Angesichts hoher Kassenbestände in vielen Großkonzernen sind Dividendenfonds wie etwa der zwölf Milliarden schwere DWS Top Dividende bei Anlegern beliebt. Dividenden gelten inzwischen sogar als attraktive Alternative zu zinsschwachen Sparbüchern, Festgeldern und Anleihen. Sollte dieser Aufwärtstrend jedoch zu einem Ende kommen, drohen Anlegern Verluste. Denn die klassischen Dividendenfonds verfolgen eine Long-Only-Strategie – fällt der Gesamtmarkt, kassieren die Fonds ebenfalls Rückschläge.

Absicherungsstrategie der DWS
Um sich gegen mögliche Abwärtsbewegungen der Leitindizes abzusichern, nutzen manche Dividendenfonds daher spezielle Mechanismen. Die DWS beispielsweise bietet neben ihrem Flaggschifffonds einen Dividendenfonds mit einer solchen Absicherungsstrategie an, den DWS TRC Top Dividende. Der Fonds deckt seinen Aktienanteil über dieselben Titel wie der DWS Top Dividende ab, kombiniert dies allerdings mit dem „DWS Trend- und Risiko-Control System“ (TRC). Grundlage ist ein Trend- und Risikoindikator. Das Trendfolgesystem analysiert den Aktienmarkt dahingehend, wie stark die Kursbewegungen der Indizes ausfallen. Nehmen die Kursanstiege ab, werden die Investments heruntergefahren. Gleichzeitig untersucht der Risikoindikator den Kapitalmarkt auf Risiken, die künftig auf den Aktienmarkt übergreifen könnten. Je nach Ausprägung der Signale dieser Warnsysteme kann die Absicherungsquote des DWS TRC Top Dividende bis zu 80 Prozent betragen – bezogen auf das Aktienmarktrisiko des Masterfonds DWS Top Dividende. Die Absicherung selbst erfolgt über Derivate.

Auch Smart Invest baut Sicherheitsmechanismus ein
Die Stuttgarter Gesellschaft Smart Invest setzt bei ihrer Absicherungsstrategie dagegen auf rein quantitative Kriterien. Bei der Titelauswahl des Smart Invest Dividendum konzentriert sich das Management auf OECD -Staaten, Hongkong und Singapur. Wesentliche Qualitätsmerkmale sind dabei die Eigenkapital- und die Ausschüttungsquote – Unternehmen, die Dividenden aus ihrer Substanz ausschütten, kommen nicht ins Portfolio. Um sich gegen Vermögensverluste abzusichern, wird ebenfalls ein Trendfolgemodell angewendet. Dieses berechnet für die weltweit wichtigsten 1.000 Aktien, welche sich davon in einem Aufwärts- oder Abwärtstrend bewegen. Wenn sich mehr als die Hälfte davon in einem Abwärtstrend befindet, wird das Portfolio mittels Indexfutures abgesichert.

Sicherheit vor Rendite
Allerdings: Die Sicherungsstrategie gegen fallende Märkte hat ihren Preis. Dies zeigt sich an einem Vergleich des DWS TRC Top Dividende (rote Linie in der Grafik) mit dem herkömmlichen DWS Top Dividende.

Anmerkung zur Grafik: Der DWS TRC Top Dividende wurde erst im Jahr 2011 aufgelegt.

Fazit: Noch lassen sich mit Dividendentiteln lukrative Gewinne generieren – Anleger, die sich gegen Kursrückgänge jedoch schon jetzt absichern möchten, können auf spezielle Fonds ausweichen. Die Absicherungsstrategien kosten in guten Börsenzeiten zwar etwas Rendite, sollen sich jedoch in fallenden Märkten bewähren und das Vermögen schützen.