Mit dem ersten Fonds unter der Marke UmweltSpektrum – dem UmweltSpektrum Mix (ISIN: LU2078716052) – initiierte die UmweltBank einen nachhaltigen Mischfonds mit dem Anspruch, keine Kompromisse bei der Nachhaltigkeit einzugehen. Das Auflagedatum 3. Februar 2020 katapultierte die Verantwortlichen gleich in die wildesten Turbulenzen des ersten Corona-Shutdown. Das hatte immerhin den Vorteil, dass das Fondsmanagement von GS&P professionellen Umgang mit Rückschlägen beweisen konnte und weitgehend investiert blieb bzw. zufließende Mittel schnell investierte. Dies ermöglicht eine Ausschüttung von 1 EUR pro Anteil. Das entspricht einer Dividendenrendite von gut 1,8%.


Die UmweltBank, seit 2001 börsennotiert, finanziert als Direktbank ausschließlich ökologische und soziale Projekte nach strengen ESG-Kriterien, konkret  in den Bereichen Solar, ökologische und soziale Baufinanzierungen, Wind- und Wasserkraftprojekte, Biomasseprojekte sowie ökologische Landwirtschaft. Die Kundschaft habe schon lange nach einem Fonds nachgefragt, der die ökologische und soziale Kompetenz der Bank in ein Anlagevehikel gießt, sagt Volker Grimm, Leiter Investmentfonds der UmweltBank (siehe Foto). Der UmweltSpektrum Mix ist das erste Produkt einer aufzubauenden Fondsfamilie. Wie das „Mix“ im Namen vermuten lässt handelt es sich um einen Mischfonds, der allerdings ist stark aktienorientiert. Mindestens 51% des Vermögens müssen in Aktien investiert sein. Anleihen, Geldmarktinstrumente und andere Investmentfonds können beigemischt werden.


Bank-DNA auf Anlagevehikel transferiert


Es ist unmittelbar einsichtig, dass die strengen, in der Satzung der Bank verankerten ökologischen und sozialen Richtlinien direkten Übertrag in die Auswahl der Assets finden, in die der Fonds investiert. An dieser Stelle besitzt die Bank große Glaubwürdigkeit und langjährige Erfahrung.


In einem ersten Schritt werden daher ausschließlich Vermögenswerte ausgewählt, die nicht gegen die von der UmweltBank definierten Ausschlusskriterien verstoßen. Kategorisch ausgeschlossen sind unter anderem Unternehmen, die militärische Güter produzieren, sich in der fossilen Energiegewinnung engagieren oder insgesamt kontroverse Wirtschaftspraktiken verfolgen.


Doch Nachhaltigkeit im Sinne des Fonds bedeutet nicht nur, die Schlechtesten auszusortieren, sondern mit Investments aktiv jene Unternehmen zu suchen – und mit einem Investment in gewisser Weise auch zu finanzieren – die einen positiven Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals SDGs) der Vereinten Nationen leisten. Hierbei wird das Umwelt- und Sozialverhalten eines Unternehmens bezüglich jedes SDGs bewertet. Nur wenn ein positiver Umwelteffekt erzielt wird, kommt das Unternehmen in die engere Auswahl für das Fondsportfolio. Über die endgültige Aufnahme in das Anlageuniversum entscheidet die UmweltBank, indem sie die ausgewählten Emittenten nochmals hinsichtlich ihrer ökologischen und sozialen Bonität begutachtet.


Klimaauswirkungen einer Extra-Prüfung unterzogen


Die ausgewählten Titel unterliegen dann einem permanenten Screening – bei Nachhaltigkeitskontroversen werden Emittenten aus dem Anlageuniversum entfernt und Investments gegebenenfalls verkauft.


Innerhalb des geprüften Anlageuniversums darf das Fondsmanagement frei investieren. Dazu bewertet es die Investitionen anhand ökonomischer Kriterien. Über diese Vorgehensweise hinaus hat die UmweltBank das Portfolio vom Frankfurter Start-up „right. based on science“ auf die direkten Klimaauswirkungen untersuchen lassen. Das Ergebnis: Wenn alle Unternehmen weltweit mit der gleichen Emissionsintensität operierten wie die im Portfolio des UmweltSpektrum Mix, würde sich das globale Klima bis 2050 um 1,75 °C aufheizen und läge damit unter dem Klimaziel des Pariser Abkommens.


