In der Bundesrepublik werden in den kommenden Jahren immer mehr Menschen in Rente gehen. Das hat einerseits mit der stetig wachsenden Lebenserwartung in unserer hochentwickelten Zivilgesellschaft zu tun. Zum anderen hat der erste Schwung der Babyboomer-Generation das Rentenalter erreicht. Als Babyboomer-Jahrgänge werden in Deutschland die Geburten-Jahrgänge Mitte der 1950er-Jahre bis Ende der 1960er-Jahre bezeichnet. Laut dem Branchenverband BVI werden rund eine Million Menschen in den kommenden zwölf Monaten in Rente gehen. Soll sich durch den veränderten Status und aufgrund des Alters das Verhalten gegenüber Geldanlagen und Investments ändern?


Rendite im Ruhestand


Irgendwann ist er da: der Ruhestand. Man hat mehr Zeit – für Familie, Haus, Hobby und Garten. Gleichzeitig ist die Höhe der Rente nicht mit dem Einkommen zu vergleichen, was man zuvor als Arbeitnehmer verdient hatte. Viele haben zusätzlich vorgesorgt und in den Jahren davor Geld in den unterschiedlichsten Segmenten angelegt. Einige Neu-Rentner lassen sich vielleicht auch die Lebensversicherung auszahlen. Dieses Geld – sei es aus Versicherungen, Betriebsrenten, privater Vorsorge jeglicher Art – sollten Rentner, so es denn nicht zum täglichen Alltag benötigt wird, sinnvoll anlegen. Oftmals wird geraten, das Geld in vermeintlich sichere Anlagen wie Bundesanleihen oder Zinsprodukte umzuschichten. Der BVI weist aber darauf hin, dass sich angesichts der Niedrigzinsphase an den Anleihemärkten ein Anteil von Aktien im Portfolio auch bis ins hohe Alter lohnen könnte. Reine Anlagen ins Zinsprodukte wie Sparbuch, Tagesgeld oder Bundesanleihen könnten die Inflationsrate nicht ausgleichen. Momentan beträgt die Inflationsrate in Deutschland um die zwei Prozent. Das bedeutet, dass die Verbraucherpreise um rund zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind. Um mindestens einen Werterhalt zu erzielen, sollte die Investionsrendite jedoch mindestens auf Höhe der Teuerungsrate liegen. Auch für Ruheständler können Aktieninvestments aus diesen Gründen interessant bleiben. Optimal: Ein Portfolio mit einer intelligenten Mischung aus Aktienanlagen und Zinsprodukten mithilfe eines Auszahlplans. Denn das kann die Rente eines Sparers in den kommenden Jahren deutlich aufbessern. Aktienkurse mögen naturbedingt schwankungsanfälliger als Anleihekurse sein – laut dem BVI haben Studien aber gezeigt, dass das höhere Risiko durch höhere Erträge belohnt würde.


Höhere Lebenserwartung für mehr Langfristigkeit


Seit vielen Jahren steigt in Deutschland sukzessive die Lebenserwartung. Seit den frühen 1960er-Jahren hat sich die Renten-Bezugszeit nahezu verdoppelt. So können Rentner anstatt zehn Jahre nun rund 20 Jahre ein arbeitsfreies Leben genießen. Diese längere Lebenszeit erhöht damit auch den Anlagehorizont jedes Einzelnen. Denn mit steigender Anlagedauer steigt die Gewinnwahrscheinlichkeit – das gehört zum Grundwissen des Investierens. Wie nun das Depot im Rentenalter aussehen soll, darüber muss jeder individuell entscheiden. Nicht zuletzt spielt die persönliche Risikoneigung eine nicht unerhebliche Rolle. Eine alte Faustregel lautet: Aktienquote = 100 minus Lebensjahre. Das verschafft konservativen Anlegern sicherlich die nötige Ruhe, sollte aber nicht als das Nonplusultra angesehen werden.


Aktienfonds statt Aktien


Da das Auswählen von Einzelwerten mühselig ist, viel Zeit kostet und auch Sachverstand fordert, macht es Sinn, Geld in Aktienfonds anzulegen. Denn diese werden von gut ausgebildetem Fachpersonal verwaltet. Die Portfoliomanager eines Investmentfonds haben einen geschulten Marktüberblick, verfolgen bewährte Strategien und mindern das Risiko, indem sie in mehrere Aktien investieren. Der BVI rät Rentner dazu, sich die Unterstützung von Anlageberatern zu holen. Diese könnten die geeignete Aktienquote auf Basis seiner Risikobereitschaft bestimmen und entsprechende Fonds vorschlagen. Auch bei der Bestimmung der Laufzeit und der Höhe der regelmäßigen monatlichen Beträge eines Auszahlplans könnten Berater sinnvoll unterstützen. Der BVI weist schließlich darauf hin, dass ein Entnahmeplan sehr flexibel sei: „Die Vorgaben können jederzeit wieder geändert werden. Eine komplette Auszahlung des Vermögens ist ebenfalls möglich.“


 


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