Das Interesse an nachhaltiger Geldanlage nimmt massiv zu – vor allem, weil sich immer das Wissen durchsetzt, dass mit einem gutem Gewissen auch sehr gute Rendite zu holen ist. Das alte Klischee, soziale und ökologische Kriterien in Unternehmen seien Kostenfaktoren und schmälern die Rendite, wurde durch zahlreiche Studien mehrfach widerlegt, wie FNG-Vorstand Volker Weber bereits im Interview mit FondsDISCOUNT.de aufgezeigt hat.  


Das FNG-Siegel, der Qualitätsstandard für Nachhaltige Investmentfonds, wurde heute zum dritten Mal in Berlin vergeben. Auf der diesjährigen Verleihung wurden 45 Fonds mit dem begehrten Gütesiegel ausgezeichnet, davon neun Fonds mit der höchsten Auszeichnung von drei Sternen, 26 Fonds mit zwei Sternen und zehn Fonds mit einem Stern. Beworben hatten sich 47 Fonds, was einem Wachstum von 25 Prozent entspricht. Die Anzahl der sich bewerbenden Fondshäuser stieg ebenfalls um ein Viertel auf 21. Über den deutschsprachigen Raum hinaus erhielten sieben Fonds aus den Niederlanden, Italien, Skandinavien und Großbritannien das FNG-Siegel.


Dies belegt die zunehmende Akzeptanz des Gütezeichens auf europäischer Ebene. Ebenfalls deutlich erweitert werden konnte das Anlagespektrum. So wurden dieses Jahr erstmals ein zweiter Wandelanleihenfonds, zwei Emerging Markets-Fonds, ein zweiter Green Bonds-Fonds sowie ein Fonds hochverzinslicher Unternehmensanleihen ausgezeichnet.


Der Markt für nachhaltige Investments entwickelt sich fortlaufend weiter. Aktuell laufen bei FNG Diskussionen, Investitionen in die fossile Energiewirtschaft als zusätzliches Ausschlusskriterium neben Waffen und Nuklear aufzunehmen. Darüber hinaus stehen Überlegungen an, die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN („Sustainable Development Goals“) in der Methodik des FNG-Siegels aufzuwerten.


 


Stimmen zur Verleihung


Roland Kölsch, Geschäftsführer der GNG und verantwortlich für das FNG-Siegel: „Sukzessive ist es uns 2017 gelungen, die Bekanntheit des FNG-Siegels im Markt zu stärken. Beispielsweise richtet der 10,4 Milliarden Euro große Pensionsfonds von NRW seine Anlagerichtlinien explizit am FNG-Siegel aus, womit sich alle prämierten Fonds direkt für die Anlage der jährlichen Mittelzuflüsse in Höhe von 200 Millionen Euro qualifizieren. Ebenfalls wurde durch die Integration des Siegels auf reichweitenstarken Finanzportalen wie Wallstreet-Online, ebase, finvesto oder FondsDISCOUNT.de die Sichtbarkeit erheblich gestärkt. Diese Marktdurchdringung werden wir 2018 konsequent weiterverfolgen.“


Stefan Fritz, Head of Head of Certification Development beim Siegel-Auditor Novethic: „Wir freuen uns, dass der Auditprozess als ein anspruchsvolles Sparring wahrgenommen und dessen Erkenntnisse von vielen Kandidaten in die Tat umgesetzt werden. So haben Anbieter Nachhaltigkeitsteams und -komitees eingerichtet, um ihre Aktivitäten bereichsübergreifend zu verstärken. Wir ermuntern die Kandidaten, ihre ESG-Researchkompetenzen weiter auszuweiten, um dadurch im Gespräch mit Unternehmen Nachhaltigkeitsthemen noch gezielter anzusprechen.“


Volker Weber, Vorstandsvorsitzender des FNG: „Dieses Jahr ist ein großer Schritt vorwärts. Wir erkennen, dass sich das FNG-Siegel immer weiter als der Standard Nachhaltiger Investmentfonds im Markt etabliert. Die zahlreichen politischen Initiativen auf deutscher und europäischer Ebene verleihen dem Qualitätsstandard weiter Rückenwind.“


 


Auch für die Asset Manager ist Nachhaltigkeit kein Trend, sondern hat sich dauerhaft in den Gewissen der Anleger etabliert, wie eine kleine Umfrage von FondsDISCOUNT.de zeigt.


