Mit einer globalen Ausrichtung und einer Streuung über mehrere Themen bietet der Fonds, der von der Perspektive Asset Management AG (Frankfurt) gemanagt wird, den Zugang zu einer Reihe von Nachhaltigkeitsthemen. Die Aktienauswahl ist eng auf die UN-Nachhaltigkeitsziele abgestimmt und umfasst eine Auswahl der 17 Sustainable Goals (SDGs). Ein Anlageschwerpunkt adressiert Ziele in den Bereichen Demographie, Bildung und Gesundheit, also den SDGs 3 und 4. Das Fondsmanagement mit Gabriele Hartmann und Patrick Petermeier erwartet unter Hinweis auf UN-Berechnungen, dass bis 2030 die Zahl der Über-60-Jährigen in den Industrieländern die Zahl der Unter-25-Jährigen übersteigen wird. „Dies hat große Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und ihre Bedürfnisse. Einhergehend mit der steigenden Lebenserwartung der Bevölkerung nimmt das Bewusstsein für die Gesundheit und die Ernährung zu.“


Die Erhaltung der Körperfunktionen und der Ausgleich zum Arbeitsalltag durch Sport und Bewegung bilden die Grundlage für profitable Geschäftsmodelle. Digitalisierung und Automation führen zur Rationalisierung der Arbeitswelt und damit vermehrt zum Wegfall einfacher Tätigkeiten. Im Gegenzug steigen die Anforderungen an die verbliebenen Arbeitskräfte und die Notwendigkeit zum lebenslangen Lernen. Als Geschäftsmodelle schätzt das Fondsmanagement deshalb Bildungsanbieter, Verlagshäuser, und ausgewählte (Bildungs-) Reiseveranstalter ein. Als besonders aussichtsreich werden zudem Hersteller nicht genmanipulierte Lebensmittel sowie Unternehmen aus den Bereichen Nahrungsmittelsicherheit und –analyse angesehen. Die Themen Fitnessgeräte, Sportbekleidung, Hygieneartikel und alternative Medizin werden ebenfalls adressiert, sollten entsprechende Unternehmen attraktiv erscheinen. Bei den weiteren SDGs konzentriert sich der Fonds auf die Punkte 6,7 und 12, also Urbanisierung, Wasser und Infrastruktur. Der Trend zur Urbanisierung sei ungebrochen und werde sich weiterhin fortsetzen. Damit werden die Ballungsräume immer größer und der Druck zum Infrastrukturausbau wächst. Die damit einhergehenden Anforderungen an das Verkehrsmanagement und den Städtebau legen die Basis für innovative Telematiklösungen, Mobilitätskonzepte sowie Wohnungen mit zukunftsweisender Ausrichtung.


Als Investitionsschwerpunkte hält das Fondsmanagement nachhaltige Mobilität, öffentliche Verkehrsmittel, Verkehrstechnik und Telematik sowie den Bausektor für attraktiv. Neben der sparsameren Verwendung von Rohstoffen steht auch deren Substitution durch weniger schädliche Alternativen im Vordergrund, um die Umweltbelastung langfristig zu reduzieren. Durch steigende Sicherheits- und Effizienzanforderungen entstehen neue Produkte und Dienstleistungen, die eine attraktive Investitionsalternative darstellen. Der OVID Equity (DE000A2ATBG9) arbeitet neben den Positiv-Kriterien auch mit Ausschlüssen. So kommen aus ökosozialer Sicht keine Aktien aus kritischen Sub-Sektoren ins Portfolio. Dazu zählen Luftfahrt & Verteidigung (Militär, Waffen), Tabakhersteller, Getränkehersteller (Alkohol, Gefährdung der Gesundheit), traditionelle Versorger (Klima, Atomenergie), Öl- & Gasproduzenten (Umwelt, Arbeitsrechte), Minengesellschaften & Bergbau (Umwelt, Arbeitsrechte), Fluggesellschaften (Klima), traditionelle Automobilhersteller (Klima), traditionelle Textilhersteller (Arbeitsrechte).


