Die Köpfe der Verbraucher sind gesättigt - Diesel-Skandal, Fahrverbote, Feinstaubbelastung. Das Ende des Otto-Motors scheint in absehbare Zukunft gerückt. Nun in aller Munde: Das E-Auto. Verschiedenste Unternehmen entwickeln immer leistungsstärkere Elektro-Antriebe und größere Batterien. Von vernetzten Autobahnen ist die Rede, von Akku-Austauschstationen. Die Zukunft des Verkehrs ist Digital. Rohstoffexpertin Aneeka Gupta, vom ETF-Haus Wisdom Tree, sieht deshalb in ihrer Analyse Kupfer und Nickel auf dem Vormarsch. Die Rohstoffe seien aufgrund der Revolution in der Autobranche gefragt. Erst kürzlich hätten die E-Autos die Marktdurchdringungsrate von 2,3 Prozent erreicht.


Mehr Nickel in Batterien


Laut Gupta gebe es derzeit viele Kombinationsmöglichkeiten in der Zusammensetzung solcher Batterien. „Die fünf fortschrittlichsten Technologien, die derzeit in Kathoden von Lithium-Ionen-Batterien eingesetzt werden, sind: Lithium-Mangan-Oxid (LMO), Lithium-Cobalt-Oxid (LCO), Nickel-Cobalt-Aluminium (NCA), Nickel-Mangan-Cobalt (NMC) und Lithium-Eisen-Phosphat (LFP).“ Diese Technologien würden von Forschern in sechs Dimensionen miteinander verglichen: Sicherheit, Leistung, spezifische Energie, spezifischer Strom und Kosten. In Punkto Sicherheit gebe es wohl die meisten Bedenken. Zurecht: Erst vor einigen Tagen ging ein Tesla S in einer Garage in Schanghai in Flammen auf. Doch auch bei den anderen Punkten ließen die chemischen Kombinationen noch Wünsche offen. Keine Kombination scheine bisher alle Kriterien zu erfüllen. „Die an Batterietechnologien arbeitenden Forscher bemühen sich immer noch, die richtige chemische Zusammensetzung zu finden, die in allen sechs Dimensionen optimale Ergebnisse erzielt“, so die Expertin.


Aktuell soll der Nickelanteil in den Batterien erhöht sein, Cobalt stehe weniger im Trend. Ein hoher Nickel-Gehalt biete den Vorteil, dass Batterien über längere Strecken mehr Energie bereitstellen würden. Zudem sei Nickel leichter, als Vergleichsstoffe. Doch die Lebensdauer eines solchen Akkus sei noch zu kurz. Ein weiterer Nachteil den Cobalt gegenüber Nickel hat, ist die Instabilität im Abbauland Kongo. In den Minen sollen zum Teil Kinder arbeiten, was menschenrechtliche Probleme mit sich bringt. Es herrscht immer noch Bürgerkrieg. Ebola-Ausbrüche erschüttern das Land. Die Cobalt-Förderung unterliege einem Risiko.


Infrastruktur für E-Autos unterstützt Kupfer-Nachfrage


„Die Nachfrage nach Kupfer steigt, denn Elektrofahrzeug benötigen mehr Kupfer als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor“, schreibt Gupta in ihrer Analyse. In einem herkömmlichen Fahrzeug seien 23 kg Kupfer verarbeitet. In einem E-Auto ganze 83 kg. Doch Kupfer wird nicht nur in den Elektro-Autos verbaut. Die ganze Infrastruktur, wie Stromerzeugung, Stromnetz und Ladestationen, hängen wie ein kleiner Rattenschwanz mit dran. 73 Prozent der Kupfer-Nachfrage mache das Fahrzeug aus, die restlichen Prozente seien auf die Infrastruktur zurückzuführen. Laut der International Copper Association (ICA) wären weitere 100.000 Tonnen Kupfer erforderlich, um die 40 Millionen zusätzlichen Ladestationen auszustatten, die zur Förderung der weltweiten Verbreitung von Elektrofahrzeugen benötigt werden würden.