Thomas Motsch, Senior Fondsmanager bei Raiffeisen: „Einerseits war schon die Gründungsidee von Raiffeisen als Genossenschaft eine Nachhaltigkeitsinitiative – deshalb passt das Thema Nachhaltigkeit auch so gut zu Raiffeisen Capital Management, andererseits sehen wir eine immer größere Nachfrage von Kundenseite nach verantwortungsvollen und zukunftsfähigen Veranlagungen. Mit unseren Raiffeisen Nachhaltigkeitsfonds bieten wir Anlegern hochwertige Investmentlösungen und gehören im deutschsprachigen Raum zu den Qualitätsführern bei nachhaltigen Investments.


Oliver N. Hagedorn, Gründer und CEO der avesco Financial Services AG: „Gerade weil wir in unserer internen Nachhaltigkeitsbewertung unkonventionell vorgehen, freuen wir uns, vom FNG ausgezeichnet zu werden. Im Gegensatz zur gängigen Nachhaltigkeitsbewertung setzen wir auf eine holistische, integrative und offene Vorgehensweise bei der Nachhaltigkeitsbewertung von Investments. Statt einer künstlichen Trennung von Finanz- und ESG-Analyse verbinden wir beides, um so wichtige Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft und Nachhaltigkeit zu erfassen. Nur so wird man der komplexen Natur der Nachhaltigkeit gerecht!“ Der Fonds Sustainable Hidden Champions Equity Fonds (SHC-Fonds) geht auch sonst außergewöhnlich transparente Wege. avesco stellt sein gesamtes Portfolio auf einer eigenen Nachrichtenseite vor, um Anlegern zu zeigen, in welche Mittelstandsperlen investiert wird. Das Portfolio zum Nachlesen finden Sie auf sustainable-hidden-champions.de.


Alexander El Alaoui, Analyst Portfoliomanagement bei Salm-Salm & Partners: „Beim Weinanbau, dem traditionellen Standbein der Familie Salm-Salm, bedeutet Nachhaltigkeit nicht nur Substanz zu erhalten und zu bewahren, sondern auch von den Erträgen langfristig schöpfen zu können. Dieser Leitgedanke überträgt sich auch auf die Grundsätze der Kapitalanlage und unsere Fonds. Und das bereits seit mehreren Jahren. Mittlerweile wird deutlich mehr als die Hälfte des von Salm-Salm & Partner verwalteten Kapitals nachhaltig angelegt.“ 


Thomas Hellener, Geschäftsführer bei PRIMA Fonds: „In der Finanzwirtschaft hat das Thema Nachhaltigkeit inzwischen einen festen Platz eingenommen. Aufgeklärte Anleger erwarten mehr als nur Rendite. Sie wollen genau wissen, wo und wie ihr Geld wirkt. Das gilt für Privatanleger und institutionelle Investoren gleichermaßen. Unternehmen, die ökologische und soziale Risiken erkennen und erfolgreich managen, sind langfristig auch ökonomisch erfolgreicher. Das zeigen Studien unabhängiger und renommierter Institute eindrucksvoll. Die Maßnahmen zur Begrenzung der menschenverursachten globalen Erwärmung und damit verbundener Klimawandeleffekte verändern die Rahmbedingungen für einen Großteil investierbarer Industrien. Damit entstehen gleichzeitig große Chancen und Risiken. Die ersten tiefgreifenden Umbrüche in einzelnen Branchen sind bereits heute zu beobachten. Förderunternehmen und CO2-intensive Industrieunternehmen könnten in den kommenden Jahren massiv an Wert verlieren. Anleger sollten ihr Portfolio einem Klimacheck unterziehen.“


