Der Sommer ist endlich da und viele sind bereits in Urlaubsstimmung. Von diesem Hochgefühl ist an den Börsen allerdings wenig zu spüren. Die Märkte sind wankelmütig. Vor allem die Ungewissheit darüber, wie die griechische Tragödie ausgehen wird, lässt die Kurse schwanken. Viele Anleger stehen deshalb vor einem Dilemma: Einerseits sind sie von den Fonds und Aktien, die sie im Depot haben, überzeugt und trauen ihnen durchaus noch weitere Kurssteigerungen zu. Andererseits drückt ihnen die aktuelle Unruhe an den europäischen Märkten auf den Magen. Schließlich sind kurzfristig deutliche Wertverluste nicht auszuschließen.

Zum Glück müssen sich Anleger von etwaigen Kursrückgängen nicht überraschen lassen: Anhand eines Verkaufsauftrags an die Depotbank, der mit einem sogenannten Stop-Loss versehen ist, können sie dafür sorgen, dass sich Börsenrückschläge nicht zu stark auf das Depot auswirken. Das Prinzip: Der Auftrag wird nur ausgeführt, wenn der Fonds einen bestimmten Kurs unterschreitet. Dann wird automatisch verkauft. Dabei können Anleger selbst festlegen, ab welchem Preis Wertpapiere bei Verlusten verkauft werden sollen. Ein Beispiel: Ein Anleger besitzt 50 Anteile am DWS Top Dividende (WKN: 984811). Der Aktienfonds notiert derzeit bei etwa 116 Euro (Stand 07. Juli 2015), die Anteile sind zusammen also rund 5.800 Euro wert. Um das Vermögen vor zu starken Verlusten zu schützen, setzt der Anleger eine Stop-Loss-Order bei 106 Euro. Das heißt: Sobald der Kurs des Fonds auf 106 Euro oder weniger sinkt, wird der Fonds automatisch verkauft.

Mit sogenannten Trailing-Stop-Losses (auch als dynamische Limits bekannt) können die Stop-Orders zudem dynamisch an neue Marktverhältnisse angepasst werden; bei Kurssteigerungen zieht der Stop-Wert in einem vorgegebenen Abstand hinterher. Es muss also nicht nur eine Stop-Loss-Order angegeben werden, sondern auch ein Differenzwert. Ein Beispiel: Der angenommene Kurs des DWS Top Dividende liegt bei 116 Euro, als initialen Stop-Wert gibt der Anleger abermals 106 Euro an, zudem setzt er einen Trailing-Abstand von zehn Euro. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder fällt der Kurs auf 106 Euro oder darunter, so dass die Verkaufsorder wie bei einem normalen Stop-Loss ausgeführt wird. Oder der Kurs steigt auf 126 Euro oder darüber. Dann zieht der Trailing-Stop-Loss im Abstand von zehn Euro hinterher. Der neue Stop-Wert, bei dem das Papier abgestoßen wird, liegt nun bei 116 Euro. Der Vorteil gegenüber klassischen Stop-Loss-Orders liegt auf der Hand: Mit dem Trailing-Stop-Loss lassen sich mögliche neue Kursanstiege automatisch sichern – und der Sommerurlaub kann ganz entspannt genossen werden.