Nach Einschätzung des Edelmetallexperten Nico Baumbach könnte es am Goldmarkt weiter bergauf gehen. Eine anziehende Inflation und Aktienmärkte auf Rekordniveau dürften einen Preisanstieg begünstigen. „Das stärkste Argument für Gold liefert aber die nach wie vor hohe Unsicherheit an den Finanzmärkten“, so der Fondsmanager in einem aktuellen Kommentar. Steigende Zinsen sieht Baumbach nicht als Problem.

Schon die ersten vier Monate dieses Jahres konnte der Goldpreis zulegen: Auf US-Dollar-Basis stieg er um 10,1 Prozent an, auf Euro-Basis war es ein Anstieg um 6,2 Prozent. Als Hauptgrund für diese Aufwärtsbewegung nennt Baumbach die politischen Unsicherheiten um die Politik von Donald Trump und die anstehenden Wahlen in Europa. Viele Investoren würden erwägen, das gelbe Edelmetall als Absicherung mit ins Depot zu nehmen, mehr als noch im Vorjahr. Gold-ETFs konnten etwa im ersten Quartal 2017 Netto-Mittelzuflüsse im Gegenwert von 100 Tonnen Gold verbuchen. Und auch die Future-Börsen verzeichneten laut Baumbach eine erhöhte Nachfrage – wenn auch bei hoher Volatilität. Auf dem physischen Markt hingegen habe es in den ersten drei Monaten dieses Jahres nicht viel Bewegung gegeben.

Der Aufwärtstrend beim Goldpreis könnte sich in den kommenden Monaten fortsetzen. Denn: „Die Unsicherheiten bleiben uns noch eine Weile erhalten. Weitere Argumente liefern Inflation und Aktienmärkte“, so Baumbach. Viele Marktteilnehmer etwa würden eine weiterhin anziehende Inflation erwarten. Wenn die Konjunktur Schwung aufnähme, etwa weil Trump eine Belebung der US-Wirtschaft gelänge, könnte dies die Teuerung anfachen. „Und bei steigender Inflation ist Gold in der Regel bei Anlegern sehr beliebt“, erklärt der Fondsmanager. Auch der anhaltende Aufwärtstrend an den Aktienmärkten könnte dem Goldpreis in die Karten spielen. „Die Märkte sind bereits auf einem hohen Niveau angekommen. Wenn die Nervosität an den Aktienmärkten ansteigt, greifen auch hier viele Anleger zum Gold als einem möglichen Absicherungsinstrument für ihr Vermögen.“

Was dem Goldpreis jedoch meist zuwiderläuft, sind steigende Zinsen. Hierfür sieht Baumbach aktuell allerdings keine Gefahr. „Was an Zinserhöhungen erwartet wird, ist bereits in die Goldnotierung eingepreist.“. Dies zeige sich auch bei der letzten US-Zinserhöhung im März, welche keinen Einfluss auf das Edelmetall hatte. „Nicht die Zinsanhebungen an sich, sondern aufkommende Unsicherheiten über Umfang und Zeitpunkt weiterer Erhöhungen könnten Gold dagegen eher zu schaffen machen“, gibt Baumbach zu bedenken. Er gehe jedoch davon aus, dass die US-Notenbank und auch die Europäische Zentralbank weiterhin transparent über ihre nächsten Schritte informieren.

Ein weiterer Einflussfaktor ist der US-Dollar. Hierbei sieht der Experte derzeit jedoch kein starkes Argument für oder gegen ein Goldinvestment. Sollte der Dollar allerdings deutlich abwerten, dürfte Gold davon profitieren – nicht nur aufgrund der klassischen gegenläufigen Entwicklung von Gold und US-Dollar, sondern weil dies weltweit wiederum für viel Unsicherheit an den Märkten sorgen könnte. „Es gibt genügend Argumente, warum man dieses Jahr eher positiv als negativ für Gold gestimmt sein sollte. Ich sehe durchaus Potenzial für weitere Preissteigerungen“, unterstreicht Baumbach.

Auch die Aussichten bei Silber und Palladium sind nach Einschätzung des Fondsmanagers derzeit positiv. In seinem Hansawerte-Fonds (ISIN: DE000A1JDWK4) gewichtet er die beiden Edelmetalle derzeit über. Für Silber sprächen nicht nur die guten fundamentalen und charttechnischen Daten, sondern auch die sogenannte Gold-Silber-Ratio. Denn das Verhältnis vom Gold- und Silberpreis falle mit dem etwa 74-fachen recht günstig aus. Über die vergangenen Jahre lag die Ratio im Schnitt bei 72. „Ich bin davon überzeugt, dass Silber weiter gut laufen wird“, so Baumbach.

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Der Chartvergleich zeigt die Entwicklung beliebter Goldfonds in den vergangenen fünf Jahren: