Wenn man sich derzeit um die Energiebranche Gedanken macht, kommt man kaum an der Atomenergie vorbei. Ob die Havarie des Kraftwerkes in Japan zu einer globalen Abkehr von der Nutzung der Kernspaltung zur Stromerzeugung führt, ist derzeit völlig offen. Aber eine Tendenz ist erkennbar: Das Wachstum könnte für die Atombranche kleiner ausfallen. Profiteure wären andere Energieträger, neben den Regenerativen vor allem die Klassiker: Fossile Brennstoffe. Nicht wenige Experten glauben daher, dass Öl, Gas und Kohle die eigentlichen Nutznießer der jüngsten Ereignisse sind. Vor allem in den energiehungrigen Schwellenländern lässt sich mit Kraftwerken, die fossile Brennstoffe nutzen, schneller als mit Solarenergie & Co. das Defizit im Energieangebot beheben. Zwar dürfte das Zeitalter fossiler Brennstoffe seinen Höhepunkt überwunden haben, dennoch sind Öl, Gas und Kohle alles andere als „weg vom Fenster“.

Preissteigerungen regen zu Explorationen an
Für Anleger kommt ein weiterer Aspekt hinzu: Die steigenden Preise. Sie haben vor allem zwei Effekte. Die Gewinne bei den Förderern der fossilen Rohstoffe gehen steil in die Höhe. Zudem regen die höheren Preise die Explorationstätigkeit an. Vorkommen, die vorher nur unrentabel zu erschließen waren, können mit höheren Preisen für das Barrel Öl oder den Kubikfuß Gas plötzlich rentabel erschlossen werden. So ist es kein Wunder, dass mit Preissteigerungen am Rohstoffmarkt regelmäßig auch die Zulieferbranche vor allem für die Öl- und Gasindustrie profitiert. Für Anleger wäre es ein Fehler, diese Sparte der Rohstoffbranche zu ignorieren. Bei Zulieferer-Aktien existiert ebenfalls ein „Hebel“ beim Investment. Werden Kapazitäten aufgrund steigender Aktivitäten stärker ausgelastet, steigen die Ergebnisse überproportional an. Der Nachteil: Umgekehrt wird ebenfalls ein Schuh daraus: Fallen die Öl- und Gaspreise deutlich, leiden die Gewinne in der ganzen Branche überproportional stark. Entsprechend volatil kann es zugehen, weshalb Investments dieser Art nichts für risikoaverse Anleger sind. Kursverluste, insbesondere im Aktiensektor, sind immer einzukalkulieren.

Erfolgreiche Wege bei Schroder-Fonds
Während sich viele Branchenfonds im Bereich Öl und Gas vor allem auf die Produzenten der beiden Rohstoffe konzentrieren, geht man beim Aktienfonds Schroder ISF Global Energy A1 andere Wege. Die Fondsmanager John Coyle und Ben Stanton haben die Zulieferer wesentlich stärker im Blick als ihre Kollegen, die vergleichbare Fonds managen. Der Blick auf die Top-Holdings des Fonds beweist dies. Zum einen werden manche Öl-Multis im Vergleich zum Benchmark-Index des Fonds deutlich untergewichtet. Das gilt vor allem für die Aktie von Exxon Mobil. Dagegen sieht man einige Aktien aus der Zulieferer- und Dienstleistungssparte der Öl- und Gassparte unter den Top-Holdings des Fonds – Beispiele hierfür sind Halliburton, Baker Hughes und National Oilwell. Ein Anblick, der nicht gerade üblich ist, der für risikobereite Anleger in Zeiten steigender Rohstoffpreise aber durchaus interessant sein kann.