2019 wird mit großer Wahrscheinlichkeit ähnlich wie 2018 und andererseits 2017 ein Jahr mit hoher Volatilität, das heißt mit erheblichen Schwankungen. Wiederum wie 2018 könnte das Jahr saisonmäßig bedingt positiv beginnen. Im 4. Quartal 2018 haben sich sehr viel Pessimismus (bzw. Barreserven) aufgebaut, so dass markttechnisch vorübergehend Rückenwind entstehen könnte.


Andererseits wird es 2019 erst dann wirklich wieder besser an den Weltbörsen werden, wenn die Amerikaner eine 180-Grad-Wende bei ihrer monetären Bremspolitik hinlegen. Eine Absage an kommende Zinserhöhungen und ein Stopp der monatlichen 50-Milliarden-Dollar-Liquiditätsbremse sind notwendig. Das ist nur dann realistisch, wenn die US-Konjunktur Schwächezeichen zeigt und die Inflation nachgibt.


Gerade am Jahresanfang ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wegen des Basiseffektes der Ölpreisrückgang die Inflation (nicht nur in den USA) unter Druck bringt. Damit hätten die Notenbanken international mehr Spielraum für Lockerung beziehungsweise würden nicht zu einer Anti-Inflationspolitik gezwungen. Das Konjunkturoptimum für die USA wäre eine Halbierung der Wachstumsraten Richtung zwei Prozent bei anhaltend rückläufiger Inflation. Dies würde zu einem sinkenden Dollar und damit monetärem Rückenwind für die anderen Weltbörsen führen. Bei schwächerem US-Wachstum kann die Notenbank wieder zinsmäßig und aus dem Liquiditätsblickwinkel heraus Gas geben, was dann spätestens im zweiten Halbjahr wieder zu erholten Aktienkursen führen sollte.


 


Kein Weg führt an Aktien vorbei


Im zweiten Halbjahr werden die Gewinne im Vergleich zum schwachen zweiten Halbjahr 2018 wahrscheinlich günstiger aussehen. Entsprechend positive Vergleiche könnten dann zu entsprechenden Aktienbesserungen führen. Tatsache bleibt, dass kein Weg an fundierten Aktien vorbeiführt. Angesichts von Mini-Zinsen in Europa und Japan sind Aktien mit häufig über drei Prozent Dividendenrendite voraussichtlich die wesentlich bessere Alternative.


In den letzten zehn Jahren haben Aktienfonds weltweit zwar bei den passiven Fonds volumenmäßig zugenommen, aber bei den aktiven Fonds entsprechend abgenommen, so dass praktisch kein zusätzliches Geld in diese Anlageform geflossen ist. In festverzinsliche Papiere wanderten dagegen hohe Milliardenbeträge, so dass die Anleger in Anleihen trotz der schlechten Zinsen überinvestiert sein dürften. Ein gutes Chance/Risiko-Verhältnis dürften Gold und Goldminen haben. Wenn man bedenkt, dass die Summe der Krypto-Währungen auf dem Höchststand ein Marktvolumen von über 800 Milliarden Dollar hatte, so ist es denkbar, dass Gold – seit Jahrtausenden ein stabiles Wertaufbewahrungsmittel – neue Gelder auf sich ziehen könnte. Berücksichtigt man, dass der Wert des gesamten deutschen Währungsgoldes (immerhin unter den Notenbanken der Welt an zweiter Stelle) nur bei rund 120 Milliarden Euro liegt, wird deutlich, wie unterbewertet das Edelmetall ist, das heute preisgünstig ist.