Dan Sauer, Geschäftsführer Nordea: „Wir beobachten, dass strukturelle Veränderungen in Technologie, Demografie oder Globalisierung hervorragende Wachstumschancen für Emerging Markets Unternehmen schaffen. Unsere Emerging Stars Strategie konzentriert sich auf fundamentale Bottom-up Analyse. Unser Ansatz zur korrekten Preisbestimmung für heutiges und zukünftiges Unternehmenswachstum profitiert von einem strengen ESG-Overlay, um Risiken besser zu identifizieren, zu beurteilen und zu managen.“


Katja Balbier-Klug, Leiterin Sustainable Investments Bankhaus Schelhammer & Schattera: „Unser Haus hat vor Jahrzehnten mit dem Aufbau einer umfassenden Palette an ethisch-nachhaltigen Produkten begonnen und hohe Ethik- und Nachhaltigkeitsstandards für die Produkt- und Dienstleistungspalette des Hauses etabliert. Das Bankhaus Schelhammer & Schattera ist die einzige Spezialbank in Österreich mit einem ausschließlichen Fokus auf Nachhaltigkeit. Das Bankhaus ist aus Tradition der Nachhaltigkeit verpflichtet. Als älteste Privatbank in Wien, gegründet 1832, stand Schelhammer & Schattera langjährig im Besitz von Institutionen der katholischen Kirche. In unserer Geschäftspolitik orientieren wir uns an langfristigen Werten und den Kernprinzipien der Nachhaltigkeit. Die besondere Ausrichtung auf ethische und nachhaltige Veranlagung wird durch den neuen, kapitalstarken Haupteigentümer der „GRAWE Bankengruppe“ weiter forciert. Nachhaltige Geldanlage ist die aktive Entscheidung mit den zur Verfügung stehenden Kapital in Unternehmen und Staaten zu investieren, die einen positiven Beitrag für die Gesellschaft und die Umwelt leisten. Nachhaltiges Wirtschaften ist somit eine Antwort auf die großen Fragen unserer Zeit.“


Florian Koss, Triodos Bank: „Als Europas führende Nachhaltigkeitsbank verfolgen wir konsequent das Ziel mit dem Geld unserer Kunden den Wandel in der Gesellschaft und eine nachhaltige Wirtschaft unterstützen. Das heißt, dass neben ESG-Kriterien auch die nachhaltige Wirkung des Geschäfts auf Umwelt und die Gesellschaft eine wesentliche Rolle bei der Wahl der Anlagetitel spielt. Für uns ist Rendite nicht das Ziel, sondern die logische Konsequenz aus nachhaltigem Handeln.“


Jean-Marc Pont, Senior Investment Specialist bei Generali Investments: „Als einer der größten institutionellen Anleger Europas und Teil eines weltweit führenden Versicherungskonzerns ist sich Generali Investments seiner Rolle beim Schutz und bei der Vermehrung des Vermögens seiner Kunden bewusst  - und möchte dabei gleichzeitig zu einer Verbesserung von Umwelt-, Sozial- und Corporate Governance-Themen beitragen. Langfristiges verantwortungsbewusstes Investieren ist für uns überaus sinnvoll und bildet die Grundlage unseres Erfolges als Anlageprofis. Unsrer Ansicht nach können Anleger durch sozial-verantwortliche Investments (SRI) eine proaktivere Rolle in der Wirtschaft und in der Art, wie sie in Unternehmen investieren, einnehmen, ohne die finanzielle Performance außer Acht zu lassen. Nachhaltiges Investieren gewinnt aufgrund der veränderten öffentlichen Wahrnehmung und des kulturellen Wandels zunehmend an Bedeutung - vor allem bei jüngeren Generationen. Direkte und indirekte Folgen von Geldanlagen spielen zunehmend eine Rolle. Sozial- und Corporate Governance-Themen (ESG) bei der Analyse und Auswahl von Unternehmen sind sinnvoller, da dies dazu beiträgt, unsere Umwelt und die Gesellschaft insgesamt zu verbessern.“

Tipp: FondsDISCOUNT.de wird in den nächsten Tagen alle neuen „ausgezeichneten“ Fonds ausführlich vorstellen.