Herausforderungen als attraktive Anlageidee verstehen


Insgesamt werden die langfristigen Herausforderungen als attraktive Anlage-Perspektiven verstanden. Die Ausrichtung auf Themenfelder mit nachhaltiger Entwicklung geht einher mit Diversifikation über eine Vielzahl von Sektoren. Nachhaltigkeit wird als als Risikomanagementkomponente angesehen. In der konkreten Portfoliogestaltung führt dies zu einer global diversifizierten Mischung. Nachfolgend einige Portfoliobausteine, die die Investmentphilosophie illustrieren. Als DAX-Unternehmen hat sich Henkel die Nachhaltigkeitsführerschaft zum Unternehmensziel gemacht und bereits 1992 den ersten Nachhaltigkeitsbericht verfasst. Im Rahmen von ehrenamtlichem Mitarbeiterengagement wurden bislang über 12.000 Projekte in über 50 Ländern gefördert, hinzu kommen zahlreiche Initiativen zur Senkung des Ressourcenverbrauchs und für umweltfreundlichere Verpackungen. Mit der „Initiative Faktor 3“ ist es das Ziel, bis 2030 Produkte und Prozesse dreimal effizienter zu gestalten. Das Unternehmen verkörpert als führender Hersteller im Bereich von Klebstoffen, Körperpflege und Putzmitteln das UN-Ziel „Verantwortungsvoller Konsum“.


Die RELX Group wird dem Thema „Bildung“ zugeordnet, als eines der größten Verlagshäuser weltweit, mit den Spezialgebieten Recht und Medizin. Zum Produktportfolio zählen Messeaktivitäten, der Bereich Risiko- und Geschäftsanalyse sowie Übersetzungsprogramme. Vor rund zehn Jahren wurde eine verstärkte Ausrichtung auf Nachhaltigkeit vorgenommen, unter anderem mit der Unterzeichnung des UN Global Compact, dem Verkauf einiger Geschäftsbereiche und der Anpassung der M&A Aktivitäten. Die RELX Group hat seither zahlreiche externe Auszeichnungen für ihre Maßnahmen erhalten. Ein weiteres Beispiel ist mit Shimano ein weltweit führender Anbieter von Fahrradkomponenten und somit von umweltfreundlichen Verkehrsmitteln. Shimano ist Gründungsmitglied von „EcoMobility“ zur Förderung von Gesundheit, Lärmreduktion, sauberer Luft, Kostensenkung und nachhaltiger urbaner Entwicklung.


Aktuell defensive Strategie mit Liquiditätsaufbau


Aktuell wird eine sehr defensive Strategie verfolgt, nachdem die großen Indizes im September weltweit nachgegeben haben. Der Perspektive OVID Equity ESG Fonds konnte sich der Marktentwicklung nicht vollständig entziehen, verbuchte jedoch einen geringeren Rückgang als der breite Markt. „In diesem Umfeld tätigten wir keine Käufe, sondern bauten zur Monatsmitte unsere Liquiditätsquote weiter aus. So nutzten wir die hohen Kurse und reduzierten unsere Anteile an Apple, Microsoft, Givaudan, Geberit, Sonova und Bakkafrost. Unsere Anteile an der Deutschen Post AG veräußerten wir auf Grund der hohen Kursgewinne und der mittlerweile ambitionierten Bewertung vollständig“, berichten die Fondsmanager Gabriele Hartmann und Patrick Petermeier. Per Monatsende September beträgt die Liquiditätsquote damit ca. 14 Prozent.


„Für das letzte Quartal des Jahres sehen wir für die Aktienmärkte eher wenig Spielraum nach oben. Weitere temporäre Rücksetzer bleiben unserer Ansicht nach wahrscheinlicher als deutliche Kursgewinne. Zwar gehen wir davon aus, dass sich die COVID-19 Pandemie (zumindest in den Industrieländern) seinem Ende nähert, eine Kombination anderer Faktoren bereitet uns jedoch Sorgen. Während die Verbraucherpreise in nahezu allen Lebensbereichen weiterhin stark steigen, beobachten wir auch eine Verlangsamung der wirtschaftlichen Erholung.“ Viele Unternehmen dämpfen bereits die Erwartungen für das restliche Jahr, hauptsächlich auf Grund von Materialknappheit und höheren Inputkosten. Die Notenbanken würden so in eine Zwickmühle geraten und müssen eine Balance zwischen Inflationsbekämpfung und Unterstützung der Wirtschaft finden. „Ein mögliches Ungleichgewicht, in Verbindung mit der hohen Bewertung des Gesamtmarktes, veranlasst uns gegenwärtig zu einer defensiveren Positionierung: Eine leicht erhöhte Liquiditätsquote, bei einer ansonsten breiten Streuung des Portfolios.“


Fazit


Der OVID-Fonds unterscheidet sich von anderen ESG-Fonds durch die Fixierung auf bestimmte nachhaltige Ziele gemäß der UN-Taxonomie, die von den Fondsmanagern als besonders lohnend erachtet werden. Investoren, die die ausgewählten Sektoren ebenfalls gerne adressieren möchten, finden somit ein fokussiertes Vehikel, das noch immer hinreichend diversifiziert ist.


 


Wertentwicklung seit Auflage (Februar 2017)