Im Bereich der geschlossenen Fonds gab es lange Zeit keine mit den Wertpapierbörsen vergleichbare Möglichkeit, gebundenes Kapital zu liquidieren. Die fehlende Liquidität und Transparenz waren die Treiber für die Börse Hamburg gemeinsam mit lokal ansässigen Banken, eine Plattform nach börslichen Usancen zu initiieren. So entstand die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG im Jahr 2004. Zwei Jahre später kam die Deutsche Zweitmarkt AG hinzu. Der Zweitmarkt für geschlossene Fonds hat den Markt für geschlossene Fonds so komplettiert und einen illiquiden Markt liquide gemacht. Für die Marktdurchdringung musste allerdings anfänglich ein hoher vertrieblicher Aufwand betrieben werden. Neben Treuhändern/Emittenten wurden auch Vertriebspartner benötigt, um das neue Geschäftsmodell salonfähig zu machen. Heute ist das Geschäftsmodell des Zweitmarkts weithin akzeptiert und hat sich als wichtiger Marktbestandteil etabliert. Als Makler übernehmen die beiden Zweitmarktplattformen die komplette Abwicklung für Käufer und Verkäufer und sorgen für die rechtlich sichere Übertragung von Fondsanteilen.


Umsatzentwicklung


Die Deutsche Zweitmarkt AG erfasst seit vielen Jahren kontinuierlich den öffentlich sichtbaren Handel in den Sparten Immobilien, Schiffe und Sonstige Fonds. Seit der der erfolgten Marktregulierung im Jahr 2013 ist der nominale Gesamtumsatz am Zweitmarkt von 224,5 Millionen Euro auf 285,4 Millionen Euro im Jahr 2019 gestiegen. Das ist ein Anstieg um etwa 27 Prozent. Gemessen an den tatsächlichen Stückzahlen zeigt sich mit knapp 32 Prozent ein ähnlicher Wert. Im Jahr 2013 wurden 6.024 Anteile gehandelt, im Jahr 2019 waren es 7.939. Deutlich stärker sind die tatsächlich bezahlten Kaufpreise gestiegen. Im Jahr 2013 lagen die Kaufpreise bei 100,5 Millionen Euro, also bei knapp 45 Prozent des Nominalkapitals. Im Jahr 2019 wurden hingegen 216,9 Millionen Euro bezahlt und damit rund 76 Prozent des Nominalkapital. Sowohl im Jahr 2013 als auch heute liegt der Schwerpunkt des Handels auf Immobilienfonds-Anteilen. Im Jahr 2013 lag der Anteil bei knapp 58 Prozent, heute sind es gut 66 Prozent. Marktanteile verloren haben hingegen die Schiffsbeteiligungen. Konnten diese im Jahr 2013 noch einen Marktanteil von knapp 25 Prozent behaupten, sind es heute nur noch 15 Prozent.


Umsatzentwicklung am Zweitmarkt seit 2013:



 


Die Motive, Fondsanteile zu verkaufen


Die Zweitmarktbörsen erfassen die Gründe für den Verkauf eines Fondsanteils nicht und hinterfragen auch die Intentionen der Verkäufer nicht. Generell lässt sich aber sagen, dass es ganz unterschiedliche Beweggründe für einen Verkauf gibt und dieser u.a. auch mit der Art der Beteiligung in Verbindung steht. Schiffsfonds wurden vor allem während und nach der Finanzmarktkrise 2008 verstärkt zum Kauf angeboten, weil Anleger grundsätzlich aus dieser Anlageklasse aussteigen wollten. Inzwischen sind es vor allem Immobilien- und Umweltfonds, die den Handel am Zweitmarkt bestimmen. Verkäufer sehen die stetig steigenden Kurse in diesen Bereichen und nutzen diese Chance zur Liquidierung. Hinzu kommen verstärkt Verkäufe nach einer Erbschaft, aber auch aufgrund einer persönlichen Notlage oder der Wunsch, das eigene Portfolio zu verändern und frische Liquidität für andere Ziele zu gewinnen.


Faire Kursbildung


Grundsätzlich ist eine hohe Liquidität wichtig für eine faire Kursbildung am Zweitmarkt. Die Bündelung einer größtmöglichen Anzahl von Käufern auf einem Marktplatz schafft eine hohe Nachfrage und sorgt für die faire Preisfeststellung durch Angebot und Nachfrage. Der Handel über die Plattformen der Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG sowie der Deutsche Zweitmarkt AG ist genau geregelt, transparent und jederzeit öffentlich nachvollziehbar. Dies schafft sichere Rahmenbedingungen für eine faire Kursbildung. Die Kursbildung erfolgt dabei grundsätzlich nach dem Meistausführungsprinzip. Es wird also der Kurs festgesetzt, zum dem der größtmögliche Umsatz erfolgen kann. Ferner wird der Handel von Zweitmarktanteilen durch die ansässige Handelsüberwachung überwacht.


Marktpotential


Seit 1993 sind mehr als 100 Milliarden Euro in geschlossene Immobilienfonds mit ganz überwiegend deutschen Gewerbeimmobilien geflossen. Durch die laufende Auflegung neuer Fonds und die Liquidation bestehender Fonds ist dieses Volumen nicht statisch, aber durch die langen Laufzeiten und die grundsätzlich fehlende Fungibilität nicht gleichermaßen schwankend, wie das beispielsweise bei offenen Immobilienfonds der Fall ist, erläutert Robert List, geschäftsführender Gesellschafter der asuco Fonds GmbH. Wenn man das Potential für den Zweitmarkt bei etwa einem Prozent sieht, entspricht dies einem jährlichem Zweitmarktpotential von circa einer Milliarde Euro, so List. Das tatsächliche Volumen liegt zwischen 300 und 370 Millionen Euro pro Jahr. Das sind weniger als 0,4 Prozent des Bestandsvolumens. Nach Einschätzung von List ist da noch gehörig Luft nach oben. Der Zweitmarkt für geschlossene Fonds ist im Vergleich zu anderen Sachwertanlagen dennoch ein ausgeprägter Nischenmarkt. Die Volumina, ab denen es für größere institutionelle Investoren attraktiv wird, können im Zweitmarkt nicht investiert werden. Und da geschlossene Fonds eine Anlageform ist, die so im Ausland nicht bekannt ist, bleibt auch diese Investorengruppe außen vor, erklärt List weiter.


Zweitmarkthandel über FondsDISCOUNT.de


Auch über FondsDISCOUNT.de haben Anleger die Möglichkeit, alle Arten von geschlossenen Fondsbeteiligungen zu verkaufen. Wir können Ihnen in der Regel sofort eine kostenfreie und unverbindliche Kursindikation mitteilen. Wenn Ihnen das entsprechende Angebot zusagt, übernimmt FondsDISCOUNT.de für Sie die Käufersuche sowie die komplette Abwicklung. Während der Abwicklung steht Ihnen ein persönlicher Ansprechpartner von FondsDISCOUNT.de zur Seite. Details zum weiteren Procedere finden Sie hier: Handel am Zweitmarkt