Aktuell besteht das Portfolio zu 75 % aus Aktien, die sich auf 37 aufteilen. Einer minimalen Anleiheposition steht Liquidität in Höhe von 23,5 % gegenüber. Bei einem Fondsvolumen von 46 Mio. EUR sind das knapp 11 Mio. EUR, die negativ verzinst werden. „In dem derzeitigen Umfeld erachten wir Investitionen in Aktien als aussichtsreich. Jedoch ist nicht zu jedem Kurs der Einstieg sinnvoll. Der Cashbestand gibt uns die Flexibilität, jederzeit schnell handeln zu können. Cash-Äquivalente, die diese Flexibilität bieten und gleichzeitig positiv verzinst werden, sind äußerst rar“ teilt Grimm dazu mit.


Aktuell seien die Anteile des UmweltSpektrum Mix überwiegend im Besitz von Privatanlegern. „Das liegt jedoch nicht am mangelnden Interesse von institutionellen Investoren, sondern ist eher dem bisher fehlenden Track Record des Fonds geschuldet“, so Grimm. Derzeit liegen die Kosten noch relativ hoch bei 1,76%, mit weiteren Mittelzuflüssen wird die TER sinken. „Langfristig streben wir bezüglich der TER einen Wert von maximal 1,6 % an, in jedem Fall soll sie deutlich unter 2 % bleiben. Mit steigendem Fondsvolumen sinken bekanntlich relativ gesehen die fixen Kosten – das sollte sich zukünftig weiter positiv auf die TER auswirken“ verspricht Grimm.


Konzentriertes Portfolio von derzeit 37 Aktien


Der Blick ins Portfolio zeigt mit derzeit 37 Titeln eine konzentrierte Auswahl, wobei der Fonds gerne in Spezialisten aus der 2. Reihe investiert. Größte Position derzeit ist ABO Wind, ein Projektierer von Windparks und PV-Anlagen, dessen Aktie sich 2020 im Kurs verdreifacht hat. Mehr als 12 GW Leistung stehen in den Projektbüchern, nach einer Kapitalerhöhung erwartet das Unternehmen weiterhin starkes Wachstum. „Neu in das Portfolio aufgenommen haben wir die defensive


Sondersituation Osram mit attraktiver Dividendenrendite. Essilor Luxottica und Humana haben wir angesichts der unseres Erachtens


günstigen Bewertung aufgestockt, so dass beide Werte nun auch in den Top 10 des Portfolios zu finden sind“ teilt das Fondsmanagement mit.


Ein Schwerpunkt liegt auf Unternehmen der Lichtbranche (Osram, Zumtobel, Fagerhult und Signify) Warum? „Sie alle verkörpern mit ihren fortschrittlichen Technologien das Thema Energieeffizienz. Die Auswahl der Einzeltitel erfolgt jedoch nicht auf Grundlage der Aussichten einzelner Branchen. Vielmehr ist sie Folge unseres Stock Picking-Ansatzes innerhalb des Auswahluniversums – dieser zeigt eine attraktive Bewertung der einzelnen Firmen“ erläutert Grimm. Bedeckt gibt sich die UmweltBank, wenn es darum geht, ein bestimmtes Ausschüttungsziel zu kommunizieren: „Das Ziel der Anlagepolitik des Fonds besteht in der risikoadjustierten Erwirtschaftung einer attraktiven Gesamtrendite über einen mittel- bis langfristigen Anlagehorizont. Dabei stehen Kurssteigerungen im Fokus, jedoch werden auch Ausschüttungen einen Beitrag zur Gesamtrendite leisten. So schüttet der Fonds zu seinem ersten Geburtstag 1 Euro pro Anteil an alle Anlegerinnen und Anleger aus“ kündigt Grimm an.


Fazit


Investoren in den Fonds werden die Sicherheit und das Bekenntnis schätzen, die die Umweltbank in Sachen Nachhaltigkeit und soziales Handeln bietet. Gleichzeitig dürfte die hohe Expertise insbesondere bei der nachhaltigen Energieerzeugung hilfreich sein – ABO Wind zum Beispiel findet man nicht in besonders vielen Fondsportfolios. Mit dem Fonds lässt sich das eigene Portfolio gut diversifizieren, denn es finden sich nicht die üblichen Verdächtigen darin, sondern interessante Unternehmen aus den Bereichen Recycling, Sozialimmobilien, Energieerzeugung, Transport und auch Medizintechnik.