Denn, so Geschäftsführer Max-Robert Hug: Damit lassen sich ökologische und ökonomische Kriterien überzeugend verbinden. Das Konzept scheint bei den Anlegern gut anzukommen – ein Großteil des geplanten Eigenkapitalvolumens konnte nach nur zwei Wochen Platzierungsphase bereits eingesammelt und reserviert werden. Welche Besonderheiten das Windparkprojekt außerdem auszeichnen und wie weit die Vorarbeiten inzwischen vorangeschritten sind, erzählt der Rechtsanwalt, der bei Leonidas die Bereiche Vertrieb und Marketing verantwortet, im FondsDISCOUNT.de-Interview.

FondsDISCOUNT.de: Herr Hug, die erste Windkraft-Beteiligung aus dem Hause Leonidas war innerhalb von zwei Wochen ausplatziert. Nun haben Sie nachgelegt: Derzeit können sich Anleger an einem vergleichbaren Projekt in der Region Champagne-Ardenne in Frankreich beteiligen. Was spricht aus Ihrer Sicht für diesen Standort?
Max-Robert Hug: Die Region Champagne-Ardenne ist mit einer installierten Gesamtleistung von knapp einem GW der beliebteste Standort für Windkraftanlagen in Frankreich. Der Grund liegt in der besonderen Lage des Departements. Zum einen ist die Region sehr flach, zum anderen werden über 60 Prozent der Fläche landwirtschaftlich genutzt. Daher kann der Wind an vielen Standorten die installierten Windkraftanlagen weitestgehend frei von Hindernissen anströmen. Und das ist für die effektive Produktion von Strom besonders wichtig. Genau diese Eigenschaften sind es, die auch den Standort unseres 22 MW-Projektes kennzeichnen. Das Areal liegt inmitten einer landwirtschaftlich genutzten Zone. Weder Wald noch eine Ansiedlung verursachen Verwirblungen des ankommenden Windes. Die elf Windräder werden zudem auf einer leichten Anhöhe errichtet und können so angeströmt werden, dass die laut Gutachten prognostizierte durchschnittliche Windgeschwindigkeit in einer Nabenhöhe von 80 Metern sogar exakt der unserer ersten Anlage in unmittelbarer Küstennähe entspricht.

Frankreich ist ja eher eine „klassische“ Atom-Nation. Beginnt dort langsam ein Umdenken?
Frankreich hat als Teil der Europäischen Union die Anforderungen der Agenda 2020 genauso zu erfüllen wie alle anderen Mitgliedsstaaten. Das bedeutet, dass im Jahr 2020 mindestens 20 Prozent des benötigten Stroms aus Erneuerbaren Energiequellen stammen müssen. Derzeit werden in Frankreich etwa 80 Prozent der benötigten Energie von über 70 Kernkraftwerken im Land produziert. Wasserkraftwerke haben einen Anteil an der Gesamt-Stromproduktion von ca. acht Prozent. Damit ist das Potenzial für neue Kraftwerke dieser Art allerdings auch schon weitestgehend ausgeschöpft. Solaranlagen liefern nicht einmal ein Prozent der erforderlichen Strommenge. Das wird auch erst einmal so bleiben, denn die Förderung wurde bereits im August 2010 so stark reduziert, dass sich der Betrieb aus Investorensicht einfach nicht mehr lohnt. Um die Ziele der Agenda 2020 zu erreichen, bleibt damit eigentlich nur noch der Ausbau von Windkraftanlagen. Deren Anteil an der Stromproduktion in Frankreich liegt aktuell bei ca. drei Prozent. Eine Besonderheit in Frankreich ist, dass die staatlich garantierte Einspeisevergütung zusätzlich gegen Ende jedes Jahres an die Inflation anpasst wird. Aus Investorensicht ist dies gerade in Zeiten, in denen die EZB viel Liquidität in den Markt pumpt, ein wichtiges Element zum Schutz des Vermögens.

