Während geschlossene Fonds früher vornehmlich in ein einzelnes Objekt investierten, sind knapp 93 Prozent der derzeit geplanten Beteiligungen sogenannte „risikogemischte Fonds“, die in mindestens drei Objekte investieren. Hintergrund sind die Neuregelungen durch das KAGB. Danach dürfen Privatanleger nur noch risikogemischte Beteiligungen zeichnen, wenn sie nicht mehr als 10.000 Euro investieren möchten. Für nicht risikogemischte Produkte müssen sie mindestens 20.000 Euro aufbringen.

„Die Emissionshäuser sehen eine stabile Nachfrage von Kunden, die weniger als 20.000 Euro in einem Produkt anlegen möchten“, erläutert Andrea Kühne, Leiterin Market Research von DEXTRO, den Trend zu diversifizierten Fonds. Die Risikostreuung sei ein zugkräftiges Argument für Kunden, die dem Segment den Rücken gekehrt haben oder aufgrund der hohen Ausfallrisiken früher kein Investment in Erwägung gezogen hätten.

Der Trend zur Diversifizierung ist jedoch nicht in allen Anlageklassen zu beobachten. Bei den drei aktuellen Flugzeugfonds von CFB, Dr. Peters und Hannover Leasing werde beispielsweise jeweils in nur ein einziges Objekt investiert. Die Mindestanlagesummen liegen dementsprechend höher – bei 20.000 Euro (Dr. Peters) beziehungsweise 30.000 US-Dollar (CFB und Hannover Leasing).

„Interessanterweise sind das genau die Produkte, die bei unseren Kunden derzeit besonders gefragt sind“, widerspricht Thomas Soltau, Vorstand der wallstreet:online capital AG und Vertriebsleiter bei FondsDISCOUNT.de, den mehrheitlichen Beobachtungen der Emissionshäuser. „Gerade die Ein-Objekt-Fonds und insbesondere die Flugzeugbeteiligungen werden bei uns im Allgemeinen stark gezeichnet.“ Die höhere Mindestbeteiligung schrecke die Anleger dabei keineswegs ab. Im Gegenteil: „Wenn die Kunden von einem Investment überzeugt sind und zudem über so viel Vermögen verfügen, dass trotz einer höheren Beteiligungssumme eine ausreichende Diversifizierung ihres Portfolios gewährleistet ist, sind sie gerne bereit, höhere Summen zu investieren.“

Ähnlich hohe Summen wie für Flugzeugfonds müssten Anleger auch für die meisten der derzeit in Vertrieb befindlichen US-Immobilienfonds aufbringen. Hintergrund sei hier allerdings nicht die fehlende Risikomischung, sondern die hohen Nebenkosten, die für eine amerikanische Steuererklärung anfallen und die die Anleger selbst zu tragen haben.

Eine weitere Beobachtung, die das Ratinghaus macht, ist die Zunahme von Blindpool-Fonds. Der Grund für diese Entwicklung sehen die Analysten einerseits im Trend zur Risikomischung, der größere Investitionssummen erfordert, und andererseits bei der Zurückhaltung der Finanzinstitute, die eine Vorfinanzierung erschwert. Daher seien die Fonds derzeit erst dann in der Lage, das vollständige Investmentportfolio zu erwerben, wenn sie genügend Eigenkapital eingesammelt hätten.

Risikohinweise: Bitte beachten Sie, dass es sich bei den hier vorgestellten Fonds um langfristige, unternehmerische Beteiligungen handelt. Feste Verzinsungen wie z.B. bei Spareinlagen gibt es bei geschlossenen Fonds nicht. Die prognostizierten Auszahlungen können variieren oder gänzlich ausfallen. Der wirtschaftliche Erfolg der Kapitalanlage ist abhängig von einer Vielzahl variabler, nicht vorhersehbarer und auch nicht beeinflussbarer Faktoren, insbesondere der Entwicklung des jeweiligen Marktes. Ausführliche Risikohinweise entnehmen Sie bitte dem jeweiligen Verkaufsprospekt.