Beim Blick auf die Performance einiger Value-Werte dürften sich viele Anleger verwundert die Augen reiben. Gelten doch die werthaltigen Aktien als die „besseren“ Titel. Langfristig gesehen zeigen sie bekanntlich den Growth-Titeln immer die Rücklichter. Doch in diesen unruhigen Zeiten ist nichts normal. Daher muss man sich also nicht wundern, dass die werthaltigen Aktien einfach ein paar miese Jahre hatten. Doch gerade diese Tatsache macht sie nun besonders attraktiv. Denn nun sind die Titel günstig wie lange nicht mehr. Die Anhänger der Value-Strategie versuchen, den wahren Unternehmens wert zu ermitteln, indem sie die Fundamentaldaten eines Konzerns wie Gewinn, Buchwert oder Cashflow unter die Lupe nehmen. Ergibt sich aus den Analysen, dass der errechnete Wert eines Unternehmens über dem Börsenwert liegt, weckt diese Aktie das Interesse eines Value-Anlegers.

Diesen Aufwand kann man sich aber sparen, da die Indexregeln des ETFlab STOXX Europe Strong Value 20 dies für einen übernehmen. Die günstigsten 20 europäischen Aktien sind in diesem Indexfonds zusammengefasst. Der ETF bildet 20 echte Value-Unternehmen aus Europa ab. Die Value-Eigenschaften der einzelnen Aktien werden durch die Analyse von sechs fundamentalen Kennzahlen ermittelt. Darunter sind etwa das klassische Kurs-Gewinn-Verhältnis, Buchwert-Verhältnis, Dividendenrendite oder auch das Gewinnwachstum. Alle Unternehmen werden dann nach ihrem Value- Wert sortiert. Die 20 Unternehmen mit dem höchsten errechneten Value-Wert werden dann in den Strong-Value-Index aufgenommen. Die Gewichtung der Werte in diesem Index erfolgt auf Grund ihrer Value-Eigenschaften. Sie kann maximal 15 Prozent betragen. Die Zusammensetzung des Strong Value 20 Index wird jährlich im September überprüft. Derzeit ist die Zusammensetzung jedoch recht ausgewogen. Die zehn größten Werte sind zwischen fünf und 5,6 Prozent gewichtet. Größter Wert ist dabei Porsche. Gefolgt von der wenig bekannten Schweizer Valiant Holding. Dahinter verbirgt sich die größte Regionalbank der Schweiz. An dritter Stelle folgt das österreichische Öl-Unternehmen OMV. Die viertgrößte Position – Valora – stammt ebenfalls aus der Schweiz. Auch dieser europaweit tätige Schweizer Handels- und Logistikkonzern ist nicht wirklich bekannt. Beim Blick auf die Bewertungen wird deutlich, dass Qualität in diesem Fall günstig zu haben ist. Das Buchwert-Verhältnis liegt bei 0,73 und das KGV bei 10,8. Zudem beträgt die Dividendenrendite immerhin knapp vier Prozent.

Der ETFlab STOXX Europe Strong Value ist eine einfache Möglichkeit, in substanzstarke Titel zu investieren. Die Auswahlkriterien sind überzeugend. Ein interessantes Produkt, dass auch ein gutes Basisinvestment darstellt. Zumal die enthaltenen Titel extrem günstig bewertet sind. Das Abwärtsrisiko ist daher begrenzt.