Der Ausbau regenerativer Energien wird europaweit gefördert, mit Investitionen in dieses Segment verbinden viele Anleger Klimaschutz auf der einen und vergleichsweise sichere Einnahmen auf der anderen Seite. Welche Potenziale sehen Sie in der Windenergie?
Das Anlagesegment Windkraft ist für umweltbewusste private Investoren in mehrfacher Hinsicht interessant. Denn trotz einer Förderung von „nur“ 8,6 ct/kWh für den produzierten Strom können wir unseren Anlegern attraktive Renditen anbieten. Bitte vergleichen Sie das mit den Vergütungen für Solaranlagen z. B. aus dem Jahr 2010 in Frankreich, für die bis zu 60 ct/kWh für die erzeugte Energie bezahlt werden. Eine geringere Förderung bedeutet umgekehrt jedoch, dass Windkraftanlagen verhältnismäßig günstig in der Errichtung sind. Und das bedeutet wiederum, dass mit dem Geld der Investoren viel Strom produziert wird. Zudem bedeutet diese Tatsache, dass wir die Anlagen auch nach dem Ende der Förderdauer hoch rentabel weiterbetreiben können bzw. für einen guten Preis verkaufen können. Denn eine Vergütung des produzierten Stroms in 16 Jahren von nur 6,9 ct/kWh (aktuell 5,7 ct/kWh) zugrunde gelegt würde eine Ausschüttung von immer noch 12 Prozent zulassen. Sowohl ökologisch als auch ökonomisch interessant ist zudem die Tatsache, dass sich die Energie, die für die Herstellung, den Transport und den Aufbau einer Windkraftanlage notwendig ist, allerspätestens nach einem Jahr durch den Betrieb der Turbine amortisiert hat. Für die Windkraft spricht außerdem die hohe Einnahmesicherheit. Denn zum einen weht der Wind immer. Und auch die Vorhersagen der durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten in den Windgutachten sind deutlich zuverlässiger als noch vor zehn Jahren. Denn heute verwendet man die zurückliegenden Winddaten des Standorts der letzten 30 Jahre als Grundlage. Zudem baut man meist Messstationen am Standort vor der Errichtung auf, die die Windgeschwindigkeiten für mindestens zwölf Monate am Stück aufzeichnen. Die Prognosen liegen daher ca. 20 Prozent unter den etwas zu optimistischen Vorhersagen in früheren Jahren. Wir als Leonidas bauen sogar noch zwei zusätzliche Sicherheitspuffer ein. Denn wir lassen zwei Windgutachten von unabhängigen Prüfern erstellen und gehen als Basis unserer Kalkulation konsequent vom vorsichtigeren der beiden Dokumente aus – und nicht wie die meisten unserer Wettbewerber vom Durchschnitt aus beiden Werten. Zusätzlich nehmen wir einen Sicherheitsabschlag des prognostizierten Windertrags von insgesamt zehn Prozent vor. Ein weiterer wichtiger Aspekt in puncto Einnahmesicherheit sind die sogenannten Vollwartungsverträge, die wir mit den Turbinen-Herstellern abschließen. Diese Verträge garantieren eine Verfügbarkeit von 97 Prozent – das bedeutet, dass eine Turbine maximal 10,95 Tage still stehen darf. Für jede weitere Minute wird der wegen Stillstand nicht erzeugte Strom vom Hersteller der Anlage vergütet. Und das für die volle Förderdauer der Anlagen in Frankreich von 15 Jahren.

Leonidas galt ja ursprünglich als Spezialist in Sachen Solarbeteiligungen. Nun bieten Sie interessierten Anlegern bereits die zweite Windkraft-Beteiligung zur Zeichnung an …
Das ist richtig, damit werden wir uns als Emissionshaus jedoch keineswegs selbst „untreu“! Grundsätzlich gilt: Das Thema Klimaschutz ist für Leonidas ein ganz zentrales Anliegen. Mit unseren Investments bieten wir unseren Kunden die Möglichkeit, die Umwelt durch die Produktion von immer mehr sauberem Strom aus Erneuerbaren Energiequellen zu schützen und dabei sogar noch eine attraktive, steuerlich optimierte Ausschüttung zu erzielen. Für uns als Emissionshaus ist die Ergänzung unserer Angebotspalette um Windkraftbeteiligungen aus den eben genannten ökologischen und auch wirtschaftlichen Argumenten lediglich eine konsequente und auch logische Fortführung unserer Philosophie.

