In dieser Lage wird ein kleines europäisches Land wieder einmal zur „Fluchtburg“. Der Schweizer Franken ist nicht das erste Mal eine Krisenwährung und damit eine Alternative zum Gold, hat dabei aber vor allem einen Vorteil: Der Anleger kann sich Zinsen sichern. Der Blick auf den Kursverlauf des Schweizer Franken gegenüber dem Euro zeigt Gewinne der eidgenössischen Währung, die im Oktober des Jahres 2007 begonnen haben. War der Franken in dieser Zeit noch weit von der Parität gegenüber dem Euro entfernt, so ist dies an der Börse angesichts der jüngsten Gewinne längst zu einem Thema geworden.

Am Markt scheint man sich auf einen weiterhin starken Schweizer Franken einzustellen, der Chart zeigt eine intakte Bewegung. Für die Anleger außerhalb der Schweiz wäre dies ein gutes Geschäft. Gewinnt die Währung des Alpenlandes weiter an Wert, so bedeutet dies Extra-Renditen für Anleger, die zum Beispiel aus dem Euro-Raum kommen. Angesichts der historisch insgesamt eher geringen Volatilität des Schweizer Franken und der geringen Zinsen, die mit Franken-Anlagen zu erzielen sind, dürfte bei den meisten Investoren aber ein anderer Faktor im Vordergrund stehen: Der Werterhalt des eigenen Geldes außerhalb der „Problemzonen“ Euro und Dollar. Dazu passt, dass nicht spekulativere Franken-Fonds zum Beispiel aus dem Aktiensektor bei nicht-schweizerischen Anlegern auf hohe Nachfrage treffen, sondern simple Geldmarktfonds. Hier steht ebenso die Sicherheit der Anlage für die Investoren an oberster Stelle. Bei der Auswahl solcher Fonds treffen Privatpersonen auf ein sehr großes Fondsangebot in- und ausländischer Finanzdienstleister, deren Fonds in Deutschland zum Vertrieb zugelassen sind. Kaum ein größeres und kleineres Fondshaus, das nicht einen Fonds ausgegeben hat, der die Gelder am Franken-Geldmarkt investiert.

Allerdings ist für Geldanleger ein Engagement in der Schweiz nicht ohne Risiken. Bei den Eidgenossen nämlich wachsen die Forderungen an die Politik, gegen die Stärke der Währung etwas zu unternehmen. Allen voran sind hierbei vor allem exportorientierte Unternehmen zu sehen, bei denen die Entwicklung des Franken negative Spuren in den Gewinnrechnungen hinterlässt. Die Forderungen lauten zum Beispiel, Geld zu drucken, eine höhere Inflation in Kauf zu nehmen oder einen festen Wechselkurs des Franken zu definieren und zu verteidigen. Verliert der Franken wieder an Wert, macht sich das bei Investoren durch Kursverluste negativ bemerkbar, wenn diese zurück in die eigenen Währungen tauschen.