Seit Monaten sind die rund 9.000 Magellan-Anleger im Unklaren darüber, wie viel von ihrem eingesetzten Kapital vernichtet sein wird. Ein äußerst entscheidender Faktor ist, ob und zu welchem Preis die Containerflotte verkauft werden kann. Nun soll tatsächlich ein Käufer gefunden worden sein.

Die Verhandlungen liefen bereits seit geraumer Zeit, das war seit Wochen bekannt. Allerdings gab es bislang keine Hinweise, wer der Interessent sein könnte. Die Online-Ausgabe von „Fonds Professionell“ will in Erfahrung gebracht haben, dass es sich dabei um Buss Capital handeln soll. Das Unternehmen ist ebenfalls im Containerfonds-Geschäft tätig. „Fonds Professionell“ zitiert Buss-Capital-Geschäftsführer Dirk Baldeweg mit den Worten: „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich mich nicht zu einem laufenden Verfahren äußern darf“.

Die Konzentrierung auf ausschließlich einen Käufer zum jetzigen Zeitpunkt, wertet Fonds Professionell jedoch als Nachteil für die Anleger, da die Preise für gebrauchte sowie Neu-Container stetig steigen – ein Ende dieser Tendenz ist nicht absehbar. So habe sich der Preis für einen 20-Fuß-Container innerhalb der vergangenen 12 Monate von durchschnittlich 1.350 US-Dollar auf 2.100 US-Dollar erhöht.

Ursprünglich hatte der Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Peter-Alexander Borchardt noch mit zwei potenziellen Käufern verhandelt. Im April hat der Gläubigerausschuss offenbar dafür gestimmt, einem der beiden Interessenten „Exklusivität“ zu gewähren. Borchardt habe sich nach eigener Aussage nur dem Votum des Gläubigerausschusses angeschlossen. Bislang gibt es von beiden Seiten noch keine Äußerungen, ob Buss Capital tatsächlich bei der Containerflotte zuschlagen wird.

Dennoch gibt es auch eindeutig positive Nachrichten für die Anleger: Die von den Reedereien vereinnahmten Mieten für die Monate Mai, April und zum Teil März 2016 sollen voraussichtlich Ende Juli 2017 ausgezahlt werden.

Hier finden Sie eine Übersicht zur Chronologie der Magellan-Pleite.