Die nach Fondsvermögen gewichtete durchschnittliche Vermietungsquote liegt aktuell bei 95,3 Prozent (Stand: 26.04.2018, Quelle: letzte Veröffentlichungen der Kapitalanlagegesellschaften). Damit sei der schon im Vorjahr hohe Vermietungsstand von 94,5 Prozent erneut übertroffen worden, heißt es in einer Untersuchung, die vom Analysehaus Scope durchgeführt wurde. Der nochmalige Rückgang des Leerstands basiere im Wesentlichen auf dem weiterhin positiven konjunkturellen Umfeld in Europa, schreiben die Analysten. Das hohe Wirtschaftswachstum habe zu einem Anstieg der Nachfrage nach Büroflächen geführt. Zudem würden viele Manager offener Immobilienfonds das aktuelle Hochpreisumfeld auf den Immobilienmärkten gezielt für Portfoliobereinigungen nutzen; Objekte mit hohem Leerstand werden dabei häufig veräußert. Auch der Ankauf von voll vermieteten großvolumigen Objekten wirke sich positiv auf die Vermietungsquote aus, dies gelte auch für eine vorzeitige Verlängerung von Mietverträgen.


Das Spektrum der Vermietungsquoten der 18 untersuchten Fonds reiche von aktuell 89,7 Prozent bis zu 99,9 Prozent (siehe Abbildung). Ab einer Quote von 97 Prozent bestehe faktisch Vollvermietung. Diese Schwelle erreichten etwa der Leading Cities Invest von KanAm (ISIN: DE0006791825, derzeit noch im Cash-Call). Der Industria Fokus Wohnen (ISIN: DE000A12BSB8) liegt mit einer Vermietungsquote von 93,40 Prozent in 2018 unter der Marke zur Vollvermietung; Anteile an dem 2015 aufgelegten Wohnimmobilienfonds können wieder seit dem 2. Mai erworben werden (Cash-Call gestartet). Auch der Klassiker hausInvest (ISIN: DE0009807016, ohne Einschränkung investierbar) liegt aktuell etwas unter der Vollvermietungsmarke (2018: 94,80 Prozent).


Aufgrund der bereits sehr hohen Quoten seien bei vielen Fonds kaum noch nennenswerte Steigerungen erzielbar; die positiven Konjunkturdaten ließen auf Jahressicht weiterhin stabile Vermietungsstände erwarten, so Scope. Die Fondsexperten beurteilen Vermietungsquoten von mehr als 93 Prozent als „positiv“. Weist ein Fonds einen deutlich geringeren Wert auf, sinkt das von Scope vergebene Rating. Denn leerstehende Immobilien erwirtschaften keine Mieterträge und verursachen zudem zusätzliche Kosten etwa für die Vermarktung oder die Instandsetzung – und beides belastet deutlich die Performance. Daher sei eine der wichtigsten Aufgaben des Fondsmanagements, die Vermietung auf einem hohen Niveau zu halten.