Wie schon beim Vorgängerfonds konnten Sie erneut renommierte Anlagen-Hersteller gewinnen. Welche Parameter sind bei der Planung eines solchen Großprojektes außerdem wichtig?
Wenn Sie ein Projekt wie dieses in der Region Champagne-Ardenne umsetzen, dann ist die Auswahl des Anlagenherstellers ein ganz zentrales Kriterium. Schließlich wollen wir die Turbinen 16 Jahre betreiben und anschließend entweder für einen guten Preis verkaufen oder die bis dahin vollkommen schuldenfreien Anlagen weiter betreiben. Um dies zu erreichen, kommen für uns nur zwei Hersteller in Frage: REPower mit Sitz in Deutschland sowie Vestas aus Dänemark. Mit der REpower MM92 und der Vestas V90 bieten beide Anbieter eine jeweils qualitativ hochwertige, technisch ausgereifte und auch erprobte Anlage und haben gleichzeitig ein engmaschiges Wartungsnetz, das eine kurzfristige Vor-Ort-Verfügbarkeit gewährleistet. Bei der Entscheidung für einen dieser Partner legen wir dann eine wirtschaftliche Betrachtungsweise zu Grunde. Oder einfacher gesagt: Das bessere Preis Leistungsverhältnis gewinnt. Da die Preise für Windkraftanlagen fast täglich fallen, haben wir noch keine finale Entscheidung für einen der beiden Hersteller getroffen. Denn je länger wir beide in direkten Wettbewerb zueinander setzen, desto günstiger wird der Kaufpreis. Und im Einkauf liegt noch immer der Gewinn.

Ein weiterer Parameter für die erfolgreiche Umsetzung eines solchen Großprojekts kommt dem Standort zu. Um diesen auch erwerben zu können sind – vor allem in Frankreich – entsprechende Netzwerke wichtig. Durch unsere Präsenz am französischen Markt im Bereich der Solarenergie haben wir uns mit Investitionen von über 150 Millionen Euro einen Namen gemacht. Und schließlich brauchen Sie verlässliche Partner vor Ort. Mit Global EcoPower konnten wir einen Projektleiter, dessen Management im Jahr 2004 Mitbegründer des Theolia-Konzerns war, ein auf Windkraft spezialisiertes Unternehmen, das bis heute mehr als 1 GW an Anlagenleistung realisiert hat. Diese Zusammenarbeit zwischen Leonidas und Global EcoPower hat sich bereits im Jahr 2010 im Bereich der Solaranlagen bewährt und das führen wir jetzt fort. Als Erfolgsfaktor für unsere Investments sehen wir auch unsere spezielle Arbeitsweise: Trotz der ständigen Präsenz von Fachleuten vor Ort werden alle Stufen in der Errichtung einer Anlage von unserer eigenen Abteilung für Technik abgenommen. Guntram Grieseler und sein Team überwachen jeden Projektschritt und sorgen auch für eine permanente Kontrolle während der Betriebsphase. Nur so können wir sicher sein, dass ein Projekt entsprechend unseren qualitativen Ansprüchen umgesetzt wird. Diese Vorgehensweise hat sich seit Gründung unserer Firma bewährt und ist auch weiterhin Grundlage all unserer Investments.

Können Sie schon etwas zum Projektstand sagen? Wie weit sind die Vorbereitungen vor Ort vorangeschritten und was sind die nächsten Steps?
Gerne, dieser Aspekt ist ja gerade für Anleger, die sich engagieren wollen von Bedeutung. Also alle erforderlichen Vorbereitungen sind getroffen, die zuständigen Unternehmen sind bereits engagiert und die Arbeiten beginnen wie geplant im Oktober. Gestartet wird mit den Erdarbeiten, also dem Ausheben für die Fundamente und deren Befestigung. Anschließend werden die Fundamente gegossen, um für die notwendige Stabilität des jeweiligen Turms zu sorgen. Danach wird die Anlage selbst aufgestellt. Den Netzanschluss planen wir für Juli 2013. Damit haben wir bei der Errichtung auch zeitlich einen ausreichenden Sicherheitspuffer für den Fall, dass wir einen besonders harten und langen Winter bekommen sollten. Nach diesem Konzept verfahren wir bereits in unserem ersten Windkraftfonds, bei dem die Bauarbeiten auch schon während der Platzierungsphase begonnen haben. Hier liegen wir aktuell sogar etwas vor dem Zeitplan.

Prognostizierte Gesamtausschüttungen von 226 Prozent, inflationsangepasste Einnahmegarantie, windverwöhnter Standort – Ihre aktuelle Windkraft-Beteiligung dürfte erneut auf großes Interesse stoßen. Wie viel Kapital konnten Sie bereits einsammeln und wann rechnen Sie mit der Schließung des Windkraftfonds Leonidas X?
Nach nur zwei Wochen haben wir bereits knapp zwei Millionen Euro platziert. Hinzu kommen die Reservierungen, die sich im Vorfeld der Platzierung auf über fünf Millionen Euro summiert haben. Damit haben wir einen aktuellen Stand von nur noch 2,5 Millionen Euro Restvolumen offen. Ob wir die Platzierungsfrist bis maximal 31. Oktober 2012 daher voll ausschöpfen werden oder vorher schließen müssen kann ich Stand heute noch nicht sagen.

Herr Hug, vielen Dank für das Gespräch!