Nach Ansicht von Wisdom Tree führte der Hype rund um die E-Fahrzeuge dazu, dass die Elemente Lithium und Cobalt in der jungen Vergangenheit stark an Preis zulegen konnten. Die Grundmetalle Nickel und Kupfer wurden durch Handelskriege geschwächt. Doch für die nahe Zukunft gibt sich die Expertin positiv: „Seit Beginn dieses Jahres haben Industriemetalle wie Kupfer und Nickel erheblich zugelegt. Zu verdanken war dies der Deeskalation des Handelskriegs zwischen den USA und China. Der langfristige Ausblick für Nickel und Kupfer wird unserer Ansicht nach von den günstigen Fundamentaldaten und der stärkeren Nachfrage der Elektrofahrzeughersteller gefördert.“


Rohstoff, Bergbau, Metall – eine Fonds-Auswahl


Wer auf den Hype-Zug um die E-Autos aufspringen will, aber sich noch nicht traut, weil die Technologie nach persönlichem Erachten noch nicht so weit ist, der kann die Sache von einer anderen Perspektive sehen: Die Forschung braucht Grundstoffe. Und die sind in zahlreichen Fonds bei FondsDISCOUNT.de ohne Ausgabeaufschlag zu erhalten.


RobecoSAM Smart Materials Fund (EUR) B (ISIN: LU0175575991)


Der Fonds investiert in Aktien von Unternehmen aus dem Bereich Rohstoffe, Rohstoffförderung, Rohstoffnutzung und innovative, alternative Materialien. Zwei Drittel des 644 Millionen Euro großen Fondsvermögens werden in Aktien von Firmen angelegt, die Technologien, Produkte und Dienstleistungen mit Bezug zum Abbau von und zum effizienten Umgang mit Rohstoffen anbieten. Maximal 40 Prozent des Fondsvermögens können zudem in komplexe Finanzinstrumente, wie Derivate, investiert werden. Zu den Top Holdings gehören Firmen, wie IPG Photonics, Albemarle, PTC, Coming oder Hexcel. Der Fonds ist hauptsächlich in den USA aktiv. Aufgelegt wurde er im Jahr 1999 und ist sparplanfähig.


Earth Exploration Fund UI (EUR R) (ISIN: DE000A0J3UF6)


Der Fonds wurde 2006 aufgelegt und investiert weltweit hauptsächlich in Aktien aus den Bereichen Basismetalle, Edelmetalle, Öl, Gas, Uran, Diamanten, erzhaltige Sande und Kohle. Dabei achten die Fondsmanager darauf, in Unternehmen zu investieren, die in der Rohstoffexploration und der Rohstoffförderung tätig sind, „deren Lagerstättenpotenziale aber in der aktuellen Unternehmensbewertung noch nicht oder nicht vollständig berücksichtigt erscheinen“, heißt es laut Factsheet. Angelegt wird dabei vor allem in Ländern wie Kanada und Großbritannien. Aktuell hat der sparplanfähige Fonds ein Volumen von gut 31 Millionen Euro.


ALTIS Fund Global Resources (ISIN: LU0188358195)


Der 2004 aufgelegte Fonds investiert sein acht Millionen Euro leichtes Fondsvolumen in Aktien und Wandelanleihen bzw. Optionsanleihen aus dem Energie-, Rohstoff- und Edelmetallbereich. Dies umfasst die Exploration, Produktion, Weiterverarbeitung und den Handel von Energie und Energieträgern, Rohstoffen und Edelmetallen. Es können auch Rentenpapiere von Gesellschaften mit Sitz in OECD-Ländern erworben werden. Der Fonds strebt einen Vermögenszuwachs an, in dem er Marktchancen auf den internationalen Aktienmärkten in den oben genannten Bereichen auszunutzen versucht. Der Fonds ist sparplanfähig. Die Rating-Agentur Morningstar gab dem Fonds ein Dreijahresrating von vier Sternen.