiterhin sehr positiv entwickeln dürfte. Davon gehen zumindest die Analysten der Deutsche Bank Research aus. Sie rechnen damit, dass die drei baltischen Staaten, Polen und die Slowakei ihre wirtschaftliche Aufholjagd fortsetzen werden – wenn auch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit – und mit Blick auf den Lebensstandard in den nächsten zehn Jahren zu den westeuropäischen Ländern aufschließen werden. Für risikoaffine Anleger bedeutet das: Eine Investition in diese Länder könnte sich als Portfolio-Beimischung für die kommenden Jahre durchaus als lukrativ erweisen.
Osteuropa-Aktienfonds: die Favoriten der FondsDISCOUNT.de-Kunden
Fonds | WKN | Fondsgesellschaft |
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BGF Emerging Europe Fund | 971801 | BlackRock IM (Lux) |
Allianz Emerging Europe | 987339 | Allianz GI (Lux) |
JPM Eastern Europe Equity | 973802 | JP Morgan A.M. |
Baring Eastern Europe Fund | 933558 | Baring Fund Mgt. |
DWS Osteuropa | 974527 | DWS S